Die Corporate Identities vieler Architekten sind schwarzweiß und sehr minimalistisch. Es geht aber auch anders – wir zeigen abwechslungsreiche Beispiele aus aller Welt.
Klickt man sich durch die Websites größerer wie kleinerer deutscher Architekturbüros bestätigt sich das Klischee leider recht oft: Viele Architekten bevorzugen minimalistische Corporate Designs, sie setzen auf klare Linien und nutzen am liebsten die Farben Schwarz, Weiß und Grau. Doch daran scheint sich aber langsam etwas zu ändern! Auf der Suche sind uns viele Corporate Identities begegnet, die Mut zur Farbe beweisen, verspielte Logos einsetzen, mit Typografie experimentieren und Formen jenseits des Rechtecks nutzen.
In PAGE 10.17 stellen wir einige Architekten-Erscheinungsbilder im Detail vor. Außerdem berichten Gestalter von der Zusammenarbeit mit Architekten. Die Ausgabe ist hier erhältlich.
Viele weitere sehr gelungene Beispiele gibt’s in der Galerie zu sehen:
Bagnoli / Ortolan
Studio Ortolan aus dem australischen Victoria (http://ortolan.com.au/) setzte für das neue Erscheinungsbild des Architekturbüros Bagnoli auf die Unterschrift des Gründers Stefan Bagnoli als Logo.
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Bagnoli / Ortolan
Die Vorderseite von Visitenkarten und Briefbögen ist hellem Grau gestaltet, während sich auf den Rückseiten Flieder, Lindgrün, Khaki, Babyblau und Hellrosa abwechseln.
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Bagnoli / Ortolan
Auch Skizzen des Gründers haben die Gestalter eingebunden.
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Blank / Bleed
Für das Architekturbüro Blank in Moskau experimentierte das Studio Bleed aus Oslo (http://bleed.no/) mit interaktiven Grids. Inspiration lieferte unter anderem ein Zitat des Schriftstellers Samuel Beckett, das das Wort Blank enthält: »At the end of the day, my last work will be a Blank piece of paper«.
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Bozarthfornell / Daniel Carlsten
Der schwedische Architekt Andreas Bozarth Fornell plant mit seinem Team Geschäfte für Fashion Brands wie Acne Studios, Roland Mouret oder Opening Ceremony. Deswegen konzipierte Gestalter/Artdirektor Daniel Carlsten (http://danielcarlsten.com/) ein Branding, mit dem das Architekturbüro selbst zur begehrenswerten Lifestyle-Marke wird.
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Bozarthfornell / Daniel Carlsten
Die zwei Nachnamen des Gründers zog Carlsten lückenlos aneinander – Bozarthfornell.
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Bozarthfornell / Daniel Carlsten
Das cleane Design bricht er mit Blumenstrauß-Fotografien von Erik Undéhn (http://www.eriku.se/), die wie hochmoderne Stillleben wirken.
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Claus Löbner / Heyday
Die Webseite des Architekten Claus Löbner aus Bern ändert beim Scrollen ihre Farbe, sie changiert von Dottergelb über Himbeerrot und Pool-Türkis bis Grasgrün, während das überdimensionale, sich über die gesamte Seite erstreckende typografische Logo stehenbleibt.
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Claus Löbner / Heyday
Die passenden Visitenkarten zeigen ebenfalls Farbverläufe und haben dank etlicher unterschiedlicher Kombinationen von Tönen fast Unikatcharakter.
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Claus Löbner / Heyday
Außerdem gestaltete Heyday (http://www.heyday.ch/) Sticker, Briefbögen und -umschläge.
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Claus Löbner / Heyday
Ziel war es, einen bewussten Kontrast zum Klischeebild des schwarz-weiß-grau denkenden Architekten zu gestalten.
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Critical Mass Studio / Lundgren & Lindqvist
Für das Architekturbüro Critical Mass Studio spielte die schwedische Designagentur Lundgren & Lindqvist mit verpixelten Pflanzenfotos in zarten Farben.
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Critical Mass Studio by Lundgren & Lindqvist
Die Symbole auf den Visitenkarten changieren.
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Dow Jones / Polimekanos
Wer sich auf der Webseite der Dow Jones Architects durch bisherige Projekte klickt, findet nicht nur rechteckige Fotos vor,…
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Dow Jones / Polimekanos
…sondern auch halbkreisförmige oder schräg beschnittene Bilder.
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Dow Jones / Polimekanos
Und viel Weißraum.
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Dow Jones / Polimekanos
Möchte man mehr zu einem Gebäude der Londoner Architekten sehen, stapelt sich ein Foto auf das nächste, sobald man mit der Maus leicht darüber fährt.
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Dow Jones / Polimekanos
Ebenso unerwartet: Beim Öffnen des Menüs fährt eine überdimensionale Navigationsleiste auf blutorangenfarbenem Grund heraus, die halbe Seite bedeckend. Einen ähnlichen Effekt in Neongrün gibt’s auf dem About Us zu entdecken. Für das Webdesign ist das Grafikdesignstudio Polimekanos, ebenfalls aus London, verantwortlich (http://www.polimekanos.com/).
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Emma Magnusson Arkitektur / Lundgren & Lindqvist
Um die persönliche Komponente zu betonen, die der Architektin Emma Magnusson bei der Arbeit mit ihren hauptsächlich privaten Kunden wichtig ist,…
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Emma Magnusson Arkitektur / Lundgren & Lindqvist
…entwickelte Lundgren & Lindqvist ein Logo, das aus den jeweils ersten beiden Buchstaben ihres Vor- und Nachnamens besteht: Em. Ma.
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Emma Magnusson Arkitektur / Lundgren & Lindqvist
Auf Briefpapier und Visitenkarten wechseln sich feine diagonale Linien und Grids ab, das »Em.« und das »Ma.« haben ebenfalls keinen festen Platz.
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Emma Magnusson Arkitektur / Lundgren & Lindqvist
Und auch auf der Webseite, die gerade noch finalisiert wird, blättert man demnächst mal horizontal, mal vertikal durch Emmas Projekte.
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Emma Magnusson Arkitektur / Lundgren & Lindqvist
Coming soon: http://emmamagnusson.se/
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Flett / Athlete
Der Architekt Scott Flett aus Sydney setzt gern Naturmaterialien und handgefertigte Bestandteile ein, seinen Stil beschreibt er als minimalistisch und handfest. Diese Qualitäten sollte sein neues Erscheinungsbild transportieren.
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Flett / Athlete
Mark Harley (http://designbyathlete.com/) schlug ein klares, typografisches Logo vor, außerdem gestempelte und geprägte Details für aus Naturpapier-Drucksachen.
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Flett / Athlete
Ergänzend dazu gestaltete er Letterpress-Visitenkarten und eine schlichte Webseite mit großen Projektbildern.
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Fraher / Freitag Anderson
Die Designagentur Freytag Anderson aus Glasgow (https://www.freytaganderson.com/) entwickelte für das Londoner Architekturbüro Fraher ein Corporate Design, dessen zentrales Element das modulare F-Logo darstellt.
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Fraher / Freitag Anderson
Aus vier verbundenen Rechtecken bestehend, erinnert es an einen Grundriss. Größe und Seitenverhältnisse passen sich an das jeweilige Format von Visitenkarte bis Ordner an, teilweise dienen die vier Elemente als Textrahmen.
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Fraher / Freitag Anderson
Das Logo wird auch zur Beschilderung des Gebäudes genutzt.
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Kinzo / N3 VISION
Für das Architekturbüro Kinzo aus Berlin ließ die Kreativagentur N3Vision (http://www.n3vision.de/) das typische Architekten-Schwarz links liegen, die Schrift ist fast auf der gesamten Webseite knallrot, in der Navigationsleiste wird sie beim Klicken knallblau.
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Kinzo / N3 VISION
Außerdem werden bisherige Projekte der Architekten anekdotenreich beschrieben.
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Kinzo / N3 VISION
…mit Audio-Interviews, persönlichen Geschichten und vielen Fotos.
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Kristin Jarmund / Snøhetta
Für Kristin Jarmund Architects (http://kj-a.no/) aus Oslo konzipierte Snøhetta eine Identity, von Kontrasten lebt.
Fotos: Calle Huth / Studio Illegal
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Kristin Jarmund / Snøhetta
Visitenkarten und Briefbögen sind auf einer Seite sehr zurückhaltend gestaltet, auf der anderen zeigen sie neben dem großen typografischen Logo sehr bunte Details bisheriger Projekte.
Fotos: Calle Huth / Studio Illegal
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Kristin Jarmund / Snøhetta
Fotos: Calle Huth / Studio Illegal
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Kristin Jarmund / Snøhetta
Snøhetta (http://snohetta.com/) ist selbst ein bekanntes internationales Architekturbüro, das auch im Bereich Brand Design unterwegs ist. Fotos: Calle Huth / Studio Illegal
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Kristin Jarmund / Snøhetta
Fotos: Calle Huth / Studio Illegal
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Lewis & Nielsen / Bunker3022
Für die Landschaftsarchitekten Lewis & Nielsen spielte Bunker3022 aus Buenos Aires mit Palmen und Neongrün.
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Lewis & Nielsen / Bunker3022
Aus den Namen Lewis & Nielsen ließ das Studio das Logo L&ND enstehen – für Land.
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Lewis & Nielsen / Bunker3022
Muster und Handlettering finden sich auf Planrollen und Briefpapier wieder.
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Lewis / Nielsen by Bunker3022
… und auf der Website.
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Lewis & Nielsen / Bunker3022
http://www.land.design/
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Lunden Architecture Company / Tsto
Das Logo der Lundén Architecture Company, das die finnische Kreativagentur Tsto (http://www.tsto.org/) für die neue Identity des Büros entwickelte, verändert sich ständig.
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Lunden Architecture Company / Tsto
Der Gedanke dahinter: Sobald ein Gebäude steht, beginnt dessen Verfall.
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Lunden Architecture Company / Tsto
Die Buchstaben des typografischen Logos bestehen aus mehreren Elementen, die auf Visitenkarten und Briefpapier in zehn Stadien zu sehen sind: von intaktem Schriftzug bis zum auseinander gefallenen Buchstabenwirrwarr.
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Mirlo Urbano / Notice
Für die Architekten Mirlo Urbano aus Zürich gestaltete Notice ein angeschnittenes Logo, das auf den Visitenkarten in unterschiedlichen Farben zu sehen ist.
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Mirlo Urbano / Notice
Die Schräge des Anschnitts wiederholt sich in den Drucksachen.
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Mitsuori Architects / Hunt & Co
Hunt & Co. entwickelten für Mitsuori Architects ein Erscheinungsbild, basierend auf Origamitechniken.
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Mitsuori Architects by Hunt & Co
Mitsuori Architects by Hunt & Co
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Mitsuori Architects by Hunt & Co
Die Idee findet sich auch im Büro der Architekten wieder.
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MONO Architekten / DAS MOMENT
Für das Berliner Architekturbüro Mono entwarf Das Moment (http://www.dasmoment.de/) eine Versalschrift in zwei Schnitten – und einen besonderen One Pager.
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MONO Architekten / DAS MOMENT
Die verschiedenen Inhalte auf http://www.monoarchitekten.de/ erreicht man durch vertikales und horizontales Schieben oder über Sprungstellen.
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MONO Architekten / DAS MOMENT
Der Wunsch der Architekten war, neue Inhalte jederzeit schnell selbst hochladen zu können.
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MONO Architekten / DAS MOMENT
Auch die Drucksachen setzen sie mithilfe von Satzbeispielen und Papiervorschlägen von Das Moment üblicherweise selbst.
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Weitere Galerien mit Corporate Designs aus besonderen Branchen:
Interior-Designer-Erscheinungsbilder zeigen wir hier.
Corporate Designs für Anwälte gibt’s hier zu sehen.