Fotoband extrem: Heiße Nächte in Uganda
Zwei Jahre lang hat Michele Sibiloni in Kampalas berüchtigter Partyzone Kabalaga fotografiert.
Sex, Drogen, Alkohol – die tropischen Nächte in Ugandas Hauptstadt Kampala sind nicht nur von den Temperaturen her heiss, wie ein neuer Fotoband von Michele Sibiloni aus der Edition Patrick Frey zeigt. Dessen Titel »Fuck it« beschreibt wohl ganz gut die Lebensphilosophie der Menschen, die Kampalas Amüsierviertel Kabalaga bevölkern:
Huren, Vagabunden, Dorftrottel, Rastas, Zuhälter, betrunkene Ausländer, betrunkene Einheimische, betrunkene alle, unterbezahlte Wächter, überarbeitete Türsteher, Alte, Waisen, Strassenkinder, Gangster, Stricher, Heuschreckenverkäufer, Polizisten aller Art, NGO-Mitarbeiter und Hinterhof-Exorzisten.
Die Aufzählung stammt aus dem Vorwort zum Buch, geschrieben vom britischen Theatermacher David Cecil. Der hat das widersprüchliche ugandische Nebeneinander von krasser Promiskuität und Sittenstrenge am eigenen Leib erlebt. Mehrmals wurde er wegen Homosexualität verhaftet und schließlich des Landes verwiesen.
Der italienische Fotograf Michele Sibiloni lebt seit 2010 in Uganda und hat in dieser Zeit schon einige Fotoserien geschossen, die das übliche Afrikabild sprengen. So dokumentierte er etwa Ugandas immer exzessivere Drogenszene – das Land ist längst eine der Drehscheiben des internationalen Drogenhandels, Heroin, Crack und Kokain sind stark verbreitet. Auch Sibilonis Tumblr-Blog »Ballets and Kidnappings« ist sehenswert.
Michele Sibiloni: Fuck it
Gestaltung von Sidi Vanetti
Broschiert, 120 Seiten
62 Abbildungen
17,7 x 25 cm
43 Euro
ISBN 978-3-905929-97-3
Edition Patrick Frey, Zürich
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