Exklusiver erster Blick: TDC 2012 – Part 3
D
ie Gewinner des Type Directors Club 2012 wurden in New York bereits gekürt, ihre Arbeiten noch nicht veröffentlicht … In einer sechsteiligen Serie stellen wir sie jeweils montags und mittwochs vor.
Die acht preisgekrönten Projekte des dritten Teils führen einmal um die Welt, von Australien über Taiwan, Amsterdam und Kopenhagen bis nach San Diego – und reichen von Kampagnen über Notizbücher zu großartigem Shopdesign.
Kampfgeist stellte Annah Brocklebank ihrer Kampagne für die Australische Alzheimer Gesellschaft voran. 2030 werden mehr Australier an Alzheimer als an Krebs sterben, ein Heilmittel ist nicht in Sicht – und auch nicht die Einsicht der australischen Regierung, die Krankheit als chronische anzuerkennen. Damit sich das ändert, entwickelte die Kommunikationsdesignerin eine Kampagne, die unmissverständlich auf das Problem aufmerksam machen soll. Auf Plakaten, Surfbrettern und Flyern stellt sie typografisch plakativ ein Problem in den Mittelpunkt – und den Aufruf, sich an dessen Lösung zu beteiligen.
Um die Attraktivität San Diegos ging es in einem Wettbewerb der dortigen Tourismuszentrale. Einzige Bedingung war, dass die Kampagne die Aussage »Made in San Diego« enthalten müsse – und Dennis Garcia, Artdirector der Agentur Lift druckte sie auf einen Sockel und setzte ein altehrwürdiges Denkmal darauf.
Leo Lin aus Taiwan hingegen entwarf für den ersten Kongress der IDA (International Design Alliance) in Taipeh 2011 ein so schlichtes wie eindrucksvolles Plakat, dass das D des Initials aus drei Strängen formt, die für die drei Design Associations weltweit stehen. Ebenfalls geschwungen ist die Typografie, die das Amsterdamer Studio Moker Ontwerp für die Jubiläumsausgabe der Fernsehzeitschrift der niederländischen TV-Station VPRO entwarf. Der Jubiläumsband der Zeitschrift, die bekannt für ihr Grafikdesign ist, zeigt die besten Cover – und der Entwurf steht in diesem Zusammenhang für die Festivitäten und das Feiern.
Acht Agenturen weltweit bat Imprimerie du Marias, eine hochkarätige Druckerei aus Paris, ein exklusives Notizbuch für ihre Kollektion zu gestalten. Visiotypen aus Stuttgart wählten einzelne Buchstaben aus den Schriften, die sie in den letzten Jahren entworfen haben, entwickelten sie zu eigenständigen Charakteren weiter – und bedruckten damit das Notebook.
Die New Yorker Agentur Doyle Partners wiederum klebte Begriffe wie Neugier, Dankbarkeit und Mut auf die Fassaden, in die Klassenräume, Flure und Turnhallen diverser Schulen – und zwar so, dass sie nur aus einer bestimmten Perspektive zu lesen sind. Heißt, man muss diese manchmal ändern, um die Sicht auf die wichtigen Dinge im Leben zu bekommen …
Die richtige Sicht hat hingegen jeder, der an dem Laden der Foundry Playtype in Kopenhagen vorbeigeht. Perspektivisch verzerrt auf das Schaufenster geschrieben, wild auf die Fassade gepinselt oder als Buchstaben-Skulpturen ins Schaufenster gestellt feiern sie die Typografie.
Joost Hulsbosch vom Design Studio BHAGdesign™ in Kapstadt hingegen feiert die Möglichkeiten von Print. Für die Konferenz Print VS Digital zu dem iTV-Asia und das Le Royal Meridien Hotel Shanghai eingeladen haben, gestaltete er ein Ankündigungsplakat, das zeigt, was Print kann: in Camouflage gegen die digitale Revolution gewappnet, sind die Buchstaben analog gefaltet.
Mittwoch geht es weiter …
Das könnte dich auch interessieren