Die Werbeagentur Heye hatte eine herrlich ungewöhnliche Idee
Die Münchner Philharmoniker haben ein neues Gewand. Die originelle Form ziert das aktuelle Cover des Jahresprogramms und manch einer könnte sich fragen: Wie ist das neue Logo entstanden und was bedeutet es?
Die Story dahinter ist wirklich sehr spannend. Und die Idee hinter der Umsetzung recht ungewöhnlich.
Die Suche nach einem moderneren Erscheinungsbild für etwas, das mit Tradition, Emotion und Neugier behaftet ist, erschien zunächst nicht ganz einfach. So war es eine große Herausforderung für die Kreativen der Werbeagentur Heye (verantwortlicher Kreativer: Peter Prislin), die DNS der Münchner Philharmoniker zu entschlüsseln und ein neues Logo zu kreieren.
Die Idee war eine ganz besondere, die alles das wiederspiegelt, was die Münchner Philharmoniker sind und machen. Etwas Einzigartiges mit starkem Charakter, das zu einem emotionalen Erlebnis führt und ein gewisses Maß an Imperfektion mit sich bringt. Der Schlüssel zur DNS: der Klang.
Und jetzt? Eine zurecht gedachte Frage. Die Antwort ist jedoch ganz einfach. Mit einem Computer, einem spielenden Orchester und Schallwellen können aus Klängen Bilder werden.
Macht man die entstehenden Schwingungen sichtbar und lässt ein Oszilloskop diese in Wellenlinien übersetzen, kommt ein Bild dabei heraus, so wie in der unteren Abbildung zu sehen ist. Spezielle Computerprogramme erledigen den Rest und ermöglichen die Darstellung eines gesamten Musikstückes.
Kurzum: Das Orchester hat das neue Logo selber gespielt.
Wie step by step das Logo durch die Aufzeichnung von Schwingungen entstand, zeigt die grafische Darstellung:
Da sich die zackige Form (links) weniger gut für ein Logodesign eignet, vereinfachte Heye sie ein wenig und füllte sie mit der Farbe Schwarz aus. Drei Teile ergänzen sich zu einer stark vereinfachten Form, die Tradition, Emotion und Neugier in einem Logodesign vereint.
Bleibt eine letzte Frage offen: Welches Stück sollte das Auserwählte sein? Welches »Logo sollte gespielt werden«? Die Antwort: Alle.
Das Erscheinungsbild ist variabel. Eine dynamische Lösung ist sinnvoll, da jedes Orchester jede Symphonie anders spielt und so auch jedes gespielte Logo anders aussieht. Was stets bleibt, sind die drei nebeneinanderstehenden schwarzen Balken, die herrlich minimalistisch daherkommen und neben dem Schriftzug eine angenehm dezente, aber bestimmte Figur machen.
In der Umsetzung auf dem Cover und als Plakat an der Litfaßsäule ist die Farbe Schwarz durch gezeichnete Musikinstrumente innerhalb der Form ersetzt. Verschiedene Farbgebungen – Blau, Grün und Rot – machen fröhlich auf sich aufmerksam, wobei hier eher der kreisförmige Störer und weniger die Logoform ins Auge fällt. Ein wenig schade, da die Form die eigentliche Story hinter den Münchner Philharmonikern erzählt.
Logo-Variationen nach Symphonie und Orchester:
Das neue Logo auf dem Cover des Jahresprogrammes der Münchner Philharmoniker:
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