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Mutig & frech: Ungewöhnliche Kampagne für den Schwarzwald

Statt satter Landschaftsaufnahmen des Schwarzwalds zeigt die Agentur Saint Elmo’s den Berliner:innen die Tristesse ihrer Stadt und fordert sie auf, in den malerischen Süden zu kommen.

Dass Großstädter in Pandemiezeiten einen Hang haben, den Metropolen zu entfliehen, die all das Wunderbare, was diese ausmacht, gerade nicht bieten, ist bekannt. Schrebergärten haben Hochkonjunktur und Datschen im Umland von Berlin.

Auf diese Sehnsucht nach Idylle und Natur setzt jetzt die Agentur Saint Elmo’s in ihrer erfrischend anderen Kampagne Kuckkuck, dass du wegkommst, die speziell auf die Hauptstadt zugeschnitten ist.

Wogende Wälder, schönste Berglandschaft oder pittoreske Dörfer sucht man auf den Plakaten vergeblich.

Statt des »stillen Orts im Grünen« gibt es hinter Hecken Dixi-Klos, anstatt auf Natur schaut man auf Tauben, dazu sind Kinder außer Rand und Band zu sehen, überflüssige Home-Deko und totale Erschöpfung auch ohne Party.

Und unübersehbar darunter: das Schwarzwald-Logo mit den Bollen der berühmten Schwarzwaldhüte.

Die Kampagne, die von lokalen Instagram-Anzeigen begleitet wird,  soll eine Klientel ansprechen, die man ansonsten keinesfalls mit Schwarzwald-Tourismus verbindet und zwar »reiseaffine, kreative, junge Berliner«, wie die Agentur Saint Elmo’s sagt, die seit 2018 Agenturpartner des Schwarzwald Tourismus ist.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Schöne Idee.
    Tourismuswerbung muss ja schließlich mit den Gefühlen der Menschen spielen und Sehnsüchte wecken, aus dem (tristen) Alltag zu entfliehen. hunkebunk hat zwar Recht, dass “reiseaffine, kreative, junge Berliner“ das Urlauben in der heimischen Natur längst für sich entdeckt haben. Das hat die Agentur sicher berücksichtigt. Aber es geht dem Auftraggeber ja nicht darum, diese Leute für die Natur zu begeistern, sondern um das WO sie sich dafür begeistern sollen.

  2. Seit wann schreibt man Kuckuck mit zwei „k“s in der Mitte? Habe ich da irgendwie den Sinn nicht verstanden ? So wird die deutsche Sprache verschandelt und Kinder, die das Lesen werden in Zukunft Kuckuck falsch schreiben.

  3. Aus der möglichen Sicht eines Tourismusunternehmens ist die Kampagne nicht schlecht umgesetzt. Ob sie erfolgreich ist im Sinne des Werbetreibenden, oder lediglich nur ein „cooles Projekt“ für die ausführende Agentur bleibt – kann man´s wissen?

    Auch wenn ich die Kampagne, wie hier dargestellt, von einem professionellen Standpunkt aus betrachtet witzig, gut und interessant finde, spricht sie mich persönlich als Tourismuskampagne nicht an – bin aber vermutlich auch nicht Teil der gedachten Zielgruppe.
    Dass sich die Zielgruppe “reiseaffine, kreative, junge Berliner“ auf Grund dieser Kampagne in den Schwarzwald reisen wird bezweifle ist. Die haben das Urlauben in der heimischen Natur längst für sich entdeckt – wie überall sonst auch das „naturbelassenes Hinterland“ neu entdeckt und erobert wird.
    Fazit: Irgendwie urban-chic, dank Lomo-Style und witziger Texte. Respekt vor dem Auftraggeber, der das durchgewunken hat. Aber meiner Meinung nach, zu sehr gewollt.

  4. Liebe Schwarzwälder,
    Berlin ist herrlich schräg, unaufgeräumt, zufällig und extrem kreativ. Deshalb lieben wir Berlin, sind hier und wollen eigentlich nicht weg. Schön, dass ihr uns das noch einmal so semikreativ klar gemacht habt!

  5. Endlich mal eine kreative und mutige Tourismus-Kampagne und nicht die schöngefärbten, austauschbaren Bilder die man sonst sieht. Da freut man sich auf mehr (auch den Urlaub dort) – weiter so Schwarzwald!

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