Das Beste aus Grafikdesign und Typografie weltweit: Die Gewinner des TDC 2019 – 6
Afrikanische Frauen-Power, wuchtige Magazin-Titel und typografische Ahnenforschung: Wir zeigen exklusiv die Gewinner des New Yorker Type Directors Club 2019.
Einmal um die Welt geht es im sechsten Teil unserer exklusiven Reihe über die Gewinner des Type Directors Club 2019 aus New York.
Und los geht es in Paris. Mit dem preisgekrönten Erscheinungsbild für das alljährliche Africolor Festival, das die besten Künstler aus Afrika und der Karibik zeigt. Da 2018 dabei Frauen im Mittelpunkt standen, allen voran die zu den Bambara gehörenden aus Mali, tauchte Manuela Bonnet, Kreativdirektorin bei God Save The Screen in Montreuil, die Identity in leuchtende Pinktöne, die miteinander verschmelzen und dazu weibliche Geschlechtsorgane zitieren.
Joro Chen, Grafikdesigner und Typograf aus Valencia, Kalifornien, setzte das Gedicht »a gentleman in his only suit« von Myeong Seok Jeong, das von dem einfachen Leben handelt, in einem typografischen Video um. Bild für Bild handgezeichnet, unterstreicht die eingeschränkte Farbpalette ebenfalls die mögliche Simplizität des Lebens.
Das New York Times Magazine hingegen wurde gleich für zwei großartige Titel ausgezeichnet und für die Umsetzung einer Geschichte über das marode Schulsystem. Zitiert »The Education Issue« über die schwierige Situation der Lehrer alte Protestplakate aus den 1960ern, zeigt das Cover »Is Google Too Powerful« wie das Digital-Unternehmen klassische Medien wie die New York Times verdrängt.
Mit Typografie arbeitet auch die Kampagne, die Dentsu Inc für Japans größten Satelitten-TV-Sender Sky Perfect der JSAT Corporation entwickelte. Den Claim »TV makes home fun« visualisierte Yasaburo Kuwayama in der Schrift Kodomo Shotai, was übersetzt Kinder-Font heißt, und ausgelassene Freude zeigen soll.
Mit alten hebräischen Lettern hingegen arbeitete Shany Dvora aus Tel Aviv. Durch ein Dokument von 1951, das ihre Großmutter Juliette Dvora für ihre Emigration aus dem Irak nach Israel brauchte, fand Dvora heraus, dass diese eigentlich Juliette Abdallah Moshe hieß. Daraufhin begann die Typografin, sich mit der Tradition der Namensgebung zu beschäftigen – und überführte sie in Lettern, wie sie vor 500 Jahren im Irak, Iran, im Jemen und in Marokko geschrieben wurden.
Gleich zwei preisgekrönte Kampagnen hat Juan Carlos Pagan aus New York gestaltet. Für Uber verwandelte er dem Namen ihrer Elektro-Fahrrad-Sparte JUMP in Fahrradspuren und versah diese mit reichlich Dynamik, für den Kreativ-Awards Young Guns rief er in knalligen Farben, wolkenartigen Formen und prägnanter Typografie dazu auf, die eigene Arbeit auf ein neues Level zu heben.
Und zuletzt geht es erneut um ein Cover. Das amerikanische Magazin Wired zeigt darauf die Titelgeschichte über »The Golden Age of Free Speech« in angerosteten, in die Jahre gekommen Buchstaben.
Hier finden Sie Teil 1 , Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5 der Reihe über die Gewinner des Type Directors Club 2019. Der siebte und letzte Teil erscheint am Donnerstag.
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