Erinnert ihr euch noch? Vor ein paar Monaten haben wir es vorgestellt, nach erfolgreichem Crowdfunding ist es jetzt erschienen: Das Laufbuch für weibliche und diverse Läufer:innen, und für alle anderen, die endlich starten wollen – und das mit einem umwerfenden und toll illustrierten Design.
Braucht es ein Buch für weibliche und diverse Läufer:innen? Kurz fragt mal sich vielleicht, was das bloß soll? Doch kaum hat man einen Blick reingeworfen, ist man sofort überzeugt und denkt Ja! Ja! Ja!
Mit Texten von Nicole Blatt, die von sich sagt »Ich laufe. Und das, ohne ständig nach Ausreden zu suchen, wie ich es all die Jahre zuvor getan habe«, mit Illustration von der pointierten Annina Brell und Grafikdesign von Violetta Sanitz.
Diät-Tipps oder Tutorials für schweißfestes Make-up sucht man in »Sorry, war noch kurz laufen« genauso vergeblich wie Körperklischees. Stattdessen ziehen sich feinlinierte und diverse Menschen durch das Buch, laufen, ächzen, fläzen auf dem Sofa oder wachsen über sich hinaus.
Und das in einem Editorial Design, das so panoramisch wirkt, wie die Landschaft, die beim Laufen an einem vorbeizieht. Das mit Mut zur Farbe und gegen das Grid gebürstet ist, mitreißend dynamisch und umwerfend stilsicher.
Stark in Design – und Inhalt
Dazu gibt es jede Menge Infos. Es sei noch nicht lange her, da wurde gewarnt, dass beim Laufen die Gebärmutter herausfallen könnte, heißt es vom Ankerwechsel-Team. Da mussten Läuferinnen wie Roberta Louise Gibb und Kathrine Switzer darum kämpfen, überhaupt an Wettbewerben teilnehmen zu können oder tarnten Frauen sich als Männer, um beim Marathon dabei zu sein.
Denn Laufen kennt kein Gender. Natürlich nicht. Doch erst seit Anfang der 1970er-Jahre dürfen Frauen an Marathon-Läufen teilnehmen. In manchen Ländern ist ihnen das Laufen bis heute untersagt.
Davon erzählt »Sorry, war noch kurz Laufen« ebenso wie von Brüsten, die es beim hin- und herbewegen beim Laufen jede nach Größe und Strecke schon mal auf 84 Meter bringen können.
Nachhaltiger Druck
Vor allem aber geht es aber auch ums Laufen selbst. Davon, warum der Anfang so schwer ist, wie man dranbleibt, was das richtige Tempo und der richtige Zeitpunkt ist.
Dazu gibt es persönliche Erfahrungsberichte, Interviews mit Expert:innen, simple Basics und viel Motivation, um einfach mal loszulaufen. Und zwar so lässig und selbstverständlich wie der Titel es schon sagt.
Um den lokalen und klimaneutralen Druck zu finanzieren, benötigte der unabhängige Verlag Unterstützung und hat dafür ein Crowdfunding gestartet – und erfolgreich abgeschlossen.
Und deshalb ist das Buch jetzt erhältlich!
Nicole Blatt:Sorry, war noch kurz laufen, 176 Seiten, Ankerwechsel Verlag, ISBN 978-3-947596-14-0, 35 Euro