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Forsch & unique: Wie Kapitalismus die Welt rettet, zeigt HeimatTBWA\

Die AMES Foundation engagiert sich für »Africa’s Most Endangered Species«. Und da das viel Geld braucht, setzt sie auf renditestarke Investitionen. So ungewöhnlich wie dieser NGO-Ansatz ist auch die Kampagne von HeimatTBWA\, die dafür einen tollen Illustrator engagierten.

Seit 1970 haben wir 68 Prozent der weltweiten Tier- und Pflanzenwelt verloren, heißt es auf der Website der AMES Foundation, kurz für »Africa’s Most Endangered Species«.

Der größte Feind der Artenvielfalt sei der Verlust von Lebensräumen. Um die UN-Ziele zu erreichen, die vorsehen, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent des weltweiten Lebensraums geschützt werden muss, braucht es mehr als 700 Milliarden Dollar pro Jahr.

Da Spenden dafür nicht reichen, setzt die AMES Foundation, die 2020 gegründet wurde, auf einen Umweltschutz mithilfe der Macht des Kapitalismus und renditestarker Investitionen.

Ein ungewöhnlicher Ansatz. Erst recht für eine NGO. Und dass diese eine besondere im Bereich Artenvielfalt und Tierschutz ist, zeigt sich auch in der Liste der Guardians, der Mitglieder der AMES Foundation zu denen zahlreiche und meist männliche, Gründer und CEOs gehören.

Von wegen süße Tierbabys!

Und so besonders wie der Ansatz der NGO ist auch die Kampagne der Agentur HeimatTBWA\, die in ihrer lauten Farbigkeit und Tonalität gleichzeitig auf die Dringlichkeit zu handeln aufmerksam machen möchte.

Denn, obwohl die Folgen eines fortschreitenden Artensterbens dramatisch für die Ökosysteme, für die Landwirtschaft und die Versorgung der Menschen sind und Wissenschaftler seit Jahrzehnten davor warnen, findet das Thema noch immer nicht genug Aufmerksamkeit.

Die Kreativen von HeimatTBWA\ wollen das ändern und setzen dabei statt auf spektakuläre, auf dramatische oder süße Tierfotografie, auf grelle und energetische Illustrationen.

Die stammen von dem britische Illustrator Elliot Snowman, dessen vibrierende Zeichnungen sich auch in Kollektionen von Mocler und Gucci wiederfinden. Leuchtend bunt sind seine Nilpferde, Raubkatzen und Warzenschweine und dazu mit provokanten Slogan versehen.

Forsch samt Merch

Die Slogans kreisen rund um den Kapitalismus, der ja die Ursache zahlreicher globaler Probleme ist, aber setzen auf seine Kraft zum Schutz der Natur.

What if Capitalism wouldn’t fuck, but love biodiversity? heißt es oder I’m sexy and money knows it.

Gleichzeitig gibt es weiße Socken, die mit Capitalism for Biodiversity bedruckt sind oder rosafarbene glänzende Krawatten mit dem Slogan, die die Finanzwelt zitieren und gleichzeitig ironisieren.

Das Anliegen selbst aber ist so ernst wie das Engagement der AMES Foundation. Deutschlandweit wirbt sie auf allen großen Bahnhöfen mit Billboards, ist mit der Kampagne in den Social Media präsent, es gibt Plakate, Projektionen und die »Capitalism for Biodiversity«-Mode-Kollektion.

 

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