Sind Erscheinungsbilder und Websites für Schulen ein riesiger neuer Markt für Designer?
Was ein mitreißendes Corporate für eine Schule bringen kann, zeigen bislang meist nur Ausnahmfälle, etwa wenn unter der Elternschaft eine herausragende Gestalterin ist, die sich zur Mithilfe bereiterklärt – Ariane Spanier hat ihre Kinder an der Montessori-orientierten Nürtingen Grundschule in Kreuzberg, über den Förderverein kam sie bei der Gestaltung an Bord.
Ansonsten galt in Deutschland bisher als gesichert, dass Kitas, Grundschulen oder Gymnasien kein besonders professionelles schickes Design brauchen. Doch das könnte sich schon bald gewaltig ändern – professionelle Aufträge für Gestalter sind in Sicht. Denn auf welche Schule die heutige Elterngeneration ihre Kinder schickt, entscheidet sie auch mit einem Besuch auf deren Website. Zudem müssen die Schulen extrem um junge Lehrer werben, der Lehrermangel ist dramatisch.
In der PAGE 11.2019 widmen wir uns praxisbezogen und im Detail aktuellen Projekten, die zeigen, wie ein professionelles Corporate Design inklusive Website in Zusammenarbeit von Schule und Designagentur gelingen kann.
Alle Besonderheiten, die es bei Schulen als Auftraggebern zu berücksichtigen gibt – inklusive das Thema öffentliche Ausschreibung – kommen zur Sprache. Den dazu gehörigen Artikel findet ihr inzwischen auch online als PAGE+ Artikel unter New Business: Branding für Schulen.
Titelthema: So gelingt der Jobwechsel ++ AR-Effekte für Instagram, Snapchat & Co ++ Making-of: Vom 2D- zum 3D-Font ++ New Business: Branding für Schulen ++ Webdesign: Floating Canvas erstel-len mit Webflow ++ After-Effects-Tutorial: Typo-Animation
Vorweg schonmal einige Inspirationen, die wir ebenfalls bei der Recherche entdeckt haben. Zum Beispiel das wunderbare Design, das Daniel Triebke und Marcel Kläber von der Agentur Markburg unentgeltlich für die Kastanienschule im brandenburgischen Jüterborg entwickelten, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.
So sehen weitere Anwendungen des Designs von Ariane Spanier für die Nürtingen Grundschule in Kreuzberg aus:
Für die Hagenbeck-Schule in Berlin Weissensee, die sich dem Schwerpunkt »Biologische Vielfalt« verschrieben hat, entwickelt das Berliner Designbüro 4S letztes Jahr ein Erscheinungsbild. »Es gibt einen Bauernhof mit Nutztieren, ein Vivarium mit weltweiten Tierarten, einen Bauerngarten und ein Wildbiotop», erklärt Designerin Susanne Schober. »Dieser Ansatz wurde im Erscheinungsbild aufgegriffen, in dem auf jedem Medium ein illustriertes Tier oder Pflanze abgebildet wird. Kein Motiv wiederholt sich.«
In anderen Ländern, wo es mehr Privatschulen gibt, die miteinander in Konkurrenz stehen, sind tolle Erscheinungsbilder bei Schule schon viel stärker verbreitet. Auch Schulen mit besonderer Ausrichtung brauchen ein besonderes Corporate Design. Zum Beispiel die Waldschule des Londoner Hackney Council mit ihrem Outdoor-Programm, für die das SpyStudio aus London ein Erscheinungsbild entwickelte.
Oben das Design einer Vorschule in Lagos Nigeria, entwickelt von der nigerianischen Agentur EllaeCreative.
Unten das Erscheinungsbild der Edvard Munch High School, die 2015 in ehemaligen Gebäude der Osloer Nationalakademie für Kunst eröffnete und stark künstlerisch orientiert ist. Das Design kommt vom Studio Snøhetta.
Und zum Schluss noch ein Schul-Corporate-Design aus Russland, vom Tuman Studio aus Moskau in Anlehnung an die hochmoderne Architektur des Horoshevskaya-Gymnasiums gestaltet.
Titelthema: So gelingt der Jobwechsel ++ AR-Effekte für Instagram, Snapchat & Co ++ Making-of: Vom 2D- zum 3D-Font ++ New Business: Branding für Schulen ++ Webdesign: Floating Canvas erstel-len mit Webflow ++ After-Effects-Tutorial: Typo-Animation
Man kann nur begrüssen, wenn sich die Akteure einer Schule durch das Konkretisieren eines Briefings mit dem Wesen ihrer Schule ud ihres gesellschaftlichen Auftrags befassen müssen. Dieses Hinterfragen der “CI” wird zu einer Haltung führen, bzw. aufdecken, welche untragbaren Zustände in Bezug auf die Selbstwahrnehmung von Lehrern und ihrer Aufgaben herrschen. Und hoffentlich eine positive Veränderung herbeiführen.
Claudia Gerdes schreibt
Auch wie die Kommunikation mit den im Thema Design nicht bewanderten Schulen klappen kann, ist in unserem Artikel in PAGE 11.2019 nachzulesen!
Alle hier genannten Bedenken, als Designer für Schulen zu arbeiten, kann ich aus meiner Praxiserfahrung als Gestalter für eine Schule leider nur bestätigen. Selbst wenn finanzielle Mittel vorhanden sind, sind vor allem die Lehrerschaft und die Schulleitung in der Vorplanung schon keine große Hilfe, da sie nicht beurteilen können, welche Kosten und Herangehensweisen mit Design-Projekten verbunden sind. Es gehört schon für den Gestalter viel Idealismus dazu, sich mit den teilweise schwierigen Strukturen rund um das Thema Schule auseinanderzusetzen. Als positiv möchte ich aber anmerken, dass mir die Zusammenarbeit mit der Schülerschaft im Rahmen des Schulprojektes viel Freude gemacht hat.
Man kann nur begrüssen, wenn sich die Akteure einer Schule durch das Konkretisieren eines Briefings mit dem Wesen ihrer Schule ud ihres gesellschaftlichen Auftrags befassen müssen. Dieses Hinterfragen der “CI” wird zu einer Haltung führen, bzw. aufdecken, welche untragbaren Zustände in Bezug auf die Selbstwahrnehmung von Lehrern und ihrer Aufgaben herrschen. Und hoffentlich eine positive Veränderung herbeiführen.
Auch wie die Kommunikation mit den im Thema Design nicht bewanderten Schulen klappen kann, ist in unserem Artikel in PAGE 11.2019 nachzulesen!
Alle hier genannten Bedenken, als Designer für Schulen zu arbeiten, kann ich aus meiner Praxiserfahrung als Gestalter für eine Schule leider nur bestätigen. Selbst wenn finanzielle Mittel vorhanden sind, sind vor allem die Lehrerschaft und die Schulleitung in der Vorplanung schon keine große Hilfe, da sie nicht beurteilen können, welche Kosten und Herangehensweisen mit Design-Projekten verbunden sind. Es gehört schon für den Gestalter viel Idealismus dazu, sich mit den teilweise schwierigen Strukturen rund um das Thema Schule auseinanderzusetzen. Als positiv möchte ich aber anmerken, dass mir die Zusammenarbeit mit der Schülerschaft im Rahmen des Schulprojektes viel Freude gemacht hat.