m Wochenende ging die fabelhafte Pictoplasma 2012 in Berlin zu Ende – mit einstürzenden Wassertürmen, eigensinnigen Filzmonstern und hoher Illustrationskunst.
Gefeiert wurde der bschluss der Pictoplasma 2012 am Samstag mit einer Party – ganz wie es sich gehört für ein Festival, bei dem es um persönliche Kontakte geht, jeder Filmemacher nach den Screenings auf die Bühne gebeten wird, damit man weiß, wer welchen Film gemacht hat und ihn anschließend ansprechen kann. Es gibt nach jeder Lecture ein herrlich entspanntes Q&A und in den Workshops trifft man sowieso aufeinander – wie beim Nähen, Kleben und Tackern der Fellmonster, die Joshua Ben Longo mit Interessierten während des Festivals nahezu ununterbrochen gebastelt hat.
In einer Lecturer führte der Designer aus Philadelphia schließlich auch durch seine Arbeit. Er erzählte, wie er schon sehr früh angefangen hat, seltsame Wesen zu nähen. Wie er die herrlichen Nagezähne entwickelt hat, dass er keine Augen benutzt, da sie von dem Körper ablenken, wie er kleine Überraschungen in den rosaroten Körperöffnungen der Wollwesen versteckt – und wie seine Mum den Conference Call mit hohen O2-Bossen in seinem Kinderzimmer störte, weil sie dachte, er bräuchte dringend ein Erdnussbutter-Sandwich.
Eine Tour de Force durch eine Welt voller Wollwesen mit Seele, die auf das kunterbunte Feuerwerk der niederländischen Sauerkids folgten, die mit angegrauten Schläfen und auf Plakaten, in Büchern, auf Luftballons oder im Schuhdesign ihrer Lieblingsfarbe Pink frönten. Ähnlich bunt, aber sehr konzeptionell die Illustrationen des Berliners Henning Wagenbreth, der von den tristen Zeiten der Wendezeit in Friedrichshain in ein farbenfrohes und anspielungsreiches Werk aus Plakatkunst, Briefmarken bis hin zu Bühnenbildern führte.
»Worin ich wirklich schlecht bin«, machte die junge Britin Gemma Correll zu Beginn in einem Plakat klar: in Sport, Mathe – und Präsentationen, um dann mit herrlich trockenem Humor ihre Arbeiten vorzustellen, zu denen gezeichnete Backfisch-Tagebuch-Eintragen genauso gehören wie ihre Kampagne »Pugs Not Drugs«, »Möpse statt Drogen«.
Die sieben Jungs von Jeanspezial hingegen zeigten nicht nur höchstpersönlich, dass man in der Modehauptstadt Paris gerade Bart trägt, sondern auch wie man als ehemalige Sprayer und jetzt Kollektiv, gekonnt zusammenarbeitet.
Der krönende Abschluss: die hohe Kunst der Illustration der Niederländerin Femke Hiemstra, die erst erzählte, wie sie mit ihrer Mutter beim Spanienurlaub einem Vogel rettete, um dann zu zeigen, wie er Eingang in ihre Arbeit fand, die ihre Techniken erklärte – und ihren phantastischen Stil.
Hier ein paar Filme aus dem letzten Screening, ein Gang über den Character Walk, Bilder des Longo Workshops – und die rbeiten der Lecturer in einer Bildergalerie.
Baby trashes bar in Las Palmas
by Johannes Nyholm
PAM – soandsau – Quad
by QUAD
Collapsing Cooling Towers
by F Fabián Aranda C