So geht digitale Markenführung
»Branded Interaction« ist das Standardwerk für digitale Markenkommunikation – wir haben mit den Autoren gesprochen.
Die digitale Markenkommunikation stellt Markenmacher und -Designer derzeit dauernd vor neue Herausforderungen. Hautnah erleben das auch Marco Spies und Katja Wenger von der Berliner Agentur think moto, die anspruchsvolle Projekte umsetzt wie ein Online-Ticketing-System für die messe frankfurt oder agiles Markenmanagement für Lufthansa.
Wie mit dem ständigen Wandel Schritt halten? Um dabei Unterstützung zu bieten, veröffentlichten die beiden vor sechs Jahren beim Mainzer Verlag Hermann Schmidt das Standardwerk »Branded Interaction«. Hier berichten sie über die neue komplett überarbeitete Ausgabe des praxisnahen und äusserst detaillierten Ratgebers. Marco Spies und Katrin Wenger werden übrigens auch eines der beliebten PAGE-Seminare bestreiten. Titel: »Branded Interaction Design. Markengerechte Designsysteme entwickeln«.
Ihr Buch »Branded Interactions« erscheint in einer überarbeiteten Ausgabe. Was macht es zu einem Bestseller für digitales Markenmanagement, der sogar ins Chinesische übersetzt wurde?
Marco Spies und Katja Wenger: Vermutlich liegt der Erfolg daran, dass es den kompletten Zyklus der Markengestaltung umfasst, von der Zusammenstellung des Teams ganz zu Anfang bis zur Nachbetreuung, wenn das Projekt abgeschlossen ist – auf der Basis von eigenem, anwendbarem Praxiswissen.
Wie weit geht die Überarbeitung?
Marco Spies und Katja Wenger: Eigentlich sollte das neue Buch schon vor einem Jahr fertig sein, aber wir wollten Erfahrungen aus innovativen Projekten einfließen lassen, etwa Conversational Design bei Sprachassistenten für einen Automobilhersteller, eine Pattern Library für Virtual und Mixed Reality oder der Zusammenarbeit mit Lufthansa im agilem Markenmanagement. Wir beide haben auch Start-ups mitgegründet und dort unsere Erfahrungen gemacht. Zudem hat das Thema Agilität den Arbeitsalltag viel stärker durchdrungen. Viele Kapitel sind deshalb vor allem im Detail angereichert.
Die Arbeitswelt wird immer komplexer – ist das neue Buch komplizierter und länger?
Marco Spies und Katja Wenger: Die Länge ist ziemlich gleich, weil Interviews und Cases herausgefallen sind. Aber der Stoff wird umfangreicher, weil neue Touchpoints mit neuen Herausforderungen dazukommen. Wie bringt man Marke bei der Gestaltung von Konversation, bei der Gestaltung von physischen und virtuellen Räumen oder bei der Kommunikation im Internet der Dinge ein?
Bleibt da noch ein Stein auf dem anderen?
Marco Spies und Katja Wenger: Auch in Zeiten, wo vieles in Frage gestellt wird, gibt es Methoden, an die wir uns halten können. Komplizierter wird es nur dann, wenn man an alten Dingen festzuhalten sucht, die nicht mehr funktionieren, oder sich von der zunehmenden Fragmentierung überwältigen lässt. Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, ein Stück weit einen Weg ins Dickicht zu schlagen und das Wesentliche herauszufiltern. Immer aus der für Designer relevanten Markenperspektive.
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