Von total normal bis ziemlich skurril und meistens beides sind Johanna Plochs Charaktere und ihre gezeichneten Lebenswelten. Die Hamburger Illustratorin ist eine genaue Beobachterin, versetzt sich in den Alltag anderer Menschen mit allem Schönen und Unschönen hinein und illustriert dies charmant-amüsant und unbeschönigend.
Gerade hatte sie freie Hand beim Illustrieren eines »Brigitte«-Artikels über Wechseljahre. Sie konzentrierte sich dabei auf das Neuerfinden in einer Körperkrise und den Zusammenhalt unter Frauen. Für das »Zeit«-Magazin zeichnete sie kürzlich zum Thema unangenehme Erlebnisse in der Fahrschulzeit und traf präzise das beengte Gefühl im Auto und der Drucksituation – herrliche Idee, den Stil von Theorieprüfungsbögen mit einfließen zu lassen.
Im Mai hat Ploch ihr Masterstudium Illustration an der HAW in Hamburg abgeschlossen, zuvor studierte sie Animation und arbeitet freiberuflich. Sie möchte weiterhin dem vermeintlich Banalen möglichst viele »Facetten der emotionalen Welt« entlocken. Und auch dem Ernsthaften könne man Frohsinn verleihen, sagt Johanna Ploch passend zu ihrer illustrativen Bandbreite, die sie über witzige Printillustrationen hinaus beherrscht.
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