The Lockdown: Eindringlicher Spot gegen häusliche Gewalt
Die Gewalt gegen Frauen steigt in Zeiten der Quarantäne dramatisch an. Die britische Organisation Women’s Aid reagiert mit einem gespenstischen Spot, unter besonderen Umständen während des Lockdowns gedreht.
Bereits Ende März haben wir über eine Kampagne von Women’s Aid berichtet. In dem Frauenmagazin Vanity Fair hatte die britische Wohltätigkeitsorganisation eine beeindruckende Anzeige geschaltet, die ganz aus Schrift besteht und zeigt, das Gewalt gegen Frauen bereits bei Worten beginnt.
Jetzt erweitert sie ihre Kampagne, erneut in Zusammenarbeit mit der internationalen Kreativagentur Engine.
Die Organisation reagiert damit auf den ansteigenden Zugriff auf ihre Live-Chat- und Website Angebote für bedrohte Frauen.
Allein um 41% sind die Besuche im Chat in der Zeit vom 26. März bis zum 1. April gestiegen, eine speziell eingerichtete Website mit Hilfe während des Lockdowns verzeichnete 27. 000 Besuche.
Erschütternde Zahlen, die ahnen lassen, was sich hinter geschlossenen Türen abspielt.
Dreharbeiten während des Lockdown
Deshalb hat Women’s Aid jetzt die Kampagne »The Lockdown« gelauncht in deren Mittelpunkt der gleichnamige Spot steht.
Die Kamera fährt dabei durch das menschenleere London. Keine Autos nirgends, keine Menschen. Die Westminster Bridge ist völlig ausgestorben, Big Ben ohne Bewunderer, verwaiste Spielplätze, stille Gassen und Wohnblöcke in denen jeder hinter der eigenen Tür verschanzt ist.
»Häusliche Gewalttäter wandeln nicht mehr unter uns« ist am Ende zu lesen und unterstreicht die klaustrophobische Situation.
Entstanden sind Printmotive und Spot in nur einer Woche und während des Shutdowns bei dem jeder in England nur einmal am Tag das Haus verlassen darf. Um einzukaufen, den Hund auszuführen oder Sport zu machen.
Um Motive für Plakate und Anzeigen zu fotografieren, sind die Kreativen von Engine in ihren jeweiligen Gegenden mit dem Fahrrad herum gefahren und haben Impressionen gesammelt. Auch der Film wurde per Fahrrad und einem fahrbaren Dolly gedreht und Stück für Stück in digitalen Meetings montiert. Beeindruckend!
Die Anzeigen sind auf Social Media und in Medien wie The Guardian zu sehen, die den Platz kostenlos zur Verfügung stellen, der Spot wird auf Sendern wie Sky oder Eurosport gezeigt:
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