ML is the new UX: Was Designer von Websites und anderen digitalen Produkten (wirklich unbedingt!) über Künstliche Intelligenz wissen sollten.
Dialog mit einem sehr sensiblen Bot, trainiert von Jessye Holmgren-Sidell
Dies ist ein Buch, das mit seinen Zukunftsvisionen öfter mal schwindlig macht, aber das Designer:innen definitiv lesen sollten. »Big Data, Big Design« ist speziell für sie geschrieben, denn die Gestaltung digitaler Produkte kommt auf Dauer nicht um Data Science, KI und Machine Learning herum.
»ML is the new UX«, so die Expert:innen: Interfaces müssen künftig immer häufiger nicht bloß funktional sein, sondern sich im Gebrauch auf die spezifischen Bedürfnisse der Einzelnen einstellen, lernen und sich weiterentwickeln. Eine Perspektive, die riesiges Potenzial, aber auch riesige Gefahren birgt, von Manipulation (siehe Filterblasen) über Überwachung bis Diskriminierung. Umso wichtiger, dass Kreative sich dem Thema stellen, gut mit Data Scientists zusammenarbeiten und die richtigen Entscheidungen treffen!
Die Lektüre bietet dafür zahlreiche Anregungen, unter anderem in vielen Interviews mit führenden Köpfen der Szene. Darunter Joanna Peña-Bickley, bei Amazon Head of Research & Design für Alexa Devices, Pattie Maes, die am MIT Media Lab die For- schungsgruppe Fluid Interfaces leitet, Patrick Hebron vom Machine-Intelligence-Design-Team bei Adobe oder Rumman Chowdhury, Gründerin der auf »ethische AI« spezialisierten Firma Parity.
Ihre Ideen sind vielfältig – einig sind sich alle aber über eins: KI-Anwendungen müssen für die User:innen transparent sein und es ihnen erlauben, einzugreifen, wo ihnen etwas nicht passt.
Helen Armstrong, Keetra Dean Dixon: Big Data, Big Design. Why Designers Should Care about Artificial Intelligence. New York, Princeton Architectural Press 176 Seiten 29,95 Dollar ISBN 978-1-61689-915-8
Welche Rolle KI als Co-Creator im Kreativprozess spielen kann (und wird!) beleuchten wir übrigens in der Titelgeschichte der nächsten PAGE!
