Null Müll Neukölln: Kann Berlin so sauberer werden?
Mit dem Dreck in Berlin ist es so eine Sache. Matratzen lehnen an Hauswänden, alles ist voller Kippen und Abfall weht durch die Straßen. Auch in Neukölln. Dort hat die Agentur NEW STANDARD.S jetzt eine Zero Waste-Plattform samt Kampagne gestaltet.
Die Berliner Agentur NEW STANDARD.S hat bereits zuvor für das Bezirksamt Neukölln gearbeitet und begleitet die Behörde seit drei Jahren auch bei Zero-Waste-Themen.
Und darum geht es jetzt auch bei der neuen Plattform »Null Müll Neukölln – gemeinsam gestalten«, die von einer OOH-Kampagne der Agentur begleitet wird.
Die Stadt soll sauberer werden. Vor allem auch Neukölln. Lebt man dort, scheint es wie ein vergebliches Bemühen, so wenig Bewusstsein für das Thema herrscht.
Doch das Bezirksamt Neukölln gibt nicht auf. Hat eine Zero Waste Beauftragte – und jetzt auch eine Plattform, die bereits bei der Abfallvermeidung ansetzt.
Angebote statt Verbote
Im Kampf gegen den Müll setzt der Bezirk auf positiven Impact, darum, dass Kiez-Organisationen wie »Schön wie wir« den Stadtteil mit sauberen Straßen und Plätzen, mit Grünflächen und sicheren Spielplätzen, attraktiver gestalten. Und bietet, statt Verbote auszusprechen, auf das Angebot von Alternativen.
Und der Erfolg ist messbar. Durch Repair-Cafés, eine vereinfachte Sperrmüllabholung und regelmäßige Tausch- und Sperrmüllmärkte konnte zum Beispiel das illegale Entsorgen von Sperrmüll im Bezirk um 18 Prozent reduziert werden.
Jetzt kommt eine Zero Waste-Plattform dazu, die Menschen und Initiativen verbinden soll, die sich für Wiederverwendung, Reparatur und richtiges Recycling einsetzen.
Sie soll bereits bestehende Zero Waste-Aktivitäten im Bezirk abbilden, damit Interessierte leichter zusammenfinden und ihre Aktivitäten ausweiten und eventuell verbessern können.
Hellblau und licht
Zudem möchte die Plattform mit dem eigenen positiven Beispiel dazu anregen, selbst auch nachhaltiger zu werden. Auch die Neukölln-Verwaltung arbeitet inzwischen umweltfreundlicher – und im Kiez selbst werden mehr Clean-up Stationen eingerichtet, die Utensilien bereitstellen, damit jeder seine Umgebung sauber halten kann.
Klar in Aufbau und Kommunikation ist die Website, analog vor Ort helfen Kiezhausmeister:innen bei alles Fragen zu Abfallentsorgung und Umweltschutz, informieren über Wiederverwendung oder die richtige Entsorgung.
Für Branding und Kampagne zogen die Kreativen gemeinsam mit dem Fotografen Christian Hasselbusch durch den Bezirk, um das Lebensgefühl auf dem Kiez einzufangen und die Kommunikation authentisch und nah und mit echten Neuköllner:innen zu bebildern.
In hellen Farben, freundlich und mit himmelblauem Hintergrund, werden Kiezszenen mit dem Begriff Zero Waste in verschiedensten Sprachen kombiniert. Und viele der Motive sind zudem mit einem ovalen Icon versehen, das den Zero Wate-Kreislauf symbolisiert und gleichzeitig auch für Zusammenhalt stehen kann. Schließlich ist das Vermüllen immer auch eine Absage an das Gemeinwohl und die Solidarität.
Statt seinen Nachbar:innen den Müll vor die Tür zu werfen, wird zu einem nachhaltigerem Leben aufgerufen, zum Reparieren und zum Wiederverwerten – und vor allem wird versprochen: »Null Müll, viel Leben«.
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