Freitag Abend fand die Verleihung der LeadAwards 2014 in der Markthalle Hamburg statt. Die Location war kleiner als sonst, die Preisträger groß wie immer – und Moderator Jan Böhmermann ziemlich lustig. Hier die Gewinner und ihre Arbeiten.
Freitag Abend fand die Verleihung der LeadAwards 2014 in der Markthalle Hamburg statt. Die Location war kleiner als sonst, die Preisträger groß wie immer – und Moderator Jan Böhmermann ziemlich lustig. Hier die Gewinner und ihre Arbeiten.
Wo sich sonst Metaller in Kutten rumtreiben und ihre langen Haaren zu Death Metal schwingen, stöckelten Freitag Abend Damen im kleinen Schwarzen die abgeblätterten Treppen hoch zur Markthalle, in der in diesem Jahr die LeadAwards verliehen wurden, weil die Renovierung der großen Deichtorhalle nicht wie geplant fertig wurde.
In den legendären, abgerockten Schuppen zu ziehen, war eine ganze bewusste Entscheidung sagte Markus Peichel, Präsident der LeadAcademy, »schließlich ist in der Branche noch immer sehr viel Rock’n’Roll«, während Moderator Jan Böhmermann erklärte, dass 1991 dort Nirvana spielten – und den Abend hindurch nicht müde wurde mit seinem Alter zu kokettieren, Print, wo mit Tinte auf toten Bäumen geschrieben wird, durch den Kakao zu ziehen, auf seinem iPad rumzuspielen, Julia Jäkels bashte und dabei sehr sehr lustig war.
Dabei ging es ernst los mit einer Keynote von Frank Walter Steinmeier, der hoffte, dass die Journalisten nicht die Bergleute des neuen Jahrzehnts würden – und die Verlage aufforderte auf Qualität, Relevanz und Vielfalt zu setzen, auf Meinung und kritische, fundierte Berichte , anstatt reihenweise Stellen zu kürzen und Auslandskorrespondenten von ihren Posten abzuziehen.
Viel Applaus bekam er dafür – und noch mehr die Gewinner, die in einer mehr als dreistündigen Show, durch die Peichel einmal mehr mit Leidenschaft für die Qualität der Arbeiten der nominierten Fotografen, Designer, Illustratoren und Journalisten führte.
Visualleader des Jahres 2014 wurde Mirko Borsche für das Grafikdesign und die Artdirektion von Die Zeit, Zeit Magazin, Max Joseph, Weltkunst, die Bayerische Staatsoper und viele andere großartige Arbeiten. Für Borsche änderte die Academy extra ihre Regeln: Eigentlich darf man nämlich nur ein Mal Visual Leader werden. Er aber holte die Auszeichnung schon 2007.
Als Foto des Jahres wurde Taslima Akhters Umarmung aus dem Stern Nr. 21 ausgezeichnet während Daniel Josefsohn und Karin Müller in der Kategorie Reportagefotografie des Jahres für ihre beeindruckende tragikomische Fotokolumne Am Leben (Zeit Magazin Nr. 01 bis 30) mit Gold ausgezeichnet wurden. In der Mood- und Modefotografie gewann Juergen Teller mit »Elsa Schiaparelli« in der 032c Nr. 25.
Gold in der Kategorie Cover des Jahres ging an das SZ-Magazin Nr. 37 Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi (oben), das ebenfalls zum Leadmagazin des Jahres ausgezeichnet wurde, während die Illustration des Jahres an Martin Flegel ging, der im Zeit Magazin die Kolumne »Martenstein« illustriert.
Als Leadzeitung des Jahres wurde Der Tagesspiegel in Gold ausgezeichnet – und als Kampagne des Jahres wunderbarerweise Die Bundestagswahl-Kampagne von Scholz & Friends für Die Partei. Creative Leader des Jahres ist Stefan Kolle.
Independent des Jahres in der Kategorie online wurde 032c, gefolgt von Edition F und Netzpolitik.org, während als Startup des Jahres der Server Protonet (Gold), die Schnelllese-App Spritz (Silber) und die Online-Akademie Iversity (Bronze) ausgezeichnet wurden.
Hier die Gold-, Silber- und Bronze-Gewinner mit den ausgezeichneten Arbeiten: