Ob digital, gedruckt oder beides – richtig smarte Business Reports sind heute Teil einer aufs ganze Jahr angelegten Contentstrategie, die alle Medienkanäle adäquat bedient
Für die Erstellung ihrer Geschäftsberichte geben Unternehmen Jahr für Jahr viel Geld aus – und das, obwohl diese nach kurzem Aufblitzen mehr oder weniger in der Versenkung verschwinden. Eigentlich schade, dass so viel Inhalt einfach verpufft – und kein Wunder, dass Thorsten Greinus, Kreativdirektor bei wirDesign, sich wünscht, Unternehmen würden mehr in Richtung einer langfristigen Contentstrategie denken. »Sinnvoller wäre es, das Geschäftsberichtsteam nicht als autarke Einheit zu begreifen, sondern ein Redaktionsteam zu bilden, dem unter anderem Verantwortliche aus Unternehmenskommunikation, CSR (Corporate Social Responsibility) und Marketing angehören, die einen gemeinsamen Contentplan für das ganze Jahr aufstellen und die Inhalte kanalübergreifend konzipieren«, meint Greinus.
Smart Reporting: starke Aussagen als kleine Snippets
So ließen sich beispielsweise aus den Aussagen des Vorstands im Vorwort einige knackige Zitate herauspicken, um sie als Statements in den Social Media zu nutzen. »Hinter jeder Geschichte im Imageteil stecken Zahlen, zum Beispiel eine erfolgreiche Investition. Dieser Erfolg kann – natürlich erst nach Erscheinen des Geschäftsberichts – prima auf Twitter veröffentlicht werden«, sagt Greinus.
Immer wieder hören die Strategen und Kreativen bei wirDesign von Agenturkunden: Klingt klasse, aber wir sind noch nicht so weit. Thorsten Greinus ist trotzdem guten Mutes: »Viele Unternehmen bauen eigene Newsrooms auf. Dort entstehen kontinuierlich gute und relevante Beiträge. Sie bilden die Basis für das, was wir Smart Reporting nennen: starke Aussagen als kleine Snippets für den Schnellleser.« Am besten aufbereitet in einem Mobile-optimierten Report, der komprimiert alles Wesentliche enthält und mit einer Vollversion verlinkt ist.
Formatfragen: PDF vs. HTML
Bei den Online-Reports hat sich inzwischen PDF als Standard etabliert – kaum ein Unternehmen stellt seine Geschäftsberichte nicht in dieser Form zur Verfügung. PDFs haben zahlreiche Vorteile – Volltextsuche, die leichte Anwend- und Archivierbarkeit sowie die Möglichkeit, einzelne Seiten auszudrucken –, aber auch ihre Grenzen: In den Punkten Responsivität, interaktive Features oder Sharing-Optionen sind HTML-Berichte den PDF-Versionen weit überlegen.
So geht's weiter
Erfolgreiche Reports: Kenne deine Zielgruppen!
Printberichte: weniger, aber aufwendiger
Geschäftsbericht trifft Magazin
Business Reports: Fünf Fragen an Beate Flamm/ Strichpunkt Design