ehr als 1000 Gäste, 19 Preise, »Die Zeit« als großer Sieger – und »Vice« als Lead Magazin des Jahres …
Marcus Peichl, Vorsitzender der LeadAcademy warnte zu Beginn, dass zwei Preiskategorien hinzu gekommen wären und man deshalb wohl auch etwas mehr Zeit für die Verleihung der LeadAwards bräuchte. Der bereits 21., bei das kreative Potential der Magazin- und Zeitungsbranche ausgezeichnet wurde.
Erstmals wurde ein Preis für das »Tablet Magazin des Jahres« vergeben, der an Freunde von Freunden ging und erstmals wurde auch der »Preis der Akademie« verliehen, der traditionelle Titel auszeichnet, die so modernisiert wurden, »dass sie dem neuen Verhältnis der User zu Medien« entsprechen. Dafür wurde der Re-launch des Stern ausgezeichnet.
Tendenzen konnte man bei den prämierten Arbeiten nicht ablesen, einen klaren Sieger aber schon. Die Chefredakteure und Artdirektoren von Die Zeit und Zeit Magazin wurden gleich sechs Mal auf die Bühne gebeten. Während Die Zeit Zeitung des Jahres wurde und auch den Preis für den Beitrag des Jahres erhielt, wurde das Zeit Magazin in den Kategorien Porträtfotografie des Jahres (Esther Friedman, »Der Pop der frühen Jahre«), Reportagefotografie des Jahres (Christopher Anderson, »Die ersten Jahre mit meinem Sohn«), Cover des Jahres (Zeit Magazin Nr. 50 und SZ-Magazin Nr. 49, »Was macht die Konkurrenz«) und Illustration des Jahres („Das war nix. Oder doch?“ von Christoph Niemann) ausgezeichnet.
Chefredakteur Giovanni di Lorenzo zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnungen und bestürzt über die Vorgänge in der Branche in den letzten Monaten. »Man kann auch aus Angst Selbstmord gegehen«, kommentierte er den freiwilligen Ausverkauf der Axel Springer AG.
Für den lustigsten Moment des Abends sorgte Mr. Ali, ein immer tiptop herausgeputzter Schneider aus Berlin-Neukölln, dem Zoe Spawton den Blog What Ali wore widmet. Der bewegendste war, als Daniel Josefsohn, gezeichnet von seinem Schlaganfall, auf die Bühne kam um den Publikumspreis für seine Fotografie »Habt Ihr immer noch Angst, so zu werden wie Euer Vater?« (Zeit Magazin), entgegenzunehmen. »Hey thanks«, sagte er »I’ll be back« – und dankte der Redaktion des Zeit Magazins für ihre Unterstützung.
Toll, dass die Wahl der Visualleader des Jahres auf Marco Fiedler und Achim Reichert von Vier5 fiel, die so großartige Arbeiten wie die Identity der Busan Biennale 2012 entwickeln – und, dass der Hauptpreis Lead Magazin des Jahres, an Vice (Foto oben) ging. Acht Jahre hätten sie darauf gehofft, strahlten die Chefredakteure.
Vice sei ein Magazin, das dorthin kommt, wo der Leser ist und so Teil der Community wird, sagte arcus Peichl, der souverän, charmant und absolut auf den Punkt durch die Preisverleihung führte. Das konnte man von der Moderation Astrid Frohloff, die streckenweise doch etwas ahnungslos wirkte, nicht unbedingt sagen.
Alle Preisträger finden Sie hier.
Nachtrag: Hier eine Liste aller Preisträger.