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ADC Wettbewerb 2020: Diese Arbeiten haben Grands Prix gewonnen!

In einer digitalen Award Show auf Facebook hat der ADC die Nagel-Gewinner 2020 gekürt. Wir zeigen die Grand-Prix-Gewinner!

The Tampon Book | The Female Company
The Tampon Book | The Female Company Bild: Scholz & Friends

Weniger fulminant als sonst, dafür aber auch nicht so heiß und stickig – und Getränke durfte man auch mit rein nehmen! Die diesjährige Verleihung der ADC Awards fand zwar abgespeckt auf Facebook statt (immerhin moderiert von Friedrich Liechtenstein) und nicht im gerammelt vollen Kampnagel-Saal, aber die Gewinnerarbeiten können sich natürlich wie immer sehen lassen. Und das Feiern holen wir nach!

Unter der Leitung der beiden Jury Chairwomen Corinna Falusi und Barbara Kotte haben die 438 Jurymitglieder die erste Online-Jurierung in der 56-jährigen Geschichte des ADC absolviert. Aufgeteilt in 30 Jurys beurteilten die Juroren die mehr als 7.000 eingereichte Arbeiten – das sind 15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Wir zeigen hier die von der Jury mit der höchsten Auszeichnung – dem Grand Prix – bedachten Arbeiten. Alle Gewinner von Gold-, Silber- und Bronze-Nägeln sowie Auszeichnungen gibt es in der ADC App.

Die Grand-Prix-Gewinner 2020

Von sechs möglichen Grands Prix im ADC Wettbewerb wurden vier vergeben. ADC-Präsident Heinrich Paravicini zu der Auswahl: »Wir zeichnen Projekte aus, die sich mit Politik, gesellschaftlichem Miteinander, Klimawandel, Flüchtlingen, Krankheiten und Frauenrechten beschäftigen – und das unabhängig davon, ob der Kunde eine NGO oder ein Unternehmen wie BMW, die Commerzbank, Lufthansa oder Nike ist.

Das dies eine Jury unter dem Eindruck der Corona Krise besonders bewegt, ist nachvollziehbar und auch gut so.«

Auch Jury Chairwoman Corinna Falusi unterstreicht das: »Grand-Prix-gekrönte Arbeiten geben ein Hinweis darauf, wie großartige Cases über die Werbung hinauswirken und gesellschaftlichen Wandel bewirken können. Sie erinnern uns, wie wirkungsvoll Ideen für die reale Welt sein können.«

Fachbereich Werbung: »The Tampon Book«

The Tampon Book | The Female Company

Das »Tampon Book« des Stuttgarter Start-ups The Female Company hat wesentlich dazu beigetragen, dass die unfaire Besteuerung von Frauenhygieneprodukten gekippt wurde. Das Buch entwickelte und gestaltete Scholz & Friends Berlin.

Die Jury sagt dazu: »Einfach. Schlau. Und für uns als Jury absolut überzeugend. Forbes nennt das “Tampon Book” ein Must-read für 2019. Für uns als Jury war es ein Must-Award für 2020.«

Fachbereich Digitale Medien: Holoride

Endlich was zu tun, wenn jemand anderes das Auto fährt (oder es sich selbst). Die XR-Anwendung Holoride von Audi bietet Entertainment per VR/XR-Brille, das mit Navigations- und Autodaten gekoppelt ist.

Die Jury sagt: »Holoride fusioniert IoT, AI & XR zu einem neuen Erlebnisformat. Angepasst an die Autobewegungen ermöglicht es immersives Geschichtenerzählen. Was die Jury besonders überzeugt hat, ist die große visionäre Produkt-Idee, die eine völlig neue Unterhaltungssparte erschaffen hat.«

Fachbereich Design: »Made in Fukushima«

ADC Grand Prix 2020: Made in Fukushima
ADC Grand Prix 2020: Made in Fukushima (Bild: Serviceplan)

Made in Fukushima: Seit dem Tsunami und der Nuklearkatastrophe im Jahr 2011 kein allzu erfolgsversprechendes Label mehr – vor allem, wenn es um Lebensmittel wie Reis geht. Dabei kann in der Region dank innovativer Dekontaminationstechnik wieder unbelasteter Reis angebaut werden. Um darüber aufzuklären hat Serviceplan gemeinsam mit dem Umwelttechnik-Spezialisten METER Group ein Buch gestaltet, das das Thema nicht nur ansprechend visualisiert, sondern auch aus Papier besteht, das aus Reisstroh aus Fukushima gefertigt wurde – »Made in Fukushima« eben.

Die Jury begründet ihre Entscheidung: »So schön können Zahlen sein, so klar und elegant und konsequent werden Statistiken dargestellt, so unprätentiös, ruhig und fast meditativ die Fotos und die Texte: Der Inhalt des Berichts “Made in Fukushima” klärt sauber, schlicht, zurückhaltend und nachvollziehbar über die Unbedenklichkeit des Reis aus Fukushima auf. Das Layout ist perfekt, die Verarbeitung auf absolutem Höchstniveau. Wir haben ein Buch gesehen, das so perfekt und kostbar ist wie ein Reiskorn, und freuen uns, die höchste Auszeichnung verleihen zu dürfen.«

Fachbereich Editorial: »Wer bist du?«

ZEIT-Magazin-Leser sind mit der Fotoserie »Wer bist du?« von Florian Jaenicke vertraut. Sie zeigt Bilder seines mehrfach schwerbehinderten Sohnes Friedrich und dem Alltag mit ihm. Die Fotos sind auch ein Versuch des Vaters, seinen Sohn besser zu verstehen – und dabei besonders einfühlsam und bewegend. Die Kolumne ist eigentlich ausgelaufen, wird aber lose weitergeführt – auch, weil die Leser so viel Anteil an Friedrichs Leben genommen haben.

Die ADC-Jury findet: »Die Fotokolumne von Florian Jaenicke über seinen mehrfachschwerstbehinderten Sohn Friedrich ist die stärkste Arbeit dieses Jahrgangs. Sie verschiebt unsere Perspektive und lehrt uns, was Glück bedeutet. Durch das wöchentliche Erscheinen des einen Bildes und Textes erfahren wir einen intimen Einblick in das Leben mit Friedrich von seiner Geburt an. Wir spüren die bedingungslose Liebe des Vaters und nähern uns einem immer noch oft mit Tabus behafteten Themas an, mit Empathie, Sensibilität und Offenheit. Eine großartige Arbeit!«

Die Gewinner der ADC Junior Awards (Grands Prix und Gold) präsentieren wir in einem Extra-Artikel.

Mehr zum Thema:

Alle weiteren Gewinner-Arbeiten finden Sie  in der ADC-App.

Und wer sich noch mal die Gewinner der vergangenen Jahren ansehen möchte: unsere Berichte von 2019, 2018, 2017, 2016 und 2015.

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