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Interview mit Christian Schmachtenberg: »Ausflippen ist elementar wichtig«

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eute startet der ADC Nachwuchswettbewerb 2014 – erstmals mit der neuen Hauptkategorie »Experimentelles Gestalten«. Was es damit auf sich hat, erklärt Christian Schmachtenberg, ADC-Fachbereichsvorstand für Forschung und Lehre.

Ab sofort ruft der ADC Studenten, Absolventen und Young Professionals auf, sich mit ihren besten Arbeiten beim ADC Nachwuchswettbewerb zu bewerben. Gesucht werden Semester-, Abschluss- und Praxisarbeiten aus der kreativen Kommunikation, egal ob praxisorientiert oder künstlerisch frei gestaltet. Teilnahmeschluss ist der 9. Dezember 2013. Angenommen werden alle Arbeiten, die vom 1. Januar bis zum 30. November 2013 erstellt und veröffentlicht worden sind. Mehr Infos und Teilnahme unter www.adc.de.

Was sich der Verband unter der neuen Kategorie »Experimentelles Gestalten« vorstellt und was er damit bezweckt, verrät Christian Schmachtenberg, ADC-Fachbereichsvorstand für Forschung und Lehre, im Interview.

 

 

PAGE: Beim ADC-Nachwuchswettbewerb gibt es in diesem Jahr erstmals die Kategorie Experimentelles Gestalten. Was soll das genau heißen?

Schmachtenberg: Wir wollen mit dem neuen Bereich Studenten und Junioren ansprechen, die sich bisher nicht beim ADC Nachwuchswettbewerb abgebildet gesehen haben. Die neue Kategorie bietet Raum für experimentelle, intermediale und -disziplinäre Arbeiten, die andersartige Ansätze in der Gestaltung erforschen und neue Kommunikationswege beschreiten. Die Kategorie ist unter anderem von dem Projekt ADC Fieldwork inspiriert, das Stefan Scheer 2011 initiierte.

Dabei ging es darum, kreative Lösungen für gesellschaftlich relevante Probleme zu finden.

Genau. Wir müssen weiter denken. Wir wollen in die Zukunft schnuppern und suchen nach Konzepten und Lösungen für eine bessere Gesellschaft. Wir wollen Studenten dazu motivieren, neue Kommunikationskanäle und -formate zu entwickeln. Sei es eine experimentelle Typo oder ein Raum, der nur über Sounddesign funktioniert. In den letzten Jahren waren schon einige Arbeiten dabei, die ich in der neuen Kategorie sehen würde. Etwa das »Soft Cover« von Katrin Rodegast, die 2012 als Talent des Jahres ausgezeichnet wurde (Anm. d.Red.: hier ein Interview mit ihr). Oder das Foto-Projekt »andandand.net« von Christian Rolfes, der Talent des Jahres 2011 war (Anm. d.Red.: hier ein Interview mit ihm).

Das heißt, solche Arbeiten werden schon eingereicht. Warum dann eine neue Kategorie dafür schaffen?

Wir wollen mehr davon! Wir wollen damit den Wettbewerb öffnen, unter anderem auch für interdisziplinäre Arbeiten und Kooperationen. Viele Hochschulen schreiben sich interdisziplinäres Arbeiten auf die Fahne, setzen es aber selten wirklich um. Ein Beispiel dafür ist etwa die Kooperation zwischen Design- und Informatikdepartment an der HAW Hamburg (siehe PAGE 11.13, S. 98ff). Auch in Ravensburg arbeiten meine Studenten gerade mit Informatikern gemeinsam an Projekten.

Warum ist das Experimentieren für Studenten so wichtig?

Ausflippen ist elementar wichtig, um zu wirklich neuen Ergebnissen zu kommen. Leider macht das Bachelor-System vielen Studenten Angst: Eine schlechte Note und schon ist der Durchschnitt versaut. Kreativdirektoren sind immer auf der Suche nach neuen Impulsen und Arbeiten, die sie selbst inspirieren. Viele Mappen von Bewerbern sind ihnen zu langweilig. Es ist eine schnelllebige Zeit, unsere Branche verändert sich ständig. Es ist der Nachwuchs, der hier neue Impulse setzt. Das wollen wir weiter fördern und vorantreiben.

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