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PAGE Best-of 2019: Die Lieblingstools der Bildgestalter

Welche Software nutzen Illustratoren und 3D-Designer am liebsten? Das hat nicht nur uns, sondern auch euch in diesem Jahr besonders interessiert. Von Kreation bis Buchhaltung – wir haben die Profis gefragt, mit welchen Tools sie im Alltag arbeiten.

© Daniel Stolle

Ob Illustration, Motion oder 3D-Design – mit welchen Apps, Anwendungen und anderen Programmen die Bildgestalter am liebsten und produktivsten arbeiten muss kein Geheimnis bleiben. Wir haben bei einigen herausragenden Illustratoren nachgefragt und teils überraschende Antworten bekommen. Hätten Sie etwa gedacht, dass Daniel Stolle das Bild oben, das für die »Wirtschaftswoche« entstand, im Programm Clip Studio Paint anfertigte – einer eigentlich für Manga-Zeichner gedachten Software? Die ganze Story lesen Sie in PAGE 4.2019. Welche kleinen Helfer den Profis sonst noch so den Alltag zwischen Kreation und Buchhaltung erleichtern?

Mit diesen digitalen Werkzeugen arbeiten Kreativprofis am liebsten

Neben ihren großen, jeweiligen Lieblingsprogrammen nutzen Bildgestalter kleinere Werkzeuge, um unterschiedlichste Probleme zu lösen. Wir haben gefragt, welche Tools sich bewährt haben, und Folgendes erfahren:

Sascha Preuss: Photoshop-Plug-in und Portfolio-App

Als einziges Plug-in für Photoshop verwendet Sascha Preuss das Coolorus-Farbrad, weil es »das Kolo­rieren wirklich schneller macht«. Mit der altbewähr­ten und gerade erst upgedateten Handy-App Lapse it! fertigt er Zeitraffervideos an, während er analog zeichnet und malt. Ein Klassiker ist die App Minimal Folio, mit der er das iPad in ein Portfolio ver­wandelt, das auch bewegte Bilder zeigen kann. Auch für Präsentationen geeignet!

Ju Schnee: Vorschau-Tool und Astropad

Den perfekten Look ihres Instagram-Feeds plant Ju Schnee mit dem kostenlosen Vorschau-Tool Feedr. Um den Bildschirm ihres MacBooks aufs iPad zu ho­len und dort direkt in Programmen wie Illustrator zu zeichnen, benutzt sie Astropad Studio.

 

Stefanie Haslberger: Second-Screen und mobiler Kartenleser

Auch Stefanie Haslberger aka Casiegraphics verwendet eine Second-Screen-App, und zwar Duet Dis­play, um unterwegs auf dem iPad mit Photoshop oder Illustrator zu arbeiten. Farben von Inspirationsquellen wie Reisefotos oder Ölgemälden ihres Großvaters selektiert sie mit Adobe Capture. Die vielseitige App für iPhone oder iPad funktioniert übri­gens auch als Videokonverter, der Fotos oder Skizzen in Vektoren umwandelt. Aktuelle Fotos von Wandillustrationen oder Live-Painting für soziale Medien macht Stefanie Haslberger unterwegs schnell mit Snapseed frischer und kontrastreicher. Um auf Ausstellungen oder Messen Zahlungen mit EC-Karten anzunehmen, nutzt sie iZettle, das aus einem kleinen mobilen Kartenleser und einer App besteht.

Florian Bayer: Agantty, Zeiterfassung und FastBill

Für die Projektplanung nutzt Florian Bayer das kos­tenlose und für sein Design hochgelobte Web-Tool Agantty, das übrigens die Agentur des DIY-YouTubers Fynn Kliemann entwickelte. Kundenverwaltung, Rechnungen und Angebote erledigt Florian Bayer mit FastBill, das für alles, was an Kunden raus­geht, eigene Layouts erlaubt. Zeit­erfassung überlässt er der eleganten Time-Tracking App Jiffy.

André Laame: Gaming-Tastatur

Bei längeren Projekten verwendet André Laame neben dem Zeichentablett eine Gaming-Tastatur, und zwar das G13 Advanced Gameboard von Logitech: »Nach kurzer Eingewöhnung kann das den Arbeitsablauf stark beschleunigen. Mein Illustratorenkollege Frederik Jurk, der mir diese empfohlen hat, besitzt sogar gleich zwei davon für den Fall, dass die eine mal den Geist aufgibt.«

Bene Rohlmann: simulierter Siebdruck

Mit eingescannten Texturen und selbst gemachten Brushes sorgt Bene Rohlmann  für den speziellen Look seiner Illustrationen. Aber er nutzt gerne auch die Produkte von True Grit Texture Supply, die Platt­form des in Los Angeles lebenden Australiers Andrew Fairclough. »Beim Bild des tasmanischen Tigers woll­te ich einen Look erzeugen, der an einen alten Siebdruck erinnert – deshalb sieht man auch ein paar Blitzer. Man darf aber ruhig noch merken, dass es sich um eine digitale Illustration handelt und nicht um den Scan eines tatsächlichen Siebdrucks.«

Sven Windszus: 3D-Clothing-Werkzeug

Ein ganzes Arsenal unterschiedlichster Programme brau­chen 3D und Motion Designer. Eine detaillier­te Liste der Tools, die sich für Sven Windszus in der täglichen Arbeit bewährt haben, finden Sie unter www.page-online.de/3D-Tools . Hier sei Marvelous Designer genannt. Das jüngst in Version 8 veröffentlichte 3D-Clothing-Werkzeug von CLO Virtual Fashion aus München hilft bei der realistischen Darstellung von Kleidung – von Nähten bis zu Reißverschlüssen. Sven Windszus nutzte es in aufwendigen Idents für eine Musiksendung des TV-Programms der Deutschen Welle, die er zusammen mit Can Erduman erstellte. »Marvelous Designer war uns bei dem Pro­jekt eine sehr große Hilfe. Zumal man die Software für 50 Dollar monatlich mieten konnte. Oft braucht man Plug-ins nur für ein Projekt, da überlegt man zweimal, ob sich ein teurer Kauf lohnt.«

Tipps von Gestaltern: Friederike Hantel

Friederike Hantel: von 2D zu 3D

Illustratorin Friederike Hantel machte jüngst erste Schritte aus der 2D- in die 3D-Welt, um bei einem Projekt fürs Hamburger Modelabel Ethel Vaughn ihre Characters in die dritte Dimension zu bringen. Sie arbeitete sich in das klassische Modellierprogramm ZBrush ein, »das weniger konstruierend, sondern eher wie digitales Kneten funktioniert. Die anfängliche Panik wich schnell Begeisterung, dank der vielen Online-Tutorials lernt man sehr schnell! Inzwischen nutze ich das entstandene Footage auch als Referenzmaterial für 2D-Animationen.«

Tipps für Bildgestalter: Jacob Eisinger

Jacob Eisinger: 3D-Drucker

Neue Wege geht auch 3D Designer Jacob Eisinger alias Yippiehey . Er wollte seine 3D-Illustrationen auch mal in der Hand halten und schaffte sich den Original Prusa i3 (noch Modell MK2) an, den aktuell wohl beliebtesten und zudem erschwinglichen 3D-Drucker. Der erste Kundenauftrag dafür kam vom briti­schen Magazin »Shortlist«: Gewünscht war ein gedrucktes Titelmotiv auf Typobasis. »Man muss sich erstmal einarbeiten«, erzählt Eisinger. »Ich hatte diverse Fehldrucke, bevor die richtige Temperatur- und Materialkombination gefunden war, bei der auch ein längerer Druckprozess gleichmäßig verläuft.« Wir sind gespannt, was als Nächstes aus der Yippiehey-Werkstatt kommt.

Kleine Liebeserklärungen an analoge Tools von Daniel Stolle, Ju Schnee, Andreas Martini und André Laame lesen Sie in der PAGE 04.2019.

PDF-Download: PAGE 4.2019

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Dieser Beitrag ist erstmals im Februar 2019 erschienen.

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