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Kreative Sixties: Pop Art Design

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rstmals ist Bildende Kunst im Vitra Design Museum zu sehen – im spannenden Dialog mit Design!

Hockende Frauen als Tische, die Spiegel-Kantine als Op-Art-Tempel, Marshmellows als Couch und Stars & Stripes als Sofa-Muster: Das Vitra Design Museum stellt Werke der Pop Art von Andy Warhol, Claes Oldenburg, Roy Lichtenstein oder Tom Wesselmann Design gegenüber, die zeitgleich entstanden und zeigt, wie beide Disziplinen sich gegenseitig beeinflussten, aufeinander ein- und ineinander übergingen.

Die Folie auf der beide sich seit den 1950ern entwickeln waren: Wirtschaftswachstum, Warenfetichismus, Kommerzialität, eine neue Freiheit – und damit auch neue Möglichkeiten, sich auszuprobieren.

Während Warhol Supermarkt-Massenware auf den Sockel hob und den Alltag zur Kunst erklärte, nähte Claes Oldenburg »weiche« Lichtschalter und baute Skulpturen aus überdimensionalen Pommes, ganz davon abgesehen, dass Warhol als Modeillustrator begann und Robert Rauschenberg als Schaufensterdekorateur …

Das Vitra Design Museum zeigt, wie Kunst und Design dieselben Strategien anwandten, mit Zitat und Collage arbeiteten – und mit reichlich Ironie. Mit der baute Oldenburg eine ausgedrückte Zigarettenkippe-Skulptur – und vergrößert sie in überdimensionale. Wie auch der Designer Gaetano Pesce. Oder man riss Dinge augenzwinkernd aus dem Zusammenhang wie das Studio 65 mit dem umgestürzten Kopfteil einer griechischen Säule als Sessel.

Künstler provozierten mit industriellen Herstellungsverfahren, Gestalter zitierten die Hard-Edge-Malerei – und während Designer immer häufiger in Museen ausstellten gingen Oldenburg, Warhol und auch Gerhard Richter mit ihren Werken ins Kaufhaus.

Mehr als 140 Werke sind zu sehen, ergänzt durch Fotografien, Dokumente, Plattencover, Filme, Magazine …

Pop Art Design, Vitra Design Museum, Weil am Rhein, 13.10. – 3.2.2013

Abb.: Stardust Hotel und Casino (Las Vegas), 1968 © Venturi, Scott Brown and Associates, Inc., Phila- delphia ?Courtesy Museum im Bellpark Kriens from the “Las Vegas Studio” project

Martial Raysse, Souviens-toi de Tahiti en septembre 61, 1963, Louisiana Museum of Modern Art

© VG Bild-Kunst, Bonn 2012

Produkt: PAGE 11.2019
PAGE 11.2019
Titelthema: So gelingt der Jobwechsel ++ AR-Effekte für Instagram, Snapchat & Co ++ Making-of: Vom 2D- zum 3D-Font ++ New Business: Branding für Schulen ++ Webdesign: Floating Canvas erstel-len mit Webflow ++ After-Effects-Tutorial: Typo-Animation

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