Die Komplexität der Ursuppe
Neues Team, neue Denke und neue Gestaltung: eigenart, das Studierendenmagazin der UdK Berlin, ist relauncht worden.
Neues Team, neue Denke und neue Gestaltung: eigenart, das Studierendenmagazin der UdK Berlin, ist relauncht worden
Sie wollten »weg von einer studentischen Klageschrift«, sagt eigenart Chefredakteur Tobias Reisch, der an der Universität der Künste Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation studiert, und »sich vielmehr auf das denkerische Potential der Kunsthochschule konzentrieren.« Sich darum kümmern, was sie selbst interessiert und zwar abseits von wissenschaftliche Wichtigtuerei und stattdessen Schwung in Diskurse bringen – und dazu die Werkzeuge nutzen, die die Uni ihnen bereitstellt.
So reichen die Texte, von denen viele um das herrliche Thema des Hefts – die Suppe – kreisen, von der Ursuppe über Fruchtwasser, Kantinen und Kraftbrühen hin zu Ausstellungsprojekten, einem Interview mit dem japanischen Kurator Shinya Watanabe, der an der UdK über »Eur-Asia« recherchiert und der Entwicklung der ephemeren Szenografie für die Entertainment-Industrie.
In Sachen Format hat die neue Redaktion vom klassischen A4 zu Buch-ähnlichen 17×24 Zentimeter Größe gewechselt – und sich in der Gestaltung ein Experiment gegönnt. Was passiert wenn Text und Bild, die nichts miteinander zu tun haben, aufeinander prallen? Und wie tun sie das so, dass etwas Drittes und Neues entsteht?
Dass das geschieht, dafür haben Robert Preusse und Marius Förster, Studenten der Visuellen Kommunikation, gesorgt, die großartige Ideen hatten. Die beginnen schon auf dem Cover, das Blütenblätter eines zerstückelten Straußes zeigt, der sich über das Heft hinweg zurück zum vollständigen Strauß entwickelt. Der Text auf dem Cover, der aus Bausteinen einzelner Artikel besteht, geht indes den entgegengesetzten Weg. Ist er auf dem Cover noch vollständig, verliert er sich schließlich in den verschiedenen Artikeln des Hefts.
Und dann die Schrift! »Our Times« haben sie sie genannt, weil sie dafür die Times New Roman von ihren Serifen befreiten. Eine irre Arbeit! Aber eine, die sich gelohnt hat!
Diese Suppe löffeln wir gerne aus! Und freuen uns auf das nächste eigenart-ige Heft!
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