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Mit Zeichen & Wunder durch Ismaning

Die Münchner Marken- und Designagentur Zeichen & Wunder hat für die Gemeinde Ismaning ein Leitsystem entwickelt, das viel mehr bietet als nur Orientierung.

Credits: Gemeinde Ismaning / Zeichen & Wunder Bild: Zeichen & Wunder GmbH, München

Im Sommer 2019 hat die Münchner Marken- und Designagentur Zeichen & Wunder eine Standortmarke für die Gemeinde Ismaning im Norden Münchens gestaltet, sie in leuchtendes und energetisches Rot getaucht – und mit Wahrzeichnen der Stadt versehen.

Wie ein Stadtporträt auf kleinster Fläche wirkt das Signet, zeigt die Isar, an der die Gemeinde liegt, das viele Grün und den berühmten Wasserturm.

Jetzt folgt dem Stadtlogo ein Leitsystem, das durch die Ortschaft führt, die beständig wächst und immer beliebter wird – auch bei Touristen.

Klar und in satten Farben

Damit alle in der Stadt, Alteingesessene, Neuzugezogene und Besucher:innen ohne Probleme zum Rathaus oder der Bibliothek, zum Hallenbad, dem Schloss oder der Seidl-Mühle finden, präsentiert sich das neue Leitsystem in einem prägnanten und einheitlichem Look und setzt sich klar von bestehenden Wegweisern ab.

Neben dem leuchtenden Rot konzentriert es sich vor allem auf ein sattes Anthrazit als Alleinstellungsmerkmal, das zugleich aber auch einen kontrastreichen Hintergrund zur weißen Schrift bietet und damit auch gute Lesbarkeit.

Die Schilder, die sich mit ihren verschiedenen Herstellungsverfahren von der Pulverbeschichtung zum Foliendruck, den jeweiligen Bedürfnissen vor Ort anpassen, können bei Bedarf problemlos ergänzt oder erneuert werden.

In die bestechend reduzierte Gestaltung, die gleichzeitig warm und einladend wirkt, fügen sich auch die  Piktogramme ein und präsentieren die so unterschiedlichen Gebäude der Stadt, die vom Schloss bis zur Universität reichen. Ein paar Linien, die die verschiedenen architektonischen Formen umreißen, reichen und bringen die Gebäude auf den Punkt.

Positioniert wurde das Leitsystem, das mit Fahnenwegweisern, Orientierungsplänen und Gebäudekennzeichnungen arbeitet, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mit einem Stadtplanungsbüro.

Baumtafeln, Hörpfad und persönliche Geschichten

Gleichzeitig geht die Signaletik weit über die reine Orientierung hinaus und ist ein Informationssystem mit einem Hörpfad und einer digitalen Stele, die Informationen zu lokalen Produzenten, Events und anderen Ereignissen in der Stadt bietet.

Erläutern Baumtafeln samt QR-Codes in den Isarauen die dortigen Baumarten, bietet der Ismaninger Hörpfad einen akustischen Rundgang mit 13 Stationen, die mit Geschichten von Ismaniger:innen durch die Gemeinde führen, in den Amaliengarten, zur Isar-Fähre, dem Gutshof Goldachhof oder der Sonnenuhr am Schloss.

»Früher standen Gäste und Besucher:innen am Bahnhof und fragten sich, wo es zu den Museen geht«, sagt Ismanings Bürgermeister Dr. Alexander Greulich. »Heute ist das anders: Wir verbinden vieles – Wege und Orte, aber auch Besucher:innen und die Menschen in unserer Gemeinde!«

Credits: Gemeinde Ismaning / Zeichen & Wunder Bild: Zeichen & Wunder GmbH, München
Credits: Gemeinde Ismaning / Zeichen & Wunder Bild: Zeichen & Wunder GmbH, München
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Die wachsenden Herausforderungen für Designer bei der Gestaltung von Identitäten

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Zum Thema “Mohr”
    Da wird durch die Darstellung in einem Wappen darauf verwiesen, dass die Gründungsväter möglicherweise schwarze Menschen waren. Was hat das jetzt mit dem heutigen gesellschaftlichen Kontext zu tun? Wenn man das Wappen als Ehrerbietung oder zumindest als historischen Beleg deutet, warum sollte die Abbildung des Mohren nun geändert werden? Hier erscheint mir hier unter dem unsäglichen Mantel der Diskriminierung im heutigen “gesellschaftlichen Kontext” eher ein rassistisches Motiv vorzuliegen.
    Das das neue Gestaltungskonzept die Einbindung des Wappens bisher noch nicht oder vielleicht absichtlich nicht vorgesehen hat, steht auf einem anderen Blatt.

  2. Sieht schön aus. Leider erhält man fast keine Vorstellung von den Grössen der Schrift und der Tafeln. Sieht alles sehr klein aus. Und in welcher Höhe die Schilder angebracht sind, ist auch nicht klar. Wesentlich ist, dass es von allen Touristen verstanden wird (Sprache). Warum wurde wohl auf das Einbinden der hierbei praktischen QR-Codes verzichtet? Scheute die Stadt den Aufwand, den entspr. Content bereitzustellen? Der Hinweis auf die Website ist gut (Michael Grüss), bei mir (Safari) bleibt die Website bis auf die Navigation leider weiss – sprich, leer.

  3. Ich halte es für eine Schwäche dieses Artikels, dass er nicht auf die Diskussion um Ismanings „Mohr“ im Stadtwappen hinweist, wie sie von einigen Parteien vor Ort zumindest eingefordert wird. Dabei geht es nicht darum, dass ich erwarte, dass in dem Artikel Stellung zu dieser Frage bezogen wird, ob ein „Mohr“ als Wappenbild noch den heutigen gesellschaftlichen Kontext entspricht. Es geht darum, auf diese Herausforderung in der visuellen Markenentwicklung für Ismaning hinzuweisen. Denn spätestens beim Aufrufen der Gemeinde-Webseite muss jeder darüber stolpern, dass das Wappen beziehungslos im Markenauftritt wirkt. Dafür Zeichen & Wunder einfach die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, wäre dabei übrigens unfair. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es so nicht funktioniert.

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