Kunst des Lichts: Moholy-Nagy in Berlin
Er war Maler, Bühnenbildner, Art Director, Industriedesigner, Werbegestalter und einer der experimentellsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: Im Martin-Gropius-Bau in Berlin ist eine Retrospektive des Werks von László Moholy-Nagy (1895-1946) zu sehen.
Er war Maler, Bühnenbildner, Art Director, Industriedesigner, Werbegestalter und einer der experimentellsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: Im Martin-Gropius-Bau in Berlin ist eine Retrospektive des Werks von László Moholy-Nagy (1895-1946) zu sehen.
Kunst, die nicht im Dienst des Menschen stand interessierte Moholy-Nagy nicht. Sie durfte nicht um sich selbst kreisen, sondern musste von Verantwortung gegenüber der Gesellschaft geprägt sein und sich an der Wirklichkeit orientieren. Von 1923-1928 gab er diese Prinzipien als Lehrer am Bauhaus weiter, wanderte schließlich nach Chicago aus und gründete dort erst das »New Bauhaus« und schließlich das »Institute of Design«.
Sein Können war universell. Der Ungar malte, zeichnete, entwarf fast alle Bücher, die am Bauhaus erschienen, drehte Stummfilme, entwarf im Auftrag des Jenaer Glaswerks Schott & Gen. eine Werbekampagne für das Hauswirtschaftsglas, brachte Deutschlands erstes Lifestyle Magazin die neue linie heraus – und erfand die Fotografie neu.
Zwei zentrale Themen prägen sein Werk: der Wunsch nach dem »neuen, totalen Menschen«, der durch Erziehung und Bildung seine Fähigkeiten voll ausschöpfen kann – und das Licht, das zum wichtigsten Kriterium seiner Arbeiten wird. Er gibt die Malerei nie auf, aber wendet sich immer stärker Film und Fotografie zu. Er »schreibt mit Licht«, experimentiert mit Collagen, Montagen, Mehrfachbelichtungen, Überbelichtungen und Serialität, entwickelt Fotoplastiken und Fotogramme und bahnbrechende kinetische Objekte wie den Licht-Raum-Modulator bei dem Licht durch sich bewegende Gitter und durchbrochene Glasscheiben auf ein Objekt fällt.
Mehr als 200 Arbeiten des Medienkünstlers und Lichtkunst-Pionier sind jetzt im im Martin-Gropius-Bau zu sehen: Gemälde, Fotografien, Fotogramme und Collagen, Filme und Grafiken.
Abb. oben: Blume ca. 1925-27 Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne / Centre de création industrielle © VG Bild-Kunst, Bonn 2010
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