Nicht nur fürs Corporate Design: Neue Schrift Arpona
Eine Symbiose verschiedener Designkonzepte ist die kürzlich erschienene Schriftfamilie Arpona von Felix Braden.
Inspiriert ist die Schriftfamilie von den in Stein gemeißelten Buchstaben der römischen Antiqua, lässt sich ansonsten aber nur schwer in Kategorien einordnen. Sie ist weder eine Serifenschrift noch eine Serifenlose, sondern vielmehr eine Symbiose verschiedener Designkonzepte. Aufgrund ihrer Plakativität eignet sich Arpona gut für Packaging, Werbung und Editorial-Design macht aber auch im Fließtext auf dem Bildschirm eine gute Figur.
Die Familie hat 18 Schnitte, von Thin bis Black, inklusive entsprechender Kursiven. Jeder Schnitt umfasst 590 Glyphen, und unterstützt alle west-, ost- und mitteleuropäischen Sprachen, darunter vier verschiedene Zahlensätze und Währungszeichen. Typisch für Arpona sind die dezenten Dreiecks-Serifen und ihr starker Charakter, damit eignet sie sich ideal für Corporate Design und alle Projekte, die sich durch einen ausgeprägten Individualismus auszeichnen – zum Beispiel Kunst, Mode, Food- und Lifestyle-Themen.
Wie bei all seinen Schriftentwürfen begann der Kölner Typedesigner Felix Braden auch in diesem Fall mit einer handgezeichneten Skizze. Er hatte eine grobe Idee im Kopf, aber noch keine Ahnung, wie die konkreten Buchstabenformen aussehen sollten. Freie, schnell gezeichnete Ideenskizzen helfen ihm dabei, eine Form zu finden. Eine wichtige Inspiratiosquelle war das Römisch-Germanische Museum in Köln. Dort gibt es unzählige antike Steine mit römischen Inschriften. Felix Braden faszinieren besonders die, die nicht dem Ideal entsprechen, bei denen man die verwendeten Werkzeuge und Materialien erkennen kann. Stein lässt sich nicht einfach bearbeiten, und Hammer und Meißel sind keine filigranen Werkzeuge. Man muss Gewalt anwenden, um sie zu nutzen, und Fehler können nicht korrigiert werden.
Felix Braden beginnt eine Schriftgestaltung mit Skizzen auf Papier.
Erst als Felix Braden die Buchstaben im Text testen wollte, begann er mit der Digitalisierung der ersten Glyphen. Als sich die Schriftart im Fließtext bewährt hatte, ging er direkt zur Familienplanung über: Er legte die Master für das Interpolieren und die Anzahl und Gewichtung der Stile festgelegt und überarbeitete die Buchstaben so lange digital, bis alle Zeichen harmonisch zueinander passten und ein klares und ruhiges Schriftbild ergaben.
Arpona ist auf Myfonts erhältlich und in der Adobe Creative Cloud verfügbar. Bis zum 19. Juni kostet sie statt gut 400 Euro nur knapp 130 Euro.
Jeder Schnitt der Arpona umfasst 590 Glyphen.
Schön sind die diamantenförmigen Punkte auf dem ö.
Nicht Serif, nicht Sans, sondern ein ganz eigener Charakter ist typisch für Arpona.
Arpona eignet sich nicht nur fürs Corporate Design, sondern sehr gut auch fürs Packaging.
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Gelungener Font, gute Präsentation. Auch über das Skizzenblatt hab ich mich gefreut.