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Kunstvoll um Soldaten werben – geht das?

Nettes Beisammensein oder »Apocalypse Now«? Wir wissen nicht recht, was wir von dieser Rekrutierungskampagne der British Army halten sollen.

Nicht gerade bescheiden bezeichnet sich Karmarama aus London als eine der progressivsten Kreativagenturen der Welt. Und tatsächlich, ihre Kampagne »This Is Beloging« von 2017 gewann nicht nur diverse Kreativpreise, sondern trieb auch die Zahl der Rekruten nach oben.

Dies Jahr steht wieder das Gefühl der Zusammengehörigkeit im Mittelpunkt. Dan Wilton, ein feinfühliger Dokumentarfotograf, der für »Monocle«, »Neon« oder die »New York Times« arbeitet, begleitete britische Soldaten bei Übungen in Zypern und England.

 

Sicher traf er die von der Kampagne beschworene Zusammengehörigkeit dort an, aber einige der Fotos wirken trotzdem seltsam. Ein gutes Miteinander erleben wir hoffentlich alle bei unserer Arbeit. Muss man deshalb zur Army gehen? Oder ist das Militär besonders geeignet für Leute, die sonst absolut nicht nicht wissen, wo sie hingehören? Eine Art Auffangbecken für Heimatlose?

Auch TV-Spots (gedreht in Schottland von den Regisseuren Frederic Planchon sowie Si & Ad) sowie Animationen vom Studio We Are Royale gab es.

 

 

 

Die in eine etwas andere Richtung zielende Botschaft: Jeder kann zur britischen Armee kommen. Die TV-Spots mit lassen von Bild und Emotionalität an Hollywood-Klassiker à la »Apocalypse Now« denken … Die Animations-Clips sind mit den Originalstimmen von Soldaten unterlegt, die von ihren Erfahrungen erzählen. So beanwortet ein Moslem die Frage »Can I practise my faith in the Army?«, ein anderer berichtet im Clip im »Can I be gay in the Army?« von seinen Erfahrungen und eine Soldatin erzählt von sich in »Will I be listened to in the Army?«.

Interessant ist, dass auf YouTube sowohl bei TV-Spots als auch bei den Animationen die Kommentarfunktion deaktiviert ist. Gerne also hier bei PAGE kommentieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
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