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Spürst dich noch? Karl Anders rebranded das Volkstheater Wien!

Karl Anders hat sein neues Studio in Wien mit einem Paukenschlag eröffnet: Mit dem Creative Director Matthias Alber und mit dem Rebranding des Volkstheaters Wien, das so leuchtend wie rasant ist – und Haltung zeigt.

Der deutsche Regisseur Jan Philipp Gloger startet als Intendant des Wiener Volkstheaters heute in seine erste Spielzeit. Und das mit dem Abend »Ich möchte zur Milchstraße wandern« auf den am Samstag ein großes Eröffnungsfest folgt – und mit einem neuen Erscheinungsbild von Karl Anders, Agentur für Contemporary Branding aus Hamburg, das, nach einer Dependance in Paris, jetzt auch eine in Wien hat.

Wien ist das neue Berlin, heißt es vom neuen Intendanten, der in seinem Theater zukünftig auf Lachen setzt, ohne zum Komödienstadl zu werden.

Visualisiert wird der Aufbruch mit einem neuen Auftritt des legendären Volkstheaters, der ein umwerfendes Sampling aus Zeitgeist und Anspruch ist, aus leuchtenden Visuals und Haltung, aus schillernder Oberfläche und Tiefgang und einen damit auf vielfältige Weise mitnimmt.

 

Unters Volk mischen

Karl Anders hat das Erscheinungsbild des Volkstheaters Wien völlig neu gedacht. Und das vom Logo über die Typografie bis zur Bildwelt.

Wie ein Emblem zeigt sich das neue Logo, das Wort und Bild zugleich ist. Den Namen in einem Oval anordnet, stellt es das Volk in den Vordergrund und das Theater auf den Kopf und spiegelt darüber hinaus einige der Buchstaben.

Aber auch wenn diese brav aneinandergereiht, tanzen sie aus der Reihe, bestechen mit großen Abständen und Überlappungen.

Typografisch flexibel spiegelt das Logo den Anspruch wider, »sich unter die Menschen zu mischen und mit der Welt zu resonieren«, wie es von Karl Anders heißt.

Typografie in Bewegung

Diesen Auftritt kann niemand übersehen. Farblich bestimmten leuchtendes Grün und Pink das neue Erscheinungsbild, ergänzt von Weiß und Schwarz.

Genauso mitreißend sind die typografischen Spielereien, die nicht nur das Logo-Emblem bilden, sondern sich auch wie Luftschlangen durch das Erscheinungsbild ziehen, die zentriert angeordnet oder übereinandergestapelt sind und so zum Bild werden.

Die ineinanderfließen und ihre Abstände ändern, die Muster und Ornament sind und die das Design in Bewegung versetzen und mit Rhythmus durchziehen. Und nicht nur Schrift sind, sondern auch die Sprache, von der Theater lebt.

Leuchtend und komplex

Die vielfältige Typografie wird von Visuals begleitet, die camp und glossy sind. Von Gummihandschuhen und Glasfröschen, Zündstoff und Kuscheltieren, von schwarzen Flaggen und angebranntem Toast, Wasserpistolen, Putten und Gegensprechanlagen.

»Ziel war es, ein Contemporary Branding zu schaffen, das Haltung zeigt, Komplexität aushält, Vielfalt inszeniert und die Menschen – nicht nur in Wien – emotional mitnimmt«, heißt es von Karl Anders.

Zwischen »Komödie, Klassik, Diskurs und Nachtleben« angesiedelt, ist es gleichzeitig ein Puzzlespiel, das sich immer wieder neu zusammensetzt, neue Kontexte schafft und Inhalte untermalt, aber auch ganz für sich stehen kann oder sie konterkariert.

Das Branding ist so flexibel wie leuchtend, funktioniert im großen Maßstab im Stadtraum und klein im Digitalen, genauso im Print oder auf der Bühne. Und eigentlich sieht man es auch schon als Lichtwerbung vor seinem inneren Auge flimmern.

In Kontakt treten

Die Frage »Spürst dich noch?« zieht sich als Leitmotiv durch die Identity und auch durch die Porträts, die Maša Stanić, die bekannt für ihre kraftvollen Bildwelten ist, fotografierte.

Die Schwerkraft scheint dabei genauso aufgehoben wie gelernte Gesten. In den unterschiedlichsten Posen sind die Schauspieler:innen in Bewegung. Auf Plakaten werden sie zur Silhouette. Und für alle gibt es sie als Sticker-Set.
So können sie auch jenseits des Kontexts angebracht werden und zudem in ganz unterschiedlicher Ausrichtung.

Karl Anders selbst beschreibt das »Spürst dich noch?« als eine fast intime Ansprache und ein Aufruf zur Selbstbeobachtung. Es fordert dazu auf, mal innezuhalten und – in Zeiten zunehmender Entfremdung – wieder in Kontakt zu treten.

Mehr als eine Bühne

»Unser Rebranding vereint Aufmerksamkeit und Haltung, Zeitgeist und Substanz. Genau das braucht ein Theater, das mehr sein will als eine Bühne – nämlich eine Bewegung«, sagt Matthias Alber, Creative Director Copy & Concept, der die Wiener Dependance von Karl Anders leitet und in der Agentur an Projekten für den Hamburger Verkehrsverbund, für Congstar, den FC St. Pauli oder Hamburg Tourismus beteiligt war.
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»Mit der Entscheidung für Wien komplettieren wir unsere Zeitgeist-Achse Hamburg– Paris–Wien«, sagt Claudia Fischer-Appelt, Gründerin und Executive Creative Director bei Karl Anders. »Dass wir den Einstieg in den österreichischen Markt mit einer Kulturikone wie dem Volkstheater Wien begehen können, passt ebenso gut zu Karl Anders wie die Entscheidung, Matthias damit fester an uns zu binden. Er ist seit Jahren Teil der Karl-Anders-Kultur.«

 

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