Das vielleicht spannendste Comic-Festival des Jahres steht wieder an – diese tollen Comic-Zeichner:innen gibt es dort zu entdecken!
Erst sollte es nur ein Panel Walk werden, wie schon pandemiebedingt 2020. Doch dann ließen sich die Festivalmacher vom aktuellen Optimismus mitreißen und fügten weitere Ausstellungen hinzu. Wie auch immer die Lage zwischen 1. und 3. Oktober sein wird, es gibt garantiert ein tolles Programm, das zu inspirierenden Spaziergängen zwischen den Festivalzentren im Gängeviertel und in St. Pauli über Neustadt, Karo- und Schanzenviertel einlädt. Alle Veranstaltungen sind übrigens kostenlos!!! Wer das – neben der Behörde für Kultur und Medien Hamburg – möglich machte, kann man unter https://comicfestivalhamburg.de/Dankeschon nachlesen und auch mal würdigen.
Wir haben auch schon tief in das jüngst erschienene, von Jan Vismann gestaltete Programm geschaut. Jedes Jahr wird es mit Arbeiten anderer Comic-Zeichner:innen bebildert, diesmal war Jul Gordon dran, die auf dem Cover zum visuellen Pingpong einlädt und auch den Festival-Trailer umsetzt. Sie selbst stellt in einer Ausstellung im FuturIII die beim Mami Verlag endlich auf Deutsche erschienene grafische Erzählung »Der Park« vor.
Zu den prominenten Gästen aus dem Ausland gehören Rutu Modan aus Israel sowie der Brite Joe Kessler, bekannt durch seinen innovativen Comic-Verlag Breakdown Press. Bei Edition Moderne erscheint zudem sein erstes ins Deutsche übersetzte Buch – das absolut sehenswerte »Prisma«.
Aus Leipzig kommen Anna Haifisch, die ihre satirische Trilogie »The Artist« gerade brilliant beendet (erscheint beim Verlag Reprodukt), sowie Lina Ehrentraut. Die Absolventin der Hochschule für Grafik und Buchkunst machte dies Jahr mit ihrem queeren SciFi-Comic »Melek + Ich« Furore, den wir hier schon ausführlich vorgestellt haben.
Die Arbeiten der Leipziger Illustratorin Julia Kluge kennt man aus »Zeit« oder »Missy«, jüngst publizierte sie mit »To be a brave scout« eine ungewöhnliche Liebeserklärung an die Natur bei Rotopol Press. Sowohl das (englischsprachige) Buch und als auch die Ausstellung im Kandie Shop in der Wohlwillstraße sind auch für Kinder geeignet.
Die Leipzigerin Stefanie Leinhos, die sich mit großformatigen Bildern und Murals oft stark der abstrakten Kunst nähert, wird wiederum in der Hamburger Glaserei Zeichnungen präsentieren, die Text und Bild verbinden – wie sie mit klassischen Comic-Elementen arbeit, lässt sich auch auf ihrer Instagram-Seite sehen.
Einen malerischen Stil pflegt Nadine Pedde, die 2020 den erst zum zweiten Mal auch in der Kategorie Comic vergebenen Hamburger Literaturpreis gewonnen hat. Im Buch »Gespenster der DDR« befasst sie sich mit dem Künstler Thomas Brasch. Ihre beeindruckenden Zeichnungen sind auch in Magazinen zu sehen.
Besonders gefallen uns auch die Bilder der jungen Wiener Comic-Zeichnerin und Malerin Janne Dauer. Parkplätze werden das Thema ihrer Ausstellung in der Impossible Library sein …
Soweit nur einige erste Einblicke – einfach mal selbst ins Programm schauen und vor allem natürlich Anfang Oktober drei Tage lang durch Hamburg wandern!