Goethes Werther als Graphic Novel, Skizzen vom größten FKK- und Swinger-Paradies Europas sowie viele berühmte Paare
Das illustrierte Buch lebt! Und zur Frühjahrs-Buchsaison gibt es wieder einige interessante Neuerscheinungen, die wir hier vorstellen wollen – von klassischer Buchillustration über raffinierte Bilderbücher bis Graphic Novel. Einblicke ins Innere aller sechs Publikationen gibt’s auch, und zwar ganz am Ende dieses Artikels in einer Bildergalerie!
»Durch und Durch«. In der 45. Ausgabe der berühmten »Tollen Hefte«hat sich Nadia Budde auf sehr witzige und unorthodoxe Weise berühmter Duos angenommen, von Romeo und Julia über C3PO und R2D2 bis Hinz und Kunz. Wobei Budde die Paare auch manchmal mit Lust & Laune durcheinander bringt, kurz, es geht gelegentlich drunter & drüber …
Nadia Budde
Das Tolle Heft 45: Durch & Durch
32 Seiten, Original-Flachdruck mit Sonderfarben und einer Beilage (Poster),
Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag,
limitierte Auflage
16,95 Euro
ISBN 978-3-86406-065-6
Büchergilde Gutenberg
»Werther Reloaded«. Der Held von Goethes »Die Leiden des jungen Werthers« begeht am Ende Selbstmord – als das Buch 1774 erstmals erschien, löste es bei jungen Leute eine regelrechte Selbstmordmode aus. Wie eine vergleichbare Geschichte heutzutage laufen würde, wenn die Hauptfigur Art-director in New York wäre, hat sich Franziska Walther in ihrer Graphic Novel »Werther Reloaded« ausgemalt.
Franziska Walther
Werther Reloaded
Hardcover mit Schutzumschlag
17,5 x 25,3 cm; 224 Seiten
24,50 Euro
ISBN: 978-3-942795-37-1
Kunstanstifter Verlag
»Das hündische Herz«. An die russische Avantgarde und an technische Konstruktionszeichnungen lehnen sich die Buchillustrationen an, die Christian Gralingen für eine der wohl schrägsten Mischungen von Science-Fiction und Satire, die je geschrieben worden ist: Michail Bulgakows »Das hündische Herz«. Die 1925 entstandene Erzählung machte sich so gnadenlos über das sowjetische Ideal des »Neuen Menschen« lustig, dass sie in der Sowjetunion niemals erscheinen durfte.
Michail Bulgakow / Christian Gralingen (Ill.)
Das hündische Herz. Eine fürchterliche Geschichte
Aus dem Russischen von Alexander Nitzberg
200 Seiten, Format 14,8 x 21,5 cm,
mit 36 Illustrationen
bedruckter und geprägter Einband, eingebundener Passport aus original Ausweis-Textil-Papier-Gemisch,
Fadenheftung, Lesebändchen,
zwei Papiersorten (natur und blau), vierfarbig gedruckt
24,95 Euro
ISBN 978-3-86406-061-8
Edition Büchergilde
»Ein Tag in Cap d’Agde«. Bis zu 50 000 Nackte besiedeln im Sommer das größte FKK-Zentrum Europas, wenn nicht der Welt. Cap d’Agde ist ein Stadtteil von Agde an der französischen Mittelmeerküste und man darf dort vieles (sogar nackt in den Supermarkt gehen), nicht aber fotografieren. Der deutsch-russische Illustrator Aljoscha Blau hat statt dessen ganz unverhohlen gezeichnet, ob am Strand oder auf nächtlichen »Swinger-Poolpartys babylonischen Ausmaßes«, wie er im Vorwort seines Skizzenbuchs berichtet.
Aljoscha Blau
Ein Tag in Cap d‘Agde
Hardcover mit Halbleinen, Gummiband
15,3 x 21,6 cm; 136 Seiten
26,50 €; ISBN: 978-3-942795-38-8
Kunstanstifter Verlag
»Kleider machen Leute«. Einen Literaturklassiker hat sich auch Martin Krusche in einer Graphic Novel vorgenommen – die berühmte Erzählung »Kleider machen Leute« aus Gottfried Kellers Novellensammlung »Die Leute von Seldwyla«. Die Geschichte vom armen, aber gut gekleideten Schneider, der für einen Grafen gehalten wird, hat Martin Krusche in opulenten Bildern in die Gegenwart übertragen. Das wunderschön in bedruckte Wildseide gebundene Buch macht deutlich, dass das Thema der allzu oberflächlichen Beurteilung von Menschen übers Outfit wohl nicht so schnell an Aktualität verlieren wird.
Gottfried Keller / Martin Krusche (Ill.)
Kleider machen Leute
Eine Graphic Novel von Martin Krusche
mit vollständigem Originaltext hinten im Buch
160 Seiten, Format 21 x 25 cm,
bedruckte Wildseide, Fadenheftung,
vierfarbig gedruckt
28 Euro
ISBN 978-3-86406-057-1
Edition Büchergilde
»Plötzlich Funkstille«. Und schließlich gibt es noch eine Übersetzung aus dem Französischen. Illustrator Benjamin Courtault erzählt in »Plötzlich Funkstille« vom Leben des braven Technikers eines Elektrokonzerns, das plötzlich auf äußerst skurrile Weise aus den Fugen gerät. Der Text ist kurz, die Geschichte spielt sich vor allem über große, opulente Bilder ab, von denen jedes – in fünf teils schrillen Sondernfarben gedruckt – ein echtes Kunstwerk ist.
Benjamin Courtault
Plötzlich Funkstille
Hardcover
18,3 x 30 cm; 32 Seiten
22,50 Euro
ISBN: 978-3-942795-41-8
Kunstanstifter Verlag
Es müssen nicht immer alte Klassiker zu Graphic Novels verarbeitet werden. Es gibt genug neuen Stoff auf dem Markt. Ein Sommer am See zum Beispiel oder aber die wunderschöne, aus Deutschland stammende Story „Baikonur mon amie“.