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Grandiose Geologie: Oh, ein Stein!

Zum Steine erweichen gut: Nach Tieren und nach Pflanzen führt der Illustrator Felix Bork in seinem neuen »Bestimmungsbuch« durch die Welt der Steine, studiert Erdschichten und die Kunst des Steine flitschen, Hühnergötter, Meteoriten – und Einstein.

Wir können nicht genug bekommen von den Büchern des Berliner Illustrators Felix Bork. Und auch sein neues über Steine hat uns längst erweicht.

Und natürlich geht es auch in »Oh, ein Stein!« um viel mehr als um diese. Nach Felix Borks schon ikonisch handgeschriebenem Vorworten, das sich in diesem Fall an die »Steinfreundis« wendet und einen weg von Monstertruck-Dokus und Wäsche waschen raus ins Leben zehrt, geht es um Minerale, Gesteine und Meteoriten und alle möglichen und unmöglichen Assoziationen, die dabei möglich sind.

So wie zuvor schon in den großartigen und ausgezeichneten Wissensbüchern »Oh, ein Tier!« und »Oh, eine Pflanze!« mit denen Felix Bork ein ganz eigenes Genre begründet hat und seitdem auf seine unique Weise auch durch die Kanalisation oder die Welt der Arbeit geführt hat, zu Teekesselchen und in die Küche.

Das Universum der Steine reicht von Steinobst über Diamanten zu Kometen und führt vom Erdaufbau zu Mineralwürmern, zu Mohshärten und der Kunst des Steine flitschens, zu den Wikingern in die Kunst, die Geologie und die Mythologie hinein.

Denn auch dieses Bestimmungsbuch ist nicht nur unglaublich lustig und verblüffend, sondern eben auch genauso lehrreich.

Pädagogisch sinnvoll sozusagen. Und das umso mehr mit seinen kleinen Abbiegungen zu Superman oder dem Mädchen mit dem Perlenohrring, hinein ins Gedärm und unters UV Licht, zu A-Löchern, E.T. und der Steinreichsaga, auf Vulkane und in Hosentaschen und sogar auch zu stonewashed Jeans.

Launig und verschmitzt, augenzwinkernd und mit einem Sprachwitz, der aufs Schönste zwischen Kita-Sprech und Zeitgeist-Prosa changiert, führt Felix Bork durch 304 Seiten und mitreißende Bildwelten.

Er zeichnet, malt und kleckert in den schönsten Farben, tupft und krakelt, zeigt sich immer mal wieder selber mit runder Brille und staunenden Augen, malt Farbwolken, lässt Eisblüten leuchten, schraffiert und schattiert – und stellt so viele Steine dar, Andalusiten, Rhodoniten, Kryproniten, Topase oder Dioriten, das einem fast schwindelig wird.

Es ist eine große Freude, die unzähligen Gesteine zu studieren – und auch, dabei zuzusehen, wie der stete Tropen den Stein höhlt.

Und das nicht nur Steinfreudis, sondern jedem, mit Humor und einem Auge für fabelhafte Illustrationen, mit Sinn für Wort- und Bildspiele und für sehr viel Spaß.

Felix Bork: Oh, ein Stein! Bestimmungsbuch. Mit ziemlich vielen Mineralen und Gesteinen, 304 Seiten, Harcover, erschienen im Eichborn Verlag, 36 Euro, ISBN: 978-3-8479-0155-6

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