Neues Corporate Design fürs Düsseldorfer Schauspielhaus
Die Agentur Boros hat den Pitch ums Erscheinungsbild des Düsseldorfer Schauspielhauses gewonnen. Wir stellten Geschäftsführer Christian Boros Fragen zum neuen Design.
Die Agentur Boros hat den Pitch ums Erscheinungsbild des Düsseldorfer Schauspielhauses gewonnen. Wir stellten Geschäftsführer Christian Boros Fragen zum neuen Design.
Nachdem das Düsseldorfer Schauspielhaus einen neuen Generalintendanten bekommen hat, steht jetzt das neue Design an: Erscheinungsbild, Image- und Auftaktkampagne, Website und Social Media-Maßnahmen sollen frisch gestaltet werden.
Die Kommunikationsagentur Boros, mit Sitz in Berlin und Wuppertal, konnte sich im Pitch gegen fünf Mitbewerber durchsetzen und ist zukünftig für den visuellen Auftritt des Schauspielhauses verantwortlich.
Ihre Idee wirkt auf den ersten Blick ungewohnt. Keine Fotografien der Bühne oder Schauspieler, der Name »Düsseldorfer Schauspielhaus« ist nur dezent am Rand zu sehen, im Zentrum stehen die Typografie und Farben auf der Hintergrundebene. Auch diese sind keine Hausfarben, sondern ändern sich mit jeder Publikation.
Für das Junge Schauspielhaus, das Jugendtheater des Düsseldorfer Schauspielhauses, gestaltet Boros das Design zusammen mit unterschiedlichen Künstlern. Im ersten Jahr sind Zeichnungen der in Berlin lebenden Künstlerin Tatjana Doll in die Kampagnen integriert.
PAGE Online fragte Christian Boros, Geschäftsführer der Agentur, wieso das Corporate Design so reduziert ausfällt:
Foto: Christian Boros
PAGE: Was macht das neue Erscheinungsbild des Düsseldorfer Schauspielhauses aus?
Christian Boros: Bescheidenheit und Understatement. Der Inhalt steht im Vordergrund und der Absender rückt in die zweite Reihe.
Warum gibt es kein Logo im klassischen Sinn?
Wir kommunizieren das Düsseldorfer Schauspielhaus nicht als klassische Marke. Daher wird auch kein Logo im üblichen Sinne genutzt. Vielmehr erkennt man den Absender durch die Art und Weise des Auftretens. Die Bescheidenheit, sich selbst in eine Marginalspalte zu setzen, zeugt von großer Souveränität.
Und warum keine Bühnenfotografien, wie man sie von Schauspielhäusern gewohnt ist?
Das Düsseldorfer Schauspielhaus wird mit dem neuen Intendanten sehr unkonventionell agieren, deshalb kein konventionelles Bewerben von Stücken. Die Kommunikationsmittel sollen keine Fragen beantworten – sondern aufwerfen.
Wovon haben Sie sich bei der Entwicklung des Corporate Designs inspirieren lassen?
Wir als Agentur lernen immer sehr viel vom Kommunikationsstil der bildenden Kunst. Da gilt es nicht laut zu sein, sondern mit höchstem Respekt dem Inhalt gegenüber in die zweite Reihe zu treten.
Das Schauspielhaus ist bei weitem nicht die erste Kultureinrichtung für die Boros arbeitet. Zuvor gestaltete Boros unter anderem das Erscheinungsbild der Berlinale, zahlreicher Galerien, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Art Cologne.
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