Es gibt Leben hinter der Mundschutz-Maske
Die Corona-Schutzmaske ist längst das Symbol für 2020. Designerin Frédérique Daubal ist quasi Expertin für die visuelle Umsetzung des Motivs … Aber darf man sowas?
In der Welt der Internet-Scherzkekse und ihrer Memes ist gibt es schon unendlich viele Variationen aufs Thema Anti-Corona-Schutzmaske. Mit einem »Bise de Coude« (also einem Ellbogenkuss) hat die in Paris lebende Designerin Frédérique Daubal nun ihrer Community ermutigende Bilder von sich und ihrer Familie geschickt. Alle tragen Masken, die jedem zur Verfügung stehen und an den Schutz durch Vitamine erinnern …
Dass ausgerechnet Frédérique Daubal sich für das Thema interessiert, ist nicht verwunderlich. Seit dem Jahr 2000 versieht sie in ihren Collagen Gesichter mit allerlei Materialien oder anderen Verfremdungen.
In einer Serie collagierte Daubal Fotos aus Magazinen mit echtem Eis oder Schnee
Bei diesen Collagen kam Knete zum Einsatz
Ebenfalls schick: Frédérique Daubals Masken aus Blütenblättern.
Auch mit frischen Erdbeeren kann man Collagen erstellen
Nicht alle finden die kreative Auseinandersetzung mit Corona-Masken witzig
Mitte Februar musste das schon Designer Max Siedentopf feststellen, bekannt für wunderbare Arbeiten für seinen Arbeitgeber KesselsKramer, aber auch für allerlei provokative freie Projekte wie das konzeptionell gar nicht gewöhnliche Magazin »Ordinary«.
Es ging um seine Fotoserie »How to survive a deadly virus«, die in sehr künstlerischer Weise selbstgemachte Masken aus den unmöglichsten Dingen zeigte – ob aus Nutella-Gläsern, Sportschuhen oder BHs. Das Online-Designmagazin »Dezeen« veröffentlichte die Bilder, woraufhin ein Shitstorm wegen angeblicher Verharmlosung und/oder mangelnder Ernsthaftigkeit angesichts eines ernsten Themas losbrach.
Ich persönlich finde: Es gibt nichts, was so ernst ist, dass es nicht gut täte, darüber Witze zu machen. Tatsächlich sah Siedentopf sich jedoch am Ende gezwungen, zu der Fotoserie eine Erklärung abzugeben, die »Dezeen« ebenfalls veröffentlichte. Es sei nie seine Absicht gewesen, jemandes Gefühle zu verletzten – bei denen, wo dies geschehen sei, entschuldige er sich.
In seinen Arbeiten werfe er jedoch oft einen kritischen und ironischen Blick auf unsere Umgebung. »Es ist mir wichtig, die Komfortzone durchbrechen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, sei es positiv oder negativ.«
Finden wir richtig und wichtig, gerade in den so schwierigen Corona-Zeiten.
Die »alternativen Corona-Masken« von Max Siedentopf erinnern daran, das man auch in schlimmer Lage den Humor keinesfalls verlieren sollte
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Ich liebe diese Art von Kunst und Humor!! Danke dafür!!
Am liebsten würde ich die Fotos in unserem Bioladen aufhängen!
Herzliche Grüße
Viola Nehrbaß