ie Studenten von Andreas Mühe, der an der Ostkreuzschule unterrichtet, stellen aus – Neue Gestaltung liefert den Katalog dazu. Wir sprachen mit ihnen.
Die Berliner Agentur Neue Gestaltung arbeitete bereits für dessen Fotobuch »Obersalzberg«, das im Distanz Verlag erschien, mit Andreas Mühe zusammen. Jetzt entstand eine Broschüre zur Ausstellung »Das Märkische« von Mühes Studenten, die am 23.1. in der Berliner Galerie Fresh Egg eröffnet.
Thema der Fotoarbeiten war die »Inszenierung des Augenblicks«, Gegenstand die Trabantenstadt Märkisches Viertel, die 2014 ihr 50. Jubiläum feiert und entstanden sind sie allesamt mit einer Linhof Technika.
Die Bilderserien der neuen Studierenden zeigen intime Einblicke in das Viertel, Porträts der Bewohner, die Hochhausarchitektur und wie Grün sich seinen Weg bahnt, Inszenierungen und Dokumentarisches wechseln sich ab und dazu sieht man Betonlandschaften und Insignien hipper Großstadtkultur, die meilenweit entfernt scheint.
Die Broschüre zum Seminar von Andreas Mühe und Sebastian Treytnar und zur Ausstellung »Märkisches Viertel« haben Neue Gestaltung entworfen – und wir haben bei Pit Stenkhoff nachgefragt, was dabei im Zentrum stand:
PAGE: Wie entstand die Coveridee?
Pit Stenkhoff: Denkt man an das Märkische Viertel, denkt man an Trabantenstadt, an einen sozialen Brennpunkt, an Tristesse, an Serialität und vielleicht auch an eine gewisse Rauheit.
Nachdem wir verschiedene Cover-Entwürfe mit Fotos durchgespielt hatten merkten wir, dass als Abgrenzung zum Innenteil eine grafische Lösung geeigneter wäre. Und zwar eine, die unsere Assoziationen, die wir im Hinblick auf das Märkische Vietel hatten, wiedergibt.
So ist die Architektur des Viertels als ein typografisches Spiegelbild entstanden. Dennoch sollte auch das Thema Fotografie in irgendeiner Weise erkennbar bleiben. Daher auch die schwarzen Rechtecke.
Was stand beim Editorial Design im Fokus?
Uns war in der Gestaltung der Broschüre eine klare und reduzierte Sprache wichtig. Die einzelnen Fotografien der Studenten sollten möglichst unverfälscht und ohne besondere typografische Spielereien für sich wirken können.
Wir wollten die Arbeiteten nicht nacheinander aufreihen, sondern durch die Mischung der Projekte ein Bild zu schaffen, aus dem sich das Lebensgefühl im Märkischen Viertel spürbar ableiten lässt.
So durchzieht das Heft ein übergeordnetes System, das, wie im Märkischen Viertel auch, die Persönlichkeit des einzelnen prägt und mit beeinflusst. Durch eine Durchmischung der einzelnen Arbeiten verdichtet sich so der Blick zu einem gemeinschaftlichen Bild.
Gab es Anregungen von den Studenten?
Nein, das Layout wurde allein von uns in Absprache mit dem Künstler und Fotografen Andreas Mühe entwickelt, der das das Seminar an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin zusammen mit Sebastian Treynar leitete. Unserer Einschätzung nach war – bei einem solchen Gruppenprojekt – ein ungetrübten Blick von außen besonders Wichtig.
Das Märkische, Galerie Fresh Egg, Eröffnung: 23.1., 18 Uhr, bis 6.2., Auguststrasse 86 Berlin Mitte
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