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Tools und Tipps zur Erstellung eines Screencasts

Damit ein Video seine Inhalte gut nachvollziehbar vermittelt und die 
Umsetzung nicht vom Thema ablenkt, achten Sie auf folgende Punkte und nutzen Sie diese Tools …

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© Jonas Devacht

 

Ob zur Vorstellung neuer Features und Produkte, für Tutorials oder Making-ofs auf YouTube & Co – wir stellen Tools fürs einfache Erstellen von Screencasts vor. Achten Sie vorab auf folgende Punkte …

Desktop aufräumen. Screencasting-Tools zeichnen alles auf dem Desktop auf – daher sollten Sie vor »Drehbeginn« aufräumen, herumliegende Ordner und Icons entfernen sowie nicht ver­wendete Programme beenden. Bei der Vor-füh­rung von Browser-Apps schließen Sie entsprechend alle überflüssigen Browserfens­ter. Außerdem empfiehlt es sich, den Pop-up-Blocker zu aktivieren. So vermeiden Sie das Auftauchen unerwünschter Browserfenster während des Recordings. Abgesehen vom Auf­räumen gilt: Auch ein unruhiges Hintergrundbild kann den späteren Betrachter des Videos ablenken. Wählen Sie daher einen neutralen, einfarbigen Hintergrund.

Mini-Storyboard festlegen. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Aktionen Sie aufzeichnen wollen. Besonders für längere Screencasts, die mehrere Apps darstellen, hilft es, sich eine Reihenfolge zu notieren und die einzelnen Schritte aufzulisten – am besten gleich mit Stichpunk­ten für den gesprochenen Text. So vergessen Sie nichts Wichtiges.

Standards definieren. Speziell wenn Sie eine Serie produzieren wollen, ist es ratsam, vor Beginn der Aufzeichnung Stan­dards festzusetzen, die Sie dann bei jedem Clip einhalten. So sollten etwa das Format des Videos, die Auflösung und Dateigröße einheitlich sein.

Ruhige Mausbewegungen. Ganz wichtig ist auch, auf den Umgang mit Maus und Cursor zu achten. Beim Erklären hilft eine flüssige Bewegung der Maus, die man eventuell kurz üben sollte. Außerdem empfiehlt es sich, wenn Sie auf etwas klicken, einen Augen­blick innezuhalten, bevor Sie weitergehen. So geben Sie dem Zuschauer ausreichend Zeit, die Aktion nachzuvollziehen.

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Camtasia: Einfach zu effektvollen Resultaten

Camtasia bietet ein übersichtliches, einfaches Interface mit allen wesentli­chen Funktionen, bei dem der User nicht viel falsch machen kann. Im Recording-Fenster stehen verschiedenen Videogrößen zur Auswahl. Zudem lassen sich hier Aufzeichnun­gen mit der Webcam sowie über das Mikrofon aktivieren. Ein Skaliertool erlaubt die genaue Positionierung des Bildausschnitts auf dem Desktop.

Im Bearbeitungsmodus finden sich Funktionen, um später etwa visuelle Kommentare oder verschiedene Übergangseffekte einzufügen, sowie eine Reihe von Filter und Farbwerkzeugen. So lassen sich Spotlights setzen, Farben anpassen, grafische Icons für Tastaturbefehle einfügen und vieles mehr. Ähnlich viele Effekte gibt es für die Nachbearbeitung der Ton­spur. Nützlich sind auch die diversen interakti­ven Hot­spots wie Swipe, Tap, Double Tap et cetera. Sie erlauben es, später im Clip mit dem Fin­ger zu navi­gieren, um so zum Beispiel vor- und zurück­zu­spu­len oder einen Ausschnitt zu vergrößern. Die Bild­rate lässt sich variabel für verschie­de­ne Me­di­en bis maximal 30 Frames pro Sekunde definie­ren.

Camtasia für Mac unterscheidet sich nicht wesentlich von Camtasia Studio, der Windows-Version. Letztere bietet aber ein paar Funktionen mehr sowie zusätzliche Sharingmöglichkeiten. Die mit Camtasia erzeugten Filme lassen sich sowohl im Smart-Player ab Internet Explorer 8 und ab Safari 5.1, eingebettet in Browser wie Chrome oder Firefox, oder auch als eigene Dateien über einen Player sowie auf mobilen Medien ab iOS 6 und ab Android 4 wiedergeben.

Preis: Camtasia Studio 8 ab Windows 7 für circa 310 Euro; Camtasia 2 für Mac ab OS X 10.9 für rund 100 Euro (www.techsmith.de)

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Captivate: All-in-one-Lösung für jedes Bedürfnis

Das »Hochglanz«-Werkzeug für profes­sionelle E-Learning-Tutorials besticht durch seine Fülle an Templates, Design­elementen, Übergängen und Photoshop-ähnlichen Bildbearbeitungsfunktionen. Mit Captivate lassen sich komfortabel Clips erstellen, die das Tool auch gleich responsiv für verschiedene Mo­bilfor­mate aufbereitet. In der Vorschau kann man das Video direkt in der jeweiligen Größe begutachten.

Der Fokus von Captivate, das sich auch auf dem iPad nutzen lässt, liegt auf der Kreation von Inhalten für mobile Endgeräte und bietet dafür einige nützli­che Details. So kann man ein Video mit interaktiven Hotspots oder auch GPS-Unterstützung versehen, damit beispielsweise in unterschiedlichen Ländern jeweils eine andere Clipversion abgespielt wird. Dar­über hinaus kann man die Inhalte als HTML5-Animation veröffentlichen.

Preis: Adobe Captivate 8.0.1 für Mac ab OS X 10.9 und für iPad ab iOS 7.0.6 sowie ab Windows 7 im Abo für circa 36 Euro monatlich (www.adobe.com/de)

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ScreenFlow: Vielseitig einsetzbar

Auf das Aufzeichnen des ganzen Bildschirms in bester Auflösung – auch von mobilen – hat sich ScreenFlow spezialisiert. Der Mitschnitt von iPhone- oder iPad-Screens lässt sich problemlos in den fertigen Clip integrieren. Dafür benötigt man ein iPhone ab iOS 8 sowie auf dem Desktop OS X 10.10, um das Phone über eine Lightning-Verbindung anzuschließen. Ein weiteres Augenmerk der Mac-Lösung liegt auf der Nachbearbeitung. So kann der User etwa Zoomeffekte anwenden. Daneben gibt es eine Auswahl an Übergängen, die Möglichkeit, visuelle Kom­mentare einzufügen und die Tonspur nachzubearbeiten, sowie eine »Chroma Key«-Funktion: Da­mit kann man den Hintergrund von Webcam-Aufnahmen herausschneiden und durch ein beliebiges Motiv ersetzen – durchaus praktisch bei ei­nem grauen Arbeitszimmer.

Wer mehr Freiheiten bei der Wahl von Übergängen, Hintergründen und Gestaltungselementen ha­ben möchte, kann zur ScreenFlow-Basisversion eine der Grafik-Libraries hinzukaufen. Das fertige Video lässt sich in diversen Formaten, darun­ter MPEG-4 oder H.264, ausspielen und auf Vimeo, YouTube und Facebook direkt teilen oder via Dropbox verbreiten.

Preis: ScreenFlow 5 ab OS X 10.9.5 gibt es als Basisversion ab rund 110 Euro (www.telestream.net)

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ShowUHD Pro: Clips nicht nur für YouTube

In der Mac-Software iShowU HD Pro kann der Anwender seine Aufzeichnung nicht nur in Echtzeit abgleichen, sondern sich auch selbst über Webcam oder externe DV-Ka­mera aufnehmen – neben der Mikrofonaufzeichnung. Fürs Recording bietet iShowU HD Pro eine beachtliche Auswahl an Videoformaten und lie­fert die Größen passgenau für verschiedene Ka­nä­le, in die der User direkt hochladen kann: für Web-Player, zum Beispiel in Vimeo oder Blip.tv, in HD für YouTube, per E-Mail, formatiert für die Nachbearbeitung in Fi­nal Cut oder gleich auf den iPhone-Screen zugeschnit­ten.

Darüber hinaus lassen sich verschiedene Aufzeich­nungsarten für den Mauszeiger, etwa fixiert oder flie­ßend, wählen sowie Tastaturbefehle darstellen. Um Systemaudio, etwa von genutzten Programmen, mit­zuschneiden, installiert man die Erweiterung Sound­flower. In iShowU HD Pro lassen sich zusätzlich Was­serzeichen als digitale Signatur einfügen. Allerdings bietet diese Version keine Schnittmöglich­keiten. Möch­te man Teile herausnehmen, weiteres Material oder Audiokommentare nachträglich einfügen, Bild oder Ton ausblenden oder die Webcam punktuell einblenden, benötigt man die Studio-Ver­sion.

Preis: In der nachrüstbaren Basis-Version kostet iShowU rund 20 Dollar, iShowU HD Pro 2.3.16 ab OS X 10.8 kostet etwa 60 Dollar und iShowU Studio 1.5.3 ab OS X 10.9 knapp 80 Dollar (www.shinywhitebox.com)

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Jing: Schnell mal was teilen

Das smarte kleine Jing kommt auch von Camtasia-Entwickler TechSmith. Da­bei handelt es aber nicht um eine Light-Ver­sion von Camtasia, sondern um ein ei­gen­ständiges Tool, das sich ganz aufs Sharing von kur­zen, maximal 5 Minuten langen Videoaufzeich­nun­gen von Programmen oder Ausschnitten des Desk­tops für die Online-Kommunikation konzentriert. Über das Icon am oberen rechten Rand des Bild­schirms legt man den Ausschnitt für das Recording fest. Mit simplen grafischen Tools – Textkasten, Pfeil, Highlight – lassen sich später einzelne Bildbereiche hervorheben. Der Screencast wird auf  www.screencast.com  gespeichert und kann per E-Mail ver­schickt oder in sozialen Netzwerken geteilt werden.

Preis: Das Tool ist kostenlos, dafür ziert das Jing-Logo jeden damit erstellten Screencast. Jing läuft unter OS X 10.6.8 sowie Windows XP, Vista oder 7 (www.techsmith.de)

 

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