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Kreative Berufe: Managing Designer

Management- und Beratungskompetenz wird im Designbereich immer wichtiger. Wir sprachen mit Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart, über die Aufgaben an der Schnittstelle zum Kunden.

Management- und Beratungskompetenz wird im Designbereich immer wichtiger. Wir sprachen mit Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart, über die Aufgaben an der Schnittstelle zum Kunden.

Abbildung: Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart


Jobbezeichnung:  Managing Designer

Ausbildung:  Designstudium sowie einige Jahre Berufserfahrung in Agenturen oder designorientierten Unternehmen

Gehälter:  (brutto) ab 6000 Euro


 

Als Teamleiterin sind Sie zugleich Managing Designer?
Claudia Tietge: Nein, aber teilweise überschneiden sich die Aufgabengebiete. Die Position des Ma­naging Designers etab­lieren wir gerade. Zum einen weil wir unseren Se­nior Designern eine Entwicklungsmöglichkeit geben wollen, und zum anderen weil Phoenix Design Kunden hat, bei denen wir mehrere Projekte gleichzeitig be­treuen. Da braucht es jemanden, der sämt­liche Aspekte im Blick behält. Einen Gestalter mit ho­­hem Designanspruch, der Management- und Mar­kenkompetenz mitbringt und in größeren Zusammenhängen denkt.

Was gehört zum Aufgabenbereich eines Managing Designers?
Bei Phoenix Design ist er der Ansprechpartner für den Kunden, bringt aber – anders als ein Berater – auf jeden Fall einen Designhintergrund mit und verfügt über Wissen in den angrenzenden Designdis­ziplinen. Er ist also sehr nah am Kunden dran, klärt dessen Bedürfnisse, entwickelt mit ihm zusammen die Portfoliostrategie und berät ihn vor allem in der Designsprache. Der Managing Designer ist einge­bun­den in die Produkt- und Markenführung des jeweiligen Unternehmens, er kennt den Wettbewerb und die Bedürfnisse der Zielgruppe.

Intern koordiniert der Managing Designer gleich­zeitig mehrere Projekte. Dabei kann es sich auch um inter­disziplinäre Jobs handeln, bei denen beispielsweise Interaktions- und Produkt­design, User Tes­ting, Program­mierung und Modell­bau zusammenkommen. Angenommen, Phoenix Design arbeitet für ein Unternehmen mit vielen Produktlinien oder ­-systemen. Es entstehen Produkte und Bedienoberflächen innerhalb unterschiedlicher Projekte, die im Sinne ­ei­nes stimmigen Corporate Designs entwickelt werden sollen. In diesem Fall muss ein Managing Designer die durchgängige Designsprache im Auge behalten. Er muss darauf achten, dass das Zusammenspiel von Markentypik und nutzerzentrier­tem Design stimmt.

Das heißt, er muss vieles im Blick behalten und sehr beweglich sein.
Unbedingt, ein Managing Designer muss ein Organisationstalent sein. Er hat sehr viel Projektmanage­menterfahrung, eine hohe soziale Kompetenz und ist sehr kommunikativ. Er spricht die Sprache der Designer und kennt die Möglichkeiten in der Entwicklung; zugleich spricht er die Sprache des Kunden. Außerdem muss er projektübergreifend denken, die Themen Portfoliostrategie und Corporate Design be­herrschen und über ein gutes Maß an Diplomatie ver­fügen. An vielen Stellen übernimmt er auch die Kon­zeptions- und Entwurfsaufgaben eines Designers.

Mit wem arbeitet der Managing Designer hauptsächlich zusammen?
In der Agentur mit den jeweiligen Projektleitern. So ist er selbstverständlich bei Briefings, Feedback­run­­den und Präsentationen dabei. Zudem arbeitet er mit den Team­managern, mit denen er sich fachlich austauscht und die Projektteams zusammenstellt. Natürlich arbeitet er auch eng mit der Geschäftsfüh­rung zusammen. Auf Kundenseite stimmt er sich mit den dortigen Projektmanagern ab. Er begleitet Projekte von der ersten Idee bis zur Serienreife.

Wo ist ein Managing Designer hierarchisch anzusiedeln?
Der Managing Director steht nach dem Senior De­signer auf der nächsten Karrierestufe neben dem Teammanager und Leading Designer.

 


Weitere Jobprofile in der Kreativbranche finden Sie in unserem Artikel: Kreative Berufe: Jobprofile und Gehälter

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. sehr spannend!

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