Die professionellen mobilen Grafiktabletts Wacom Cintiq Companion und Microsoft Surface Pro haben unsere kreativen Workflows verändert. Was können sie wirklich? Für wen lohnen sie sich? Wir haben Illustratoren gebeten, das für uns herauszufinden.
»Mobile First« gilt natürlich auch fürs unmittelbare kreative Arbeiten – und zwar über die reine Bildersuche oder Fotos bearbeiten abseits des eigenen Desktops hinaus. Möglich machen es professionelle mobile Grafiktabletts, aber auch iPads, iPhones, Tablets, Phablets und Smartphones, die sich mit den passenden Apps schnell zum Skizzenblock oder gar zur Staffelei mit üppiger Farb- und Werkzeugpalette ausbauen lassen.
Auch typische Grafiksoftware wie Adobe Illustrator oder das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop sind auf den portablen Homeoffices in abgespeckter Version oder voll verfügbar. Auf High-End-Grafiktabletts wie dem Cintiq Companion von Wacom und Microsofts Surface Pro kann man sogar die gesamte Creative Suite von Adobe installieren und diese mit speziell angepassten Touchoberflächen nutzen.
Wie aber fühlen sich die neuen Werkzeuge an? Wer sollte die Investition in ein Cintiq Companion oder ein Surface Pro ernsthaft erwägen? Für das PAGE eDossier »Grafiktabletts fürs Arbeiten unterwegs«haben wir Illustratoren und Grafikdesigner gebeten, sich für uns dieser Frage zu nähern.
Cintiq Companion versus Surface Pro: Live-Zeichnerin Anja Nolte sagt, welches Grafiktablett sich für welche Aufgaben bewährt
Einige unserer »Kreativ-Tester« haben natürlich schon frühe Erfahrungen mit mobilen Grafiktabletts gemacht, einfach um aus dem eigenen Desktop-Homeoffice rauszukommen. Die Berliner Grafikerin, Illustratorin und Live-Zeichnerin Anja Nolte kennt sowohl das Microsoft Surface Pro als auch das Wacom Companion. Im PAGE eDossier »Grafiktabletts fürs Arbeiten unterwegs« erzählt sie von den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden der beiden Geräte und sagt, welches Zeichentablett sie für welche Arbeitsschritte bevorzugt. Tatsächlich arbeitet Nolte nicht nur für ihre Live-Zeichnungen mobil, sondern fertigt auch ganze Printproduktionen auf portablen Grafiktabletts an. Welches sie dabei bevorzugt, lesen Sie im vorliegenden PAGE eDossier.
Der Hamburger Illustrator Jens Brosemann stieg gerne von traditionellen stationären Grafiktabletts auf eine mobile Variante um. Und auch die Hamburger Illustratorin Carolin Löbbert hat das Wacom Cintiq Companion gerne für uns ausprobiert – mit guten Erfahrungen, auch weil Betriebssystemfragen bei der kreativen Arbeit schnell in den Hintergrund rückten. Die gefürchteten Irritationen angesichts des manchmal nötigen Wechsels zwischen iOS, Android und Windows blieben aus.
Für viele Kreativ-Worker dürfte dennoch gewöhnungsbedürftig sein, dass die besprochenen Grafiktabletts unter Windows laufen. Dann vielleicht doch lieber das iPad als Zeichentablett nutzen? Wir haben getestet, wie das Zeichnen und Malen mit dem Stift-und-Lineal-Set Adobe Ink & Slide klappt und wie das Handling in Verbindung mit Adobes Creative Suite funktioniert.
Und doch ist seit November 2015 alles anders: Das iPad Pro ist auf dem Markt und mit ihm endlich auch ein eigener drucksensitiver Stift, der Apple Pencil.
Taugt zum vollwertigen Zeichentablett – vor allem gemeinsam mit dem Apple Pencil: Apples iPad Pro
Bis vor kurzem kam man mit dem iPad noch nicht ganz so weit, wenn man beim Zeichnen nicht mit dem Finger auf der Glasoberfläche des Geräts herumwischen wollte, denn der kapazitive Digitizer des iPads erlaubte nur relativ grobe Positionsbestimmungen.
Mit dem Apple Pencil ist Steve Jobs’ Mantra »Nobody wants a Stylus« endgültig Geschichte. Die eingabetechnologische Hürde, die viele Kreative noch zögern ließ, für die Erstellung von Skizzen, Zeichnungen und ganzen Artworks aufs iPad zu wechseln, ist genommen. Wir haben getestet, wie sich der Stift im Verbund mit dem iPad Pro anfühlt und ob er einlöst, was viele sich vom Zeichnen auf dem iPad schon lange gewünscht haben.