Zu den ersten Opfern rechter Gewalttaten, die nach der Wende explodierten, gehörte Amadeu Antonio. In seinem Andenken kämpft die gleichnamige Stiftung seit 1998 gegen Rechtsextremismus. Und da das leider wieder dringlicher geworden ist, jetzt mit einem neuen Markenauftritt und einer Kampagne von Panama.
In der Nacht zum 25. November 1990 jagten 50 Rechtsextreme den jungen Angolaner Amadeu Antonio durch Eberswalde und prügelten ihn zu Tode. Und das auch noch vor den Augen der Polizei, die tatenlos zuschaute.
1998 schließlich gründete sich die Amadeu Antonio Stiftung mit dem Ziel, gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu kämpfen, die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, Betroffene zu unterstützen, zu forschen und zu beraten.
Und das alles jetzt mit einem neuen Markenauftritt und einer Kampagne der Stuttgarter Agentur Panama, die auf ein »Sag es noch lauter« setzt, auf kräftige Farben, dynamische Bilder und auf eine Dringlichkeit, die durch den Relaunch und die Kampagne weht.
Insgesamt positioniert Panama die Amadeu Antonio Stiftung stärker gegen Rechts und betont mit dem »noch lauter«, dass der große Teil der Bevölkerung hinter einer standhaften Demokratie steht und sich als Teil einer Gesellschaft sieht, die »von Toleranz und Frieden« geprägt ist.
Doch genau diese Werte sind erneut in Gefahr und deswegen ruft die Kampagne auch dazu auf, sich aktiv zu engagieren.
Modulares, prägnantes System
Neben dem Slogan »Sag es noch lauter«, heißt es »Die Zeit ist jetzt«, »Hör doch mal zu« oder fordert ganz direkt »Mach jetzt mit«.
Die einzelnen Elemente der Kampagne, zu denen ein Megafon, ein Ohr, ein Wecker und Smartphone gehören, die alle Teil der Arbeit der Stiftung sind und durch ihre Prägnanz und ihren hohen Wiedererkennungseffekt bestechen, sind vielfach einsetzbar. Und das OOH, in Flyern, auf Stickern und Postkarten und in den Social Media. Die Farben sind frei wählbar und dazu sind die Bildmotive mit gezeichneten Blitzen versehen, die Dringlichkeit und Stärke zusätzlich unterstreichen.
Unterzeilen wie »Erhebe deine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus«, »Gemeinsam schützen wir die Demokratie« oder »Die Demokratie braucht uns«, fordern zusätzlich dazu auf, sich einzusetzen.
Ansprechen wollen sie sowohl Menschen, die sich bereits engagieren, solche, die bereits nach einer Möglichkeit suchen, sich einzubringen und möchte auch Menschen mobilisieren, die bisher nicht politisch Stellung bezogen haben.
Gemeinsam Demokratie schützen
Darüber hinaus wurde auf eine Sprache geachtet, die weder defensiv noch reaktiv ist und die auch niemanden ausgrenzt.
»Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie braucht unseren Schutz – jetzt mehr denn je«, sagt Shila Samanthi, Campaign Lead der Amadeu Antonio Stiftung. »Die neuen Markenelemente (…) schaffen einen flexiblen Baukasten, mit dem wir eigenständig und konsequent an unserem Ziel arbeiten könne, Hass und Hetze Gegenwind zu bieten.«
Und auch, die Bekanntheit der Stiftung zu stärken.
Die Wahl, das mit der Agentur Panama umzusetzen, entstand aufgrund des Engagements der Stuttgarter Kreativen für die gemeinnützige Initiative Creative Social Responsibility (C_SR), die NPOs und die Kreativindustrie zusammenbringt.