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Sich nicht verändern wollen

… ist laut Chris Bartsch, Creative Partner der Digitalagentur BOOM in Hamburg, ein Fehler, den sich Creative Professionals sparen können. Teil 1 der Serie zum Thema »Fehler vermeiden« …

Chris Bartsch, Creative Partner der Digitalagentur BOOM in Hamburg

»Vor ein paar Jahren war unser Kerngeschäft noch von zwei großen Kunden dominiert: der TUI Group und der UniCredit Bank in Mailand. Zusätzlich boten wir anderen Agenturen unsere Dienste als digitale Manufaktur an. Dadurch konnten wir sicher wachsen und unser Portfolio erweitern. Als Zukunftsmodell war dies für uns aber nicht befriedigend. Wir wollten langfristige Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, um gemeinsam mit ihnen Marken aufzubauen und echten Mehrwert zu generieren. Statt also weiterzumachen wie bisher, haben wir die Produktion für andere Agenturen eingestellt und weitere eigene Kunden akquiriert.

Dabei hilft uns die von uns entwickelte 4C-Matrix (Cash, Creativity, Crew, Client), nach der wir die Kunden bewerten: Sind sie finanziell attraktiv? Sind die Projekte spannend, verhelfen sie uns zu einem technologischen oder kreativen Vorsprung? Arbeitet das Team gern an den Projekten? Und wie ist der Kunde – ist er offen für Innovationen? Bekommt ein Auftraggeber drei von vier Häkchen, arbeiten wir gern mit ihm – dann passt er zu uns.«

Zwei weitere Fehler, die sich Kreative sparen können:

Sich unter Wert verkaufen

»Bei einem meiner ersten Projekte erfuhr ich später, dass der Kunde locker das Doppelte gezahlt hätte«, erzählt der Berliner Fotograf Enriko Böttcher . Gerade Berufsanfängern fehlt es oft am nötigen Selbstvertrauen, um angemessene Preise aufzurufen. Zwar sind ihre Lebenshaltungskosten meist geringer, sodass niedrige Honorare zu verkraften sind, doch das ändert sich schnell mit der weiteren Professionalisierung und wachsenden Ansprüchen etwa ans Equipment. Hinzu kommt, dass Kreative mit zu niedrig angesetzten Honoraren von Auftraggebern meist nicht richtig ernst genommen werden. »Nur wer Premium-Preise verlangt,kann auch Premium-Dienste anbieten«, so das Motto von Walter Epp, freier Texter und Blogger aus Duisburg. Also traut euch, setzt auf Qualität und Qualifikation – und verlangt faire Stundensätze!

Pi-mal-Daumen-Stundensätze

Stundenhonorare sind kein Ratespiel. Auch der Blick auf Freelancer-Portale kann allenfalls der Orientierung dienen. Ein Stundensatz lässt sich nämlich ganz genau berechnen – und das sollte man unbedingt tun, damit Urlaub und Freizeit auch für Freiberufler keine Fremdwörter werden. Grundlage der Kalkulation ist die Stundenzahl, die man Kunden in Rechnung stellen kann, also die Tage, an denen man tatsächlich an Projekten arbeitet oder sich mit dem Projektmanagement beschäftigt. Zu berücksichtigen ist auch Zeit, die man für Angebote, Buchhaltung, Rechnungen schreiben, Steuern oder Marketing aufwendet. Kosten für Versicherrungen, Büromiete, Eigenwerbung, Softwarelizenzen et cetera fließen ebenfalls in die Berechnung ein. Zudem sollte man einen Risikopuffer einplanen, falls mal etwas schiefgeht. Wie Sie Ihr Stundenhonorar exakt bestimmen, erklären wir detailliert unter www.page-online.de/stundenlohn-berechnen.

 

Weitere Teile der Serie »Fehler vermeiden«:

Sich gegenüber dem Auftraggeber nicht absichern

Unklare Positionierung

Lost in Social Media

Fehlende Praxis

Akquise vor sich herschieben

Kuschelrunde statt Klartext

Kein Risikoaufschlag bei Druckveredelungen

Führen, ohne zu führen

Nutzungsrechte nicht klar definiert

Jeden Job annehmen 

 

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