Tierisch gut: Pictoplasma 2012 – 2. Tag
Am zweiten Tag der Pictoplasma ging es tierisch gut zu: Mit Pfauen mit Penis-Gefieder, einem Lecturer im Fell-Anzug – und einer überlebensgroßen Gummiente.
Am zweiten Tag der Pictoplasma ging es tierisch gut zu: Mit Pfauen mit Penis-Gefieder, einem Lecturer im Fell-Anzug – und einer überlebensgroßen Gummiente.
Mit reichlich Applaus für ein mitreißendes Filmprogramm startete der zweite Tag der Pictoplasma Conference – und endete mit den großartigen Animationen von Julia Pott, in denen Menschen und Tiere zu melancholischen, verliebten und um Annerkennung kämpfenden Wesen verschmelzen.
»Belly« heißt der neue Film der jungen Londonerin, die zur Zeit in New York lebt, und darin führt die Beziehung zweier Brüder erst ins Meer und dann in den Bauch eines Wals hinein. Eine wunderbar surreale und eigensinnige Phantasie wie auch in ihren übrigen Arbeiten durch die Potts mit Mädchencharme und augenzwinkernden Kommentaren führte – zu Inspirationen wie »Harry & Sally«, Backfischschwärmereien für Jonathan Taylor Thomas, die Stimme des jungen Simba in »Der König der Löwen« oder »Akte X«.
Da hatten die Konferenz-Teilnehmer bereits eine riesige aufblasbare Gummiente des niederländischen Künstlers Florentijn Hofman über ihre Köpfe gestemmt, der seine furiosen Plastiken im öffentlichen Raum zeigte – wie eine 26 Meter große »Rubber Duck«, die – von Osaka, Amsterdam, Sao Paulo oder Auckland – bereits die ganze Welt bereist hat, einen überdimensionalen Kuschelhasen in Schweden oder einen kunterbunten Frosch für das Dach des Kunstmuseums in Kobe. Und da hatte das Publikum auch schon »Toby« gekuschelt, eine Figur von »Teacher’s Pet«-Legende Gary Baseman, der im Fellanzug und sehr persöhnlich durch sein Werk aus »Ghost Girls«, »Bubbles of Desire« und einer ganzen Welt aus düsteren und surrealen Figuren führte.
Gestaunt werden konnte auch bei Pleix, einem Kollektiv aus Paris. Und das nicht nur über großartige Spots wie »Death To The Death Penalty« für Amnesty International, in der Diktatoren, Staatschefs und elektrische Stühle zerschmelzen oder über beeindruckende Explosions- und Hunde-Slomos – sondern auch über ihre Kollektiv-Struktur. Alle sieben Mitglieder arbeiten von zu Hause aus, treffen sich ab und zu für Besprechungen bei Käse und Wein, arbeiten zwar unter demselben Namen, aber komplett ohne Hierachien.
Um die Kunst der Illustration ging es hingegen bei Andy Rementer aus Philadelphia, der von Fanzines schwärmte, von seiner Zeit in Benettons Kreativ-Werkstatt Fabrica erzählte und seine kunterbunten Arbeiten für MTV, Kiehls, Urban Outfitters und Apartemento zeigte – und auch bei Raymond Lemstra.
Oft in schwarzweiß sind die Arbeiten des Niederländers gezeichnet, geometrisch, beeinflusst von den Transformers ebenso wie vom Bauhaus und der Renaissance. Und so hat es niemanden gewundert, als jemand beim anschließenden Q&A fragte, wie er es bloß anstelle, so fantastisch gut zu sein …
Wir freuen uns auf den letzten Conference Tag am Samstag!
Hier ein kleiner Einblick in das zweite Screening – und eine Bildergalerie mit den besten Arbeiten und Augenblicken des zweiten Conference Tages.
Bird Benny
ready steady bang – 30 Ways to Kill a Cowboy
Everything Starts Small
by Scott Benson
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