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Wenn Nachverhandlungen nötig sind

»Besprechen Sie mit dem Kunden, wer für welchen Teil des Mehraufwands verantwortlich ist«, Christian Büning, Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner, weiß Rat …

Termindruck ist eine Konstante im Kommunikationsdesign. Der Blick auf die Projektkalkulation kommt dabei oft zu kurz. Längere Recherchen, viele Entwurfsschleifen und spontane Sonderwünsche erhöhen den Aufwand und damit die Kosten – meist ohne nachträgliche Budgetgespräche. Wenn der Kunde aber am Ende eine Rechnung erhält, die deutlich vom Angebot abweicht, ist der Ärger vorprogrammiert.

Als Unternehmer sollte man daher auf den Auftraggeber zugehen, bevor die eigene Arbeit den Angebotsrahmen übersteigt. Hat man das versäumt, empfehle ich unbedingt ein schnelles, offenes Gespräch nach Beendigung des Projekts. Beginnen Sie dieses damit, dass es Ihre Aufgabe als Designer gewesen wäre, auf die Steigerung des Aufwands hinzuweisen. Belegen Sie diesen so detailliert wie möglich durch Stundennachweise bei Einzelaufgaben oder formulierte Sonderwünsche des Kunden, zum Beispiel in E-Mails. Sprechen Sie jeden einzelnen Punkt durch und schaffen Sie Raum für Nachfragen.

Mein Tipp: Spielen Sie mit offenen Karten! Besprechen Sie mit dem Kunden, wer für welchen Teil des Mehraufwands verantwortlich ist. Wenn Sie selbst deutlich länger als üblich gebraucht haben, fällt das unter Ihr eigenes Risiko. Bieten Sie an, den von Ihnen selbst verursachten Mehraufwand nicht zu berechnen, um Vertrauen für Nachfolgeprojekte zu schaffen. Geben Sie dann für den verbleibenden Mehraufwand wie Sonderwünsche oder Nachbriefings eine Kostenschätzung ab.

Wichtig: Installieren Sie für Folgeprojekte feste Budgettermine. Damit vermeiden Sie knifflige Nachverhandlungen – für beide Seiten ein Gewinn.

 

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Christian Büning
Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner/
PAGE Kolumnist »Business Basics«

info(at)bdg-designer.de
http://www.bdg-designer.de

Christian Büning ist Inhaber des Büro Büning Informationsgestalter und Gründer des Werkstoff Verlags. Er ist Autor der BDG Gründerfibel und schreibt in der PAGE monatlich für Designunternehmer. Im BDG engagiert er sich für faire Märkte und professionelle Teilnehmer, seit 2011 in der Funktion als Präsident. Er ist leidenschaftlicher Fan von schematischen Zeichnungen und kann sich oft stundenlang nicht zwischen der Unit und der Droid Sans entscheiden. Christian Büning lebt und arbeitet in Münster – mit Fahrrad, natürlich.

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