Mädchenfotografie
In PAGE 12.11, die seit letzter Woche am Kiosk liegt, stellen wir in Interviews vier Jungfotografinnen vor. Die Jüngste von ihnen ist gerade 17 geworden, aber hochtalentiert. Romantisch angehaucht sind sie alle … Ein fünftes Interview gibt’s hier mit Nicole Maria Winkler, die in der Londoner Modeszene schon sehr gut im Geschäft ist, ohne dabei
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In PAGE 12.11, die seit letzter Woche am Kiosk liegt, stellen wir in Interviews vier Jungfotografinnen vor. Die Jüngste von ihnen ist gerade 17 geworden, aber hochtalentiert. Romantisch angehaucht sind sie alle … Ein weiteres Interview gibt’s hier mit Nicole Maria Winkler, die in der Londoner Modeszene schon sehr gut im Geschäft ist, ohne dabei ihre zarte, sensible Bildsprache zu verlieren.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Kannst du mit dem Begriff Romantik etwas anfangen?
Ich finde meine Arbeiten nicht unbedingt »romantisch«. Ich mag den Begriff aber. Natürlichkeit in Fotos ist für mich wichtig, ich finde auch die »awkwardness« junger Models sehr interessant. Ich bin kein Fan von über-retouchierten Fotos. Leider muss man manchmal für kommerzielle Kunden Kompromisse eingehen. Mehr als die Mode und die Location inspirieren mich die Models, mit denen ich arbeite. Casting ist für mich sehr wichtig, hat man ein interessantes Model, ist alles andere nebensächlich.
Es fällt auf, dass du Bilder oft übereinander legst.
Ich arbeite gern mit Double Exposure oder auch interessanten kreativen Layouts. Viele Fotografen möchten ihre Fotos nur full bleed auf einer ganzen Seite sehen – ich finde es aber interessant, wenn man Assoziationen zwischen Bildern schafft. Das richtige Layout erzählt eine Story, deswegen möchte ich auch immer sehr involviert im Layoutprozess sein.
Welche Rolle spielt das Internet für die neue Generation junger Fotografinnen?
Für meine Generation ist es einfacher, auf sich und seine Arbeiten aufmerksam zu machen durch Blogs, Online-Magazine etc. Mittlerweile finde ich es aber für mich persönlich schon zu viel. Ich mag die Tatsache nicht, das Fotos x-mal ge-reblogged werden und der Urheber weiss nichts davon. Viele junge Leute lassen sich auch zu sehr von dem beeinflussen, was sie sehen. Und dann sieht alles gleich aus.
Noch weiß ich wenig von dir, außer dass du tolle Bilder machst, 1987 geboren bist und zwischen London und Wien arbeitest. Wie kommt es dazu?
Ja richtig, ich bin 1987 geboren – in der Wiener Neustadt. Nach meiner Matura habe ich ein Jahr lang einige Praktika gemacht und mich dann in London beworben. 2006 habe ich meine Art & Design Foundation Studies (einjähriges Diplom) am London College of Fashion, das zur University of the Arts London gehört, begonnen. Während diesem Jahr habe ich auch zum ersten Mal Fotografie ausprobiert. Ich bin also nicht wirklich mit Fotografie aufgewachsen oder dem Wunsch, Fotograf zu werden. Im Zuge dessen habe ich mich dann für einen Bachelor-Studiengang Fashion Photography am London College of Fashion beworben und wurde aufgenommen. Graduiert habe ich 2010. Insgesamt lebe ich also schon 5 Jahre hier, in Wien bin ich ab und zu für Shoots und um Familie und Freunde zu besuchen.
Was für Kunden hast du? Was für eine Verbindung hast du zu Storm Models?
Einige Labels und Magazine, mit denen ich zusammen gearbeitet habe: Reiss, Office Shoes, Fannie Schiavoni, Heikki Salonen, Shao Yen, Tank Magazine, Elle Girl Korea, Dossier Journal, Juke Magazine, Cooler Magazine, Naag. Momentan arbeite ich relativ viel mit Storm Models. Sie schicken mir ihre »newly scouted« Girls für Test-Shoots, nach dem Shoot wird dann entschieden, ob die Mädchen unter Vertrag genommen werden. Manche Mädchen sind auch schon gesigned und ich mache die ersten paar Fotos für ihre Comp Cards und die Website…
http://www.nicolemariawinkler.com/
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