Gewinner »Gute Aussichten«
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ie Gewinner des Wettbewerbs für junge Fotografie stehen fest: Ein spannender und gelungener Mix unterschiedlichster Arbeiten.
96 Portfolios aus 38 Hochschulen und Akademien wurden für den Nachwuchspreis eingereicht und die Jury, zu der Art Director Mario Lombardo (siehe aktuelle PAGE), »brand eins«-Fotochef Stefan Ostermeier, Künstler Thomas Ruff und Fotopreis-Gründerin Josefine Raab gehören, wählten acht Preisträger aus.
Dass sie sich dabei um eine Bandbreite fotografischer Positionen bemühten ist ihrer Auswahl anzusehen. Was sie jedoch verbindet: der konzeptuelle Gedanke der Bildfindung, ob in der Inszenierung, durch Manipulation bei der Entwicklung oder der Auswahl des Motivs.
Jan Paul Evers versammelt unter dem Titel »Modernismus fängt zu Hause an« faszinierende Einzelstücke, die in Handarbeit in seiner Dunkelkammer entstehen, Samuel Hennes (Abb. oben: »something specific about everything«) arrangiert Alltagsgegenstände zu augenzwinkernden Objekten während Katrin Kamrau die Fotografie selbst aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht. André Hemstedt & Tine Reimer haben mit Modell und Holzblock Bilder »über das Handeln und die Wahrnehmung des Menschen in einem Gleichgewichtssystem« entwickelt während Stephan Tillmans sich in seinen Leuchtpunktordnungen mit dem Bildgegenstand selbst auseinandersetzt. Persönlich sind die Arbeiten von Rebecca Sampson die, ehemals selbst betroffen, Menschen mit Essstörungen vor ihre Kamera holt und die Fotoserie von Helena Schätzle, die den Spuren ihres Großvaters, der 1946 aus russischer Gefangenschaft floh, folgte.
Die Auftakt-Ausstellung von »gute aussichten – junge fotografie 2010/2011« findet am 20. Januar in den Hamburger Deichtorhallen, Haus der Photographie, statt. Später tourt sie nach Stuttgart und Washington DC, weitere Termine sind in Planung.
Alle Gewinner in der Bildergalerie.
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