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Ein O2-Brandbook, Speichel-DNA und Benjamin von Stuckrad-Barre

O2 und Serviceplan Bubble haben das Markenbuch »Can Do Decoded« entwickelt, das mit fünf »Game Changer«-Porträts von Benjamin von Stuckrad-Barre bestückt ist und mit DNA-gemixter Tinte gedruckt. Ist das überbordende  Kreativität, furchtbarer Kitsch oder einfach dubios?

Man könnte glauben, dass Bestsellerautor Benjamin von Stuckrad-Barre Besseres zu tun hätte, als für das Telefonunternehmen O2 ein Buch zu schreiben, das den Claim »O2 can do« mit Inhalt füllen möchte.

Oder dass er vielleicht Wert darauf gelegt hätte, dass nicht ausgerechnet ein Brandbook das nächste ist, das nach »Noch wach?« von ihm erscheint.

Aber: »O2 can do«. Und so konnten die Kreativen von Serviceplan Bubble, die das Buch gemeinsam mit O2 entwickelten, ihn dafür gewinnen, fünf »Game Changer«-Interviews zu führen und sie anschließend in »literarische Porträts« zu verwandeln.

Hip-Hop-Pionier Grandmaster Flash ist laut O2 ein »Game Changer«, der »mit Konventionen bricht und neue Standards setzt«, die Komikerin Enissa Amani, die sich gegen Rassismus stark macht, der US-Leichtathlet Dick Fosbury, der den Hochsprung revolutionierte, Wikipedia Mitbegründer Jimmy Wales und Burning Man CEO Marian Goodell.

Sie alle gehören zu den »disruptivsten Persönlichkeiten unserer Zeit«, wie es heißt. Denn mit Superlativen wird hier nicht gespart. Und auch mit DNA nicht.

DNA und Typo-Spielereien

Den die Tinte des »Can Do Decoded«-Buches ist mit der DNA dieser »Game Changer« gemixt, die deren Speichel entnommen wurde. Darüber hinaus schwimmt sie in dem »Liquid Cover« der Publikation, die erst beim Anheben den Titel »Can Do Decoded« zeigt.

Die Buch-Gestaltung in O2-Blau hingegen, die von Studio Oeding stammt, orientiert sich an den jeweiligen Persönlichkeiten. Handgezeichnete Typografie ahmt die Flugkurve des Hochspringers Fosbury nach oder zerfließt in der lodernden Hitze des Burning Man. Druckveredelungen spielen mit einfallendem Licht, mit Kontrasten und Schwarz-auf Schwarz Druck.

Das Papier fühlt sich wie die Tartanbahn an, auf der Fosbury Anlauf nahm, zitiert Wüstensand, ist an das Endlospapier früherer Nadeldrucker angelehnt oder an Vinyl.

Entstanden ist das Werk für die O2-Mitarbeiter:innen, soll Inspiration und Leitfaden sein und ihre Haltung repräsentieren.

Für den Rest der Welt ist »Can Do Decoded« als Audiobook oder digital erhältlich. Und da fragt man sich natürlich noch einmal mehr, was es bloß soll mit der DNA, die die Buchseiten überzieht.

Oder man kann einfach erleichtert sein, dass die DNA digital auf der Strecke bleibt. Was meinen Sie? Ist das Konzept dubios oder einfach nur sehr kreativ?

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