Remote Work gehörte schon vor der Pandemie zum Arbeitsalltag der Digitalagentur oddity mit Standorten in Stuttgart, Berlin, Köln, Taipeh und Shanghai. Wir fragten People & Culture Generalist Joanna Rader, welche Tools und Prozesse es dafür braucht.
Die Teams von oddity sind es gewohnt, von verschiedenen Orten aus zusammen zu arbeiten und dennoch eine gemeinsame Kultur zu pflegen. Dennoch sind physische Treffen laut People & Culture Generalist Joanna Rader nach wie vor wichtig.
Welche Hard- und Software nutzt ihr für Remote und Hybrid Work? Joanna Rader: Da bei uns Remote Work schon vor der Corona Pandemie zum Alltag gehört hat, war unsere Hard- und Software bereits darauf ausgelegt. Wir statten alle unsere Mitarbeiter:innen mit MacBooks und iPhones aus. Unsere Go-to-Lösungen für interne Kommunikation, Kundenmeetings oder einen Schnack an der digitalen Kaffeemaschine sind Micrsoft Teams und SharePoint. Für (Projekt-)Organisation und Wissensmanagement setzen wir auf Confluence, Jira und Salesforce. Natürlich hat sich auch unser Toolstack um den Corona-Champion Miro erweitert, der sich in der kollaborativen und hybriden Arbeit besonders für uns bewährt hat. Wir sind große Fans. Während der Pandemie haben wir verschiedene »Socializing-Tools« wie Gather.town oder Slido getestet. Letzteres hat sich durchgesetzt und ist fester Bestandteil in verschiedenen Formaten, wie zum Beispiel Onboarding-Meetings oder unserem dem virtuellen Eventformat oddity open.
Gibt es bei euch jemanden, der explizit dafür verantwortlich ist, neue Tools im Blick zu haben und zu testen?
Bei uns gibt es in jeder Business-Unit eine verantwortliche Person für Hard- und Software. Diese sammelt für ihre Unit die Bedürfnisse oder Wünsche der Kolleg:innen und leitet diese an das Management weiter.
Wie organisiert ihr eure Arbeitsprozesse, wenn das Arbeiten immer flexibler wird? Was sind die größten Herausforderungen und wie geht ihr sie an?
Es ist uns ein großes Anliegen, die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden immer im Blick zu behalten. Als wir uns noch regelmäßig in unseren Offices getroffen haben, war es zugegebenermaßen etwas einfacher, vertrauensvolle Beziehungen durch persönliche Begegnungen aufzubauen und die Stimmung in den Teams aufzufangen sowie kleinere und größere Sorgentreiber zu identifizieren. Aber auch in der hybriden Arbeitswelt ist uns der persönliche Kontakt wichtig – insbesondere die Connection der Kolleg:innen untereinander. Neben virtuellen Kaffeepausen und »Onboarding Buddies« fördern wir deshalb mit virtuellen Unit-Meetings und Learning Sessions den Austausch von Team zu Team. Da wir ohnehin seit vielen Jahren standortübergreifend zusammenarbeiten, ist es unseren Mitarbeiter:innen nicht fremd eine gute Long Distance Relationship zu führen.
Was bedeutet das für die Zusammenarbeit mit den Kunden?
Dass Remote Work funktioniert, sehen wir auch bei vielen unserer Kund:innen, bei denen das vor der Pandemie noch nicht üblich war. Wir vermeiden dadurch anstrengende oder zeitaufwendige Anreisen und haben so mehr Zeit für unsere eigentlichen Leistungen. Dennoch setzen wir bei bestimmten Themen nach wie vor auf physische Präsenz – wichtige Präsentationen, in denen Schlüsselentscheidungen getroffen werden müssen, Kreativ-Workshops, und so weiter. Auch ein Kennenlernen »in echt« kann die persönliche Beziehung und Bindung stark verbessern. Deshalb sind uns gezielte Treffen nach wie vor sehr wichtig.
Welche neuen Skills braucht es für die Nutzung digitaler Tools und der Führung bei Remote Work?
Bei der Führung von hybriden oder kompletten Remote Teams sind uns zwei Eigenschaften besonders wichtig: Empathie und Vertrauen. Unsere Mitarbeitenden sollen trotz der physischen Distanz spüren, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird. Außerdem haben alle Kolleg:innen ein Arbeitszeitkonto mit einer 1:1-Überstunden-Ausgleichsregelung. Bestimmte Themen möchten viele aber auch physisch besprechen, was wir gerne unterstützen und Orte und Möglichkeiten der Begegnung schaffen. Dafür bieten sich beispielswiese Kick-Off-Workshops und Entwicklungsgespräche an.
Was sind die Vorteile der digitalisierten Zusammenarbeit?
Wir glauben an Individualität. Daher gilt bei uns #WorkWhereItWorksForYou. Natürlich sind alle eingeladen morgens das MacBook in einem unserer schönen Offices aufzuklappen. Es kann aber auch die eigene Wohnung, ein Café oder der Zug sein. Ganz wie es zur Situation des Einzelnen passt. Dieses Mindset ermöglicht uns die Zusammenarbeit auch über Standortgrenzen hinweg. Dadurch können wir auch »Fully Remote«-Talente einstellen, die nicht in unmittelbarer Nähe zu einem unserer Offices leben. Für alle Beteiligten ein klarer Pluspunkt.