Heute erscheint KRAUT, ein Magazin für Angewandte Kultur, das Studenten für das NRW-Forum in Düsseldorf entwickelten. Ein spannendes, ausstellungsbegleitendes Heft – und ein tolles, wagemutiges Projekt. PAGE sprach mit Mit-Initiator Thomas Spalleck, 22, Student für Kommunikationsdesign.
Heute erscheint KRAUT, ein Magazin für Angewandte Kultur, das Studenten für das NRW-Forum in Düsseldorf entwickelten. Ein spannendes, ausstellungsbegleitendes Heft – und ein tolles, wagemutiges Projekt. PAGE sprach mit Mit-Initiator Thomas Spalleck, 22, Student für Kommunikationsdesign.
Von wem und für wen ist KRAUT?
Gemacht haben KRAUT junge Düsseldorfer Studenten. Einige von uns studieren Kommunikationsdesign an der Düsseldorfer FH, die anderen Kunstgeschichte an der Uni. Und vor Augen hatten wir kunstinteressierte junge Leute. Sie brauchen aber kein großes Vorwissen, um KRAUT zu lesen, denn die Artikel erklären sich von selbst. Aber natürlich ist KRAUT auch für Ältere gemacht, die sich für unsere Perspektive auf Kunst und Kultur interessieren. Im ersten Heft geht es dabei um »Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie« (siehe PAGE) und Themen drumherum.
Wer hatte die Idee zu KRAUT?
Das ist die wirklich tolle Geschichte. Vera von Laufenberg, eine Kommilitonin von mir, wollte Werner Lippert, den Leiter des NRW-Forums interviewen und Alexander Romey und ich sollten die Fotos dazu machen. Dann sind wir plötzlich ins Gespräch gekommen und dabei entwickelte sich die Idee. Völlig unbürokratisch und supercool. Wir haben uns dann erneut mit Werner Lippert besprochen und bis heute tun wir das einmal die Woche, haben uns Hilfe geholt und Ideen ausgeheckt. Seitdem bekommen wir von Werner Lippert finanzielle Unterstützung und viel Vitamin B. Der Rückhalt von ihm ist super.
Und sein Wagemut auch. Toll, das so etwas noch möglich ist.
Ja, ein gutes Beispiel für Andere.
Was ist das Besondere an KRAUT?
Also für uns erst mal, dass es aus eigener Initiative entstanden ist. Wir haben so etwas noch nie vorher gemacht und KRAUT dann komplett vom Konzept bis zum Druck umgesetzt, immer wieder etwas umgeschmissen, viel diskutiert. Was fest stand war ja lediglich das Thema. Und da hinter KRAUT keine Agentur steht, entwickelt sich ein ganz anderer Arbeitsprozess.
Ist KRAUT ein Zwischending zwischen Katalog und Magazin?
Nein, es ist auf keinen Fall ein Katalog und auf jeden Fall Magazin. Eins, das auf die Ausstellungen zugreift, aber auch weit darüber hinaus geht. Mit Artikeln die zum Beispiel um die Frage kreisen »Wenn alles digital ist, gibt es dann noch ein Original?«
Wie oft soll KRAUT erscheinen?
Eigentlich zu jeder großen Ausstellung, die nächste wäre »Zeitgeist und Glamour«. Mal sehen, wie sich alles entwickelt.
Was hat es mit dem Schriftlogo KRAUT auf sich?
Da hatten wir einen kleinen internen Wettbewerb und waren von dem Entwurf von Bartholomäus Kaszubowski sofort begeistert und fanden, dass er gut zu uns passt. Er ist weder zeitlos noch schlicht aber eben auch nicht oberstylisch. Wir wollten etwas eigenwilliges und etwas das zeigt, dass KRAUT für junge Leute ist.
Es siet etwas nach Kartoffeldruck aus. Wie ist es entstanden?
Am Computer, aber handillustriert am Pad und er orientiert sich an traditionellen Techniken wie dem Holzschnitt.
Welche Schriften hab ihr verwendet?
Für die Headlines die Kabel von 1927 von Rudolf Koch und für den Fließtext die Walbaum von Justus Erich Walbaum.
Und das Layout? Welchen Ideen seid ihr da gefolgt? Auffällig ist der Mittelachsensatz.
Dabei geht es eigentlich nur darum, den Text hervorzuheben. Interessant für uns war vor allem, jeden Artikel mit einer Marginalspalte zu versehen, in der der Leser kurze Erklärungen findet und »Links«: die Artikel des Heftes sind quasi miteinander verlinkt. Dazu verlinken wir aber auch zu anderen Websites, Videos, Magazinen und wollen damit über den Text hinaus verweisen. Wichtig war uns beim Layout vor allem, dass der Text gut lesbar ist und die Bilder einen großen Freiraum bekommen und dass keine Schrift über sie gelegt wird. Deshalb ist das Layout auch bewusst zurückhaltend.
KRAUT – Magazin für Angewandte Kultur. In guten Buchhandlungen und direkt im NRW-Forum, für 4,50 Euro
Hier ein Blick in die erste Ausgabe, die neben einem großen Porträt von Stephen Shore, einem Beitrag über die Becher-Schule auch eine fiktive Diskussionsrunde über die Zukunft der Fotografie und darüber, ob sie Kunst ist, enthält – und einiges mehr: