Schokolade muss nicht in Kunststoff oder Silberfolie stecken. Das Start-up nucao beweist wie es auch ohne künstliche Barrierebeschichtung gelingen kann
Papier und Lebensmittel führen eine schwierige Beziehung. Normaler Karton bietet keine Barriere gegen Fette und Feuchtigkeit und eignet sich demnach nicht als Verpackung für etwa Schokolade oder Nüsse. Auch könnte der Karton Gerüche absondern, die das Aroma des Produkts beeinträchtigen. Deshalb stecken viele Hersteller ihre Schokolade in Plastik-, Silber- oder Goldfolien oder setzen, wie etwa Marabou oder Ritter Sport gleich auf eine Verpackung aus Kunststoff. Zwar experimentieren große Konzerne wie Nestlé immer mal wieder mit Kartonpackagings, zu durchschlagenden Ergebnissen hat das aber bis jetzt nicht geführt. Dafür braucht es ein Start-up, das vormacht, wie es geht.
Schokolade: Nachhaltiges Packaging ohne Kunststoff
Das 2016 in Leipzig gegründete nucao nutzt bislang heimkompostierbare Zellulosefolie zum Verpacken, seit Ende 2022 setzt das Unternehmen bei fünf Schokoladenprodukten aus der nucao-fruits- und nucao-nuts-Range ausschließlich auf Papier. Die Koehler Holding aus Oberkirch stellt mit NexPlus Advanced eine Sorte her, deren Sauerstoff-, Mineralöl- und Fettbarriere so undurchlässig ist, dass man auf Kunststoff verzichten und die Packung nach Gebrauch ins Altpapier werfen kann. Umfangreiche Tests bei nucao ergaben keinerlei negative Auswirkungen des direkten Papierkontakts mit den schokolierten Nüssen und Früchten. Zudem wären laut Mathias Schwarz, Sustainable Packaging Engineer bei nucao, lediglich kleine Justierungen an bestehenden Verpackungsmaschinen nötig, sodass die Umstellung auf Papierverpackung ohne größere Investitionen möglich sei. Da müssten Nestlé, Ferrero, Mondelez, Ritter Sport und Co doch langsam die Argumente für Kunststoffverpackungen ausgehen.
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