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Über drei Bögen musst du gehen: Neues Corporate Design der CDU

Das Netz hat bereits vor Häme vibriert, kaum dass die CDU ihr neues Erscheinungsbild präsentierte. Und der Start war wirklich verstolpert. Aber was taugt das neue Design, das von der Hamburger Agentur Guru entwickelt wurde?

Bildquelle: CDU

Es war ein Start mit Pannen. Erst stolperte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann durch die Präsentation des neuen CDU Corporate Designs mit ungelenken Farben wie Cadenabbia-Türkis und Rhöndorf-Blau und endlosen Schlagwörtern wie Zuversicht, Wachstum, Aufschwung und Dynamik.

Bester Sketch von Loriot! hieß es schnell in den Social Media– und dann zeigte der begleitende Imagefilm anstatt des Berliner Reichstags auch noch den georgischen Präsidentenpalast in Tiflis. Hat eben auch eine große Kuppel!

Doch auch sonst kann man irritiert sein, dass der viel beschworene Aufbruch in die Zukunft der CDU in die Vergangenheit führt.

Das passt wohl zu der Agenda des CDU-Vorsitzenden Merz. Aber auch zu einem neuen Corporate Design?

Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit der Hamburger Agentur Guru: Institute for Moving Content. Partner dort ist Marcus Weinberg, früherer CDU-Landesvorsitzender, der es 2021 nicht in den Bundestag schaffte.

Union-Schwarz und Adenauer-Türkis

Und Guru setzt darauf, dass die CDU die Schwarzen sind und tauschte das Rot, das seit 1972 das Wortlogo bestimmte, jetzt aus.

»Weil wir die Schwarzen sind, ist es jetzt Union-Schwarz«, heißt es dazu im Corporate Design Manual, das fortan auch alle Landesverbände optisch einheitlich auftreten lassen will.

Unterlegt werden kann das Logo von Cadenabbia-Türkis, benannt nach dem italienischen Urlaubsort von Konrad Adenauer (1876-1967) und begleitet wird es von Rhöndorf-Blau, das an dessen Wohnort erinnert.

Bildquelle: CDU

»Unser Mercedesstern oder Apfellogo«

Umgeben wird das neue Logo von einem Schutzraum in Weiß oder Türkis und kombiniert mit einem brandneuen Bogen in Schwarz-Rot-Gold, ohne den es nicht mehr gezeigt werden darf.

Steht die Farbe Cadenabbia für »Freiheit, Vitalität, Dynamik« und Rhöndorf für »Sicherheit, Substanz, Kompetenz« (»unser Ying und Yang«, wie es im Manual dazu heißt), legt der neue Bogen noch eins drauf.

Erinnert er manche an die adidas-Streifen, symbolisiert er neben Zuversicht auch »Wachstum, Aufschwung, Dynamik, Wirtschaftskompetenz, Erfolg und permanente Verbesserung«.

Der Bogen sei »lebendig, bunt und immer wieder überraschend. Wie unsere Partei«. Und wer sich da schon wundert, kann sich darüber freuen, dass es zudem heißt, der Bogen ist »Unser Mercedesstern oder Apfellogo«.

Wer solche Texter hat, braucht keine Komiker mehr.

Bögen mit Möglichkeiten

Fast geht dabei unter, welche smarten Möglichkeiten der Bogen bietet, der nicht nur freigestellt als Logo fungieren kann, sondern auch als Leinwand, deren Flächen mit Bildern oder Videomaterial bespielt werden können.

Das ist ein tolles Feature, das viele Möglichkeiten jenseits des Schwarz-Rot-Gold bietet, für Lebendigkeit sorgen kann und für ganz zeitgemäße Visuals – und Inhalte.

Oder was meinen Sie? Solides Handwerk? Längst überfälliges Redesign? Und dazu eins, das man eher an seinen grafischen Qualitäten als den markigen Sprüchen im Manual messen sollte? Wir sind gespannt.

Bildquelle: CDU

 

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Rein handwerklich ist es auch nicht gelungen, denn bei den Vektorpfaden waren ganz bestimmt keine Profis am Werk.

  2. Direkt an ATU gedacht. Wirkt aber eher wie ein Finanzdienstleister aus den 90er Jahren.
    Moderner wird es leider nicht. Auch der Versuch mit der positiven Kurve optimistischer zu wirken,
    verliert sich sehr in dem extrem konservativen Stil. Persönlich würde ich behaupten, schafft dieses Redesign mehr Distanz zu jungen Wählern, als diese zu fangen. Von mir nur 2 von 5 Sternen, das geht deutlich besser. 😛

  3. Dass sie den Schwung des AfD Pfeils genau getroffen haben, geht leider im Artikel unter.

  4. Der Bildmarke hätte es gut getan, die Schräge der Letter aufzunehmen anstatt es gerade darzustellen. So geht die sogeannte Dynamik verloren – sieht aus wie ein Puffer. 😉
    Das hier und da gemeckert wird ist nun mal normal, aber das Handwerk sollte stimmen.

  5. Es ist klug sich wieder den nationalfarben zu nähern. Hoffentlich passiert das auch in der Politik. Es muss schluss sein mit unbegrenzter “Wir schaffen das ” Migration und Co. Optisch mag das neue Logo zwar altbacken wirken, aber wenn jetzt ein Richtungswechsel zu alten Werten und damit der Bruch zu Merkel dargestellt werden kann ist das ok.
    Adenauer war für “keine Experimente” bekannt. Dieses Bewusstsein würde ich mir wieder mehr wünschen.

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