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Schubladenideen: Ein Friedhof für abgelehnte Entwürfe

Wir werfen einen Blick in die Schubladen internationaler Designer und Illustratoren und zeigen Ihnen Projekte, die nie das Licht der Welt erblickt haben.

Laura Breiling Working Mom
Abgelehnte Illustration »Working Mom« von Laura Breiling

In Kreativbüros weltweit entstehen täglich Unmengen Ideen und Entwürfe, die nie umgesetzt werden. Weil der Kunde sich für einen anderen Weg oder eine andere Agentur entscheidet, weil ein Projekt komplett scheitert, weil Zeit- und Budgetpläne platzen, weil Designer und Kunde aneinander vorbeireden und so weiter. Kurz: Es liegt nicht immer unbedingt daran, dass die Idee oder der Entwurf schlecht sind. Aber was tun mit dem Nichtrealisierten, das zu schade für die Schublade (oder gar den Müll) ist?

Für PAGE 7.2019 sprachen wir mit Designern und Illustratoren darüber, was sie mit ihren Schubladenideen machen. Hier zeigen wir weitere unrealisierte Schätze und zudem die Einschätzung von Illustratorin Laura Breiling, die besonders für ihre feministischen Motive bekannt ist.

PDF-Download: PAGE 7.2019

Kreativität: Freiheit versus Regel ++ Ideation: Methoden & Tools für Designer ++ Ideen für die Schublade – hurra! ++ Webdesign: Flexible Layouts mit CSS Grid ++ Karriere: Jobvermittlung für Kreative ++ Ethik & Design: Chance & Pflicht für Gestalter

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Laura Breiling über abgelehnte Entwürfe

Ideen behalte und archiviere ich tatsächlich immer, Skizzen bleiben immer in einem Ordner, auf den ich jederzeit zugreifen kann. Manche Konzepte verwende ich weiter, meistens für private Projekte. Wenn mir ein Konzept in einer Skizze besonders gefallen hat, habe ich es ab und an ausgearbeitet und dann auf Social Media und meinem Portfolio gezeigt. Besonders schön ist, wenn von Kund*innen abgelehnte Ideen dann online auf sehr positive Resonanz stoßen.

Die Nutzungsrechte für Ideen liegen in den allermeisten Fällen bei mir. Bei Werbung ist es manchmal anders, aber da sind die Vorgaben ohnehin meistens präziser, so dass keine Ideen zur Verwertung anfallen.

Mount Trumpmore war ursprünglich eine Skizze für die New York Times, die einer anderen Idee weichen musste. Ich hatte, wie meistens, mehrere Ideenskizzen geschickt und der Kunde hat sich gegen diese entschieden. Da ich regelmäßig politische Kommentare illustriere, hat das gut gepasst.

 

Laura Breiling Mount Trumpmore
Mount Trumpmore von Laura Breiling

 

Ähnlich sieht es bei den Replaceables aus, da hatte die Kundin auch zu Gunsten einer anderen Skizze entschieden.

 

Laura Breiling Replaceables
Replaceables von Laura Breiling

 

Etwas anders verlief es bei der Working mom, die ein Zeitungscover werden sollte und im letzten Moment wegen ihrer Hautfarbe klein gedruckt im Innenteil landete. Eine schwarze Frau auf dem Cover könne nicht so funktionieren, so die Begründung. Und tatsächlich gab es negative Resonanz mancher Leser*innen in Form von Briefen. Das fand ich erschreckend. Sowohl die Reaktion, als auch der Grund der Ablehnung. Auf meinen Social Media Kanälen war die Resonanz auf die Illustration allerdings sehr gut und sie wurde sehr oft geteilt und kommentiert, bis heute.

 

Laura Breiling Working Mom
Working Mom von Laura Breiling

Weitere abgelehnte Ideen von anderen Gestaltern:

 garden olson

 

BBB: Für einen Pitch zusammen mit Exozet Interact entstand die Website für den Kunden BBB (Name geändert): Hauptseite, Bauprojektseite und Mieterportal wurden neu strukturiert und gestaltet. Leider haben wir den Pitch verloren.

Lingo: Anlässlich der Flüchtlingssituation in Deutschland sind Übersetzer gefragter denn je. Jedoch erschwert die Bürokratie die Vermittlung geeigneter Dolmetscher an öffentliche Institutionen. Adéle Ziebell hatte 2017 den Gedanken, eine digitale Platform zu schaffen, um diese Vermittlung zu erleichtern. Ein virtueller Treffpunkt für Dolmetscher und Übersetzer. Kommunikation visualisieren und dabei international verständlich bleiben. Das Resultat ist eine simple Wortmarke mit Anlehnung an die Lautschrift und zwei Sprechblasen, die separat als Bildmarke funktionieren. Leider zerplatzte der Traum nachdem durch einen privaten Vorfall Adéle Ziebell die Motivation zur Selbstständigkeit verlor. Somit wurde auch dieses Projekt Ad acta gelegt.

Hearthis: Als Pendant zur Audio-Platform SoundCloud habe ich für Hearthis 2017 ein Rebranding entwickelt. Eigeninitiativ und motiviert durch meinen Nebenberuf als Musikkomponist gestaltete ich eine visuelle Landschaft die zum einen das Herz-Symbol, sowie den Musikbezug verkörperte. Die ausgewählten Fotografien von Musikern in ihren Schaffensräumen stehen stellvertretend für die Community der Plattform. Leider befand sich das Unternehmen zu dem Zeitpunkt in einer Aufbauphase und es war  kein Budget für ein Rebranding vorhanden.

Lingo
Florian Hierholzer: Lingo – Bild: garden olson
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BBB
Oliver Feichtinger: BBB – Bild: garden olson
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Oliver Feichtinger: BBB – Bild: garden olson
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Arpa: We were commissioned by publishing house Arpa Editores to redesign their series of books. In the end, our proposal was not applied by the client, but we still decided to show the idea and process on our website. The collections included a wide selection of different publications within different fields of interest, such as politics, sex, history, religion and technology. We wanted to move away from strict categorisation (Arpa Ideas, Arpa Benistar, Arpa Empresa) and instead unify the collection under one common determinator: Arpa. Using abstract illustrations and collages from different artists we found an abstract way to convey the message of each title.

Santander: Our idea for the rebranding of the city of Santander was hard to let go of. We put a lot of energy into this proposal. We understand place branding as something fluid, more as a brand narrative, explained organically, rather than with a fixed logo or set of rules. Cities, institutions and companies are brands. Brands that also think and act as media. It is in this context, that a brand –let’s say a liquid brand– must be able to adapt to different media and audiences at all times not only through simple graphic design but through language and narrative. We felt that circumscribing the Santander brand to the field of graphics – with a purely stylistic solution – would be insufficient. For this reason our proposal provided solutions across three specific areas: Narrative, Naming and Claim. Sadly the client did not go along with it.

Santander
Folch Studio: City of Santander – Bild: folch
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 Studio Ahremark

Melvin: Melvin is a fantasy book written by Swedish writer H.G Virgaldi. (Yes, that’s a pseudonym. Great guy.) The project involved creating something quite unlike your average fantasy cover, very intriguing and fun. We went for dark and moody futuristic visuals well in tune with the story and the characters you meet within it. There was a hiccup in communications with the publishers and the book isn’t finished yet. I’m figuring we’re well out of the project at this point, but maybe we’ll get the chance to revive it.

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Studio Ahremark: Melvin – Bild: Ahremark
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Studio Ahremark: Melvin – Bild: Ahremark
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Studio Ahremark: Melvin – Bild: Ahremark
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