Art Buyer agieren an der Schnittstelle zwischen Fotografen, Illustratoren und Kunden. Kaufmännisches Know-how und ein ausgeprägtes kreatives Urteilsvermögen sind unabdingbar.
Als Art Director muss heute mehr können als nur klassische Werbung. Shahira Youssef, Senior Art Director bei Jung von Matt/365 in Hamburg gewährt uns Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Infografik boomt – kaum ein Medium, das nicht auf die Visualisierung von Zahlen setzt. Gute Aussichten für Informationsdesigner, vorausgesetzt, sie fühlen sich in Print- und digitalen Medien zu Hause.
Management- und Beratungskompetenz wird im Designbereich immer wichtiger. Wir sprachen mit Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart, über die Aufgaben an der Schnittstelle zum Kunden.
Scrum Master steuern die agile Softwareentwicklung auf Basis von Scrum. Dazu müssen sie Moderator, Coach und Mentor in Personalunion sein. Welche Ausbildung und Skills ein Scrum Master benötigt, erläutert Ihnen Michael Börner von Edenspiekermann.
In einer digitalen Welt wird der Beruf des Sound Designers immer wichtiger. Rainer Hirt ist Kommunikationsdesigner und Mitbegründer von audity. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen.
Viele von ihnen gelangen auf den merkwürdigsten Wegen zu ihrem Job: Texter. Die Ausbildung ist nicht geschützt und im Unterschied zu den kaufmännischen und gestalterischen Berufen der Kommunikationsbranche bis heute nicht akademisch geregelt – trotz vereinzelter universitärer Angebote. Aber es gibt einige Ausbildungsstätten für Texter.
Für kaum einen Beruf im interaktiven Umfeld gibt es mehr Bezeichnungen. Trotzdem: Ob UX Designer, Information Architect oder Online-Konzepter – sie alle konzipieren interaktive Anwendungen.
Verpackungsdesigner geben Produkten ein Gesicht. Dabei gilt es es auch viele praktisch-technische Aspekte zu beachten. Wir sprachen mit Ann Kalkschmidt, Verpackungsdesignerin bei Peter Schmidt Group in Hamburg, über ihren vielseitigen Beruf.
Visual Designer sind in digitalen Medien ebenso zu Hause wie in der Printgestaltung, denn heute sind medienübergreifende Kommunikationskonzepte gefragt.
Autorin Angelika Eckert sprach mit Designerdock und führenden Agenturen aus der Szene
UX Designer, Visual Designer, Grafikdesigner? Nicht nur in traditionellen Unternehmen, auch in Digitalagenturen und Start-ups herrscht derzeit noch Verwirrung, wenn es um neue Berufsbezeichnungen geht. Hilft das Mediendesign Studium oder eine Grafikdesigner Ausbildung? Qualifizierungsstrategien, Skills und Gehälter.
Neuere Berufe
Könnten Sie aus der Hüfte sagen, was die Aufgabe eines Scrum Product Owners ist? Was prädestiniert jemanden dazu, sich Data Scientist oder Technology Evangelist zu nennen? Eine Ausbildung dafür gibt es jedenfalls nicht. Und was macht ein UX Designer? Was unterscheidet ihn vom Visual Designer – oder Halt, ist das nicht einfach nur ein neuer Name für den altbekannten Grafikdesigner?
Ob der vielen neuen Berufsbezeichnungen schütteln Personalverantwortliche in eher traditionell geprägten Unternehmen bisweilen ungläubig den Kopf. Selbst in Digitalagenturen und Start-ups ist man sich nicht immer einig, welches Tätigkeitsprofil und vor allem welche Ausbildung sich hinter manch eigenwilliger Berufsbezeichnung verbirgt.
»Auch wenn die Titel sich manchmal konstruiert anhören, die Jobprofile dahinter gibt es meist schon länger. Irgendwann haben sich Berufsbezeichnungen wie Service Designer etabliert. Da hätte es keinen Sinn, eine Jobanzeige für einen Design Thinker zu kreieren, auch wenn ich meine, dass der Beruf eher so heißen sollte«, stellt Elfrun Otterbach, Director People and Talent bei Edenspiekermann, fest. Aus diesem Grund geht Designerdock bei Anfragen von Unternehmen auch mehr nach den gewünschten Skills und den Problemen, die es zu lösen gilt, als nach der Jobbezeichnung. Lesen Sie dazu das Interview mit Indra Sarkar, Designerdock Berlin.
Keine klaren Ausbildungswege
Wie auch immer, geregelte Ausbildungswege führen jedenfalls in den seltensten Fällen in einen dieser exotischen Berufe. Das ist speziell für den Nachwuchs verwirrend. Welche Ausbildung soll man nach dem Abitur wählen, wenn man UX Designer werden will? Erst mal ein Designstudium beginnen und sich nachher spezialisieren, in der Hoffnung, während des Studiums eine konkretere Vorstellung von den unterschiedlichen Ausprägungen des Designberufs zu erhalten? Das ist sicher sinnvoll, denn bisher gibt es kaum eigene Bildungsgänge zum Konzepter, wie UX Designer auch genannt werden.
Die Möglichkeit, im anerkannten Ausbildungsberuf Mediengestalter Digital und Print inhouse neue Fachkräfte heranzuziehen, nutzen Digitalagenturen kaum – eher sind Praktika oder Trainee-Programme die Regel. Einen neuen Vorstoß zur Nachwuchspflege unternimmt gerade die frisch gestartete JvM-Academy mit der zweijährigen Ausbildung zum Kreativ-Konzepter.
Die beste Quelle in puncto neuer Berufsbilder und der entsprechenden Anforderungsprofile sind nach wie vor Jobportale wie StepStone, Monster und Co. Aus ihnen geht meist ziemlich klar hervor, was die Arbeitgeber an Vorbildung erwarten (auch wenn die Vorstellung vom Wunschkandidaten nicht selten unrealistisch sein mag). So sollte ein Data Scientist beispielsweise ein Informatik- oder Mathematikstudium absolviert haben und Statistik beherrschen. Lesen Sie, wie der Alltag eines UX Designers, Scrum Masters, eines Visual Designers, eines Verpackungsdesigners und Infografikers aussieht.
Der Nachwuchs will wieder in die Agentur
In den vergangenen Jahren gehörte die Kreativbranche nicht gerade zu den Wunschzielen von Berufsanfängern, doch die Lage scheint sich wieder entspannt zu haben. »AKQA in Berlin kann sich über den Mangel an Bewerbern nicht beklagen. Daraus schließe ich, dass der Nachwuchs sehr wohl interessiert ist, in einer Digitalagentur zu arbeiten«, erklärt Julia von Winterfeldt, General Manager von AKQA in Berlin. Das kann Elfrun Otterbach bestätigen: »Zurzeit bekommen wir auch viele Anfragen aus südeuropäischen Ländern. Diese Bewerber sind meist sehr gut ausgebildet, manchmal hapert es aber an den Sprachkenntnissen.«
Egal ob als Texter, Art Director, Konzepter, Coder oder Berater – Werbe- und Digitalagenturen suchen junge Talente, die alle Kommunikationskanäle beherrschen und sich unbefangen in ihnen bewegen. »Der Markt ist nicht gerade überschwemmt mit guten Kandidaten, die meisten Studierenden denken immer noch, dass man in Digitalagenturen rund um die Uhr arbeitet. Aus diesem Grund versuchen wir mit unserer Hochschularbeit, dem Nachwuchs Ingomar Faecks, Geschäftsführer und Vice President Kontinentaleuropa der Sapient GmbH.
Je mehr die Grenzen zwischen klassischer und digitaler Werbung verschwimmen, desto besser dürften die Chancen für alle Agenturen stehen, Berufseinsteiger für sich zu gewinnen, denn derzeit ist der Zulauf bei Digitalagenturen auf jeden Fall größer als der bei klassischen Werbeagenturen. Allerdings kann auch diese Beobachtung regional variieren. »In Frankfurt haben wir vor allem in den klassischen Werbedisziplinen kein Problem mit Nachwuchs, dafür ist das Angebot an Mitarbeitern im digitalen Umfeld geringer«, sagt Marie Isabel Zeh, HR Manager Recruiting bei Leo Burnett.
Feste Mitarbeiter gesucht!
Im Frühjahrsmonitor 2014 des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen GWA e.V. gaben 69 Prozent der befragten Agenturen an, sie hätten in diesem Jahr mehr fest angestellte Mitarbeiter als im Jahr zuvor. Immerhin ein Wachstum um 18 Prozentpunkte. Diesen deutlichen Trend bestätigt auch Indra Sarkar von Designerdock. Ein nicht unwesentlicher Grund für das Mehr an Festanstellungen dürfte der sein, dass immer mehr Agenturen agil arbeiten, was die ständige Präsenz der Mitarbeiter voraussetzt (siehe PAGE 06.14, Seite 24 ff.).
»Wichtige Funktionen möchten Unternehmen mit fest angestellten Mitarbeitern besetzen, schon allein um eine stabile Firmenkultur zu leben, die wiederum Anreiz für neue Bewerber sein kann und das Unternehmen nach außen darstellt«, so Wolf Ingomar Faecks. Freelancer setzen die Agenturen vor allem im Bereich Development ein, um Spitzen abzudecken. Auch für die Konzeption holen sich Agenturen Freelancer ins Haus. »Selbst Junior-Konzepter haben schon volle Auftragsbücher, wenn sie sich clever anstellen«, sagt der Hamburger UX Architect Stefan Bodeit.
War for Talents
Was Technik-, Strategie- und Management-Talente mit digitalem Hintergrund angeht, müssen die Agenturen allerdings inzwischen mit traditionellen Arbeitgebern wie Otto, Tchibo oder der Deutschen Bank ebenso konkurrieren wie mit Digitalunternehmen wie Google, XING, Immonet oder eBay oder den vielen Start-ups.
»Wir suchen bei Edenspiekermann zurzeit dringend einen weiteren Scrum Master«, sagt Michael Börner, Account Director bei Edenspiekermann in Berlin. Ein kompliziertes Unterfangen, denn Scrum Master sind traditionell im Umfeld der Softwareentwicklung verhaftet und haben Agenturen als Arbeitgeber bis jetzt kaum auf dem Radar. Doch können Agenturen in dem viel beschworenen »War for Talents« ein kreativeres Arbeitsumfeld, flache Hierarchien, internationale Netzwerke sowie abwechslungsreiche und spannende Projekte ins Feld führen.
»Bei Sapient gibt es verschiedene Karrieremöglichkeiten. Man kann sich fachlich weiterbilden, in die Personal- und Management-Verantwortung gehen oder sich über die Kunden zum Client Services Director entwickeln – und damit größere Marken, größere Kunden und größere Budgets betreuen«, sagt Wolf Ingomar Faecks. Bei Fork Unstable Media in Hamburg hat man die hohe Bedeutung von Aufstiegschancen ebenfalls erkannt: »Auch bei vierzig Mitarbeitern muss ein Unternehmen Möglichkeiten bieten, sich durch zunehmende Personalverantwortung weiterzuentwickeln«, so Roman Hilmer.
In puncto Gehälter äußern sich fast alle Unternehmen eher zurückhaltend, kaum jemand will sich bei den beschäftigten Berufsgruppen auf eine bestimmte Einkommensspanne zwischen Junior und Senior festlegen. Daher haben wir Gehaltsübersichten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.
Auch AKQA-Geschäftsführerin Julia von Winterfeldt wollte sich nicht konkret äußern, bringt es aber charmant auf den Punkt: »Man kann in jedem Segment gut verdienen, wenn man gut ist.«
Erstveröffentlichung dieses Beitrags auf PAGE Online: 2014. Regelmäßig werden Inhalte ergänzt.
Interessanter Artikel, der Überblick über die einzelnen kreativen Berufe verschafft. Es ist doch immer erstaunlich, wie Leute Designer in eine Schublade stecken, obwohl es so viele verschiedene Arten von Designers gibt. Es wäre auch super, wenn die Produkt-/ Industriedesigner der Liste hinzugefügt werden könnte.
PAGE Redaktion schreibt
Hi Koen, freut uns, dass Du den Beitrag hilfreich findest. Er wird tatsächlich immer wieder aktualisiert und mit neuen Inhalten beziehungsweise Verlinkungen angereichert. Es gibt bei PAGE auch eine Initiative, die sich PAGE Connect nennt: https://page-online.de/thema/page-connect/ Dort findest Du bald auch noch ganz neue Jobprofile! Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Lesen.
Kunemann schreibt
Sehr schöner Artikel, viel hilfreicher Input!
Ich selbst habe eine abgeschlossene Berufsausbildung als Mediengestalter Digital und Print und studiere derzeit Digital Media Design in Weingarten. Dort werden unter anderem auch MotionDesign, UXD, GrafikDesign und generative Gestaltung gelehrt.
Ich weiß, dass der Artikel mittlerweile etwas verstaubt ist, aber vielleicht ist genau deshalb wichtig anzumerken, dass jeder dieser Berufe ein Misch-Beruf aus vielen verschiedenen dieser Berufe ist und noch einige neue “kreative” Berufe dazugekommen sind.
Beispielsweise zeigt sich ein starker Trend in generativer Gestaltung mit Code (zB JavaScript oder Java), welcher nicht nur den Design-Aspekt, sondern auch den Programmier-Aspekt verfolgt.
Wäre cool, wenn man demnächst ein Update zu diesem Artikel sieht, welches das dann auch abdeckt 🙂
Sonnige Grüße vom Bodensee
Koen
PAGE Redaktion schreibt
Lieber Arne,
freut uns, dass Dir der Artikel gefällt. Meinst du vielleicht so ein ähnliches Jobprofil wie den Creative Technologist? Dazu gibt es oben im Artikel auch einen Link zu einem Beitrag.
Ansonsten ein interessanter Hinweis. Da wird es zukünftig sicher öfter mal Nachfragen geben. Dieses Berufsfeld ist ja hochaktuell.
Viele Grüße
Arne Schneider schreibt
Hallo Irgendjemand!
Ich verfolge seit langem und mit Spannung eure Artikel über neue Berufsfelder und -bilder in der Grafikbranche – UX Designer, Visual Designer …
Nun frage ich mich, ob es auch eine Art “Creative Data Designer” gibt, eine Mischung aus Datenbank-Administrator mit Kenntnissen aus der DesginUmgebung plus Fotografie (also Bildsprache, Retusche, Lightroom …)? Wir sind nämlich auf der Suche nach einem solchen Spezialisten/in, der/die uns hilft, unsere Grafik- und Bilddaten in eine workflowbasierende Ordnungsstruktur zu bringen.
Ja?
Danke für einen Tipp und überhaupt …
Arne
Interessanter Artikel, der Überblick über die einzelnen kreativen Berufe verschafft. Es ist doch immer erstaunlich, wie Leute Designer in eine Schublade stecken, obwohl es so viele verschiedene Arten von Designers gibt. Es wäre auch super, wenn die Produkt-/ Industriedesigner der Liste hinzugefügt werden könnte.
Hi Koen, freut uns, dass Du den Beitrag hilfreich findest. Er wird tatsächlich immer wieder aktualisiert und mit neuen Inhalten beziehungsweise Verlinkungen angereichert. Es gibt bei PAGE auch eine Initiative, die sich PAGE Connect nennt: https://page-online.de/thema/page-connect/ Dort findest Du bald auch noch ganz neue Jobprofile! Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Lesen.
Sehr schöner Artikel, viel hilfreicher Input!
Ich selbst habe eine abgeschlossene Berufsausbildung als Mediengestalter Digital und Print und studiere derzeit Digital Media Design in Weingarten. Dort werden unter anderem auch MotionDesign, UXD, GrafikDesign und generative Gestaltung gelehrt.
Ich weiß, dass der Artikel mittlerweile etwas verstaubt ist, aber vielleicht ist genau deshalb wichtig anzumerken, dass jeder dieser Berufe ein Misch-Beruf aus vielen verschiedenen dieser Berufe ist und noch einige neue “kreative” Berufe dazugekommen sind.
Beispielsweise zeigt sich ein starker Trend in generativer Gestaltung mit Code (zB JavaScript oder Java), welcher nicht nur den Design-Aspekt, sondern auch den Programmier-Aspekt verfolgt.
Wäre cool, wenn man demnächst ein Update zu diesem Artikel sieht, welches das dann auch abdeckt 🙂
Sonnige Grüße vom Bodensee
Koen
Lieber Arne,
freut uns, dass Dir der Artikel gefällt. Meinst du vielleicht so ein ähnliches Jobprofil wie den Creative Technologist? Dazu gibt es oben im Artikel auch einen Link zu einem Beitrag.
Ansonsten ein interessanter Hinweis. Da wird es zukünftig sicher öfter mal Nachfragen geben. Dieses Berufsfeld ist ja hochaktuell.
Viele Grüße
Hallo Irgendjemand!
Ich verfolge seit langem und mit Spannung eure Artikel über neue Berufsfelder und -bilder in der Grafikbranche – UX Designer, Visual Designer …
Nun frage ich mich, ob es auch eine Art “Creative Data Designer” gibt, eine Mischung aus Datenbank-Administrator mit Kenntnissen aus der DesginUmgebung plus Fotografie (also Bildsprache, Retusche, Lightroom …)? Wir sind nämlich auf der Suche nach einem solchen Spezialisten/in, der/die uns hilft, unsere Grafik- und Bilddaten in eine workflowbasierende Ordnungsstruktur zu bringen.
Ja?
Danke für einen Tipp und überhaupt …
Arne